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Big Bill Kriegt Sie Alle

Titel: Big Bill Kriegt Sie Alle
Autoren: Stefan Wilfert
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». . . im Abstand von jeweils einer Minute anzünden. Dann fliegt die Mauer in die Luft. ImAbstand von einer Minute! Das ist wichtig! Wenn du nämlich alles gleichzeitig anzündest, fliegst du mit in die Luft. Also pass auf . . .«
    »Still«, flüsterte da Shoe-Eating. »Es kommt jemand!«
    Luke schaute herein. »Alles klar?« Und schon war er wieder weg. So auch der Mann am Fenster.
    Shoe-Eating sah sich die Sanduhren an.
    »So ’ne Kakerlakenkacke! Was mach ich denn jetzt?«
    Der Professor schaute ihn erstaunt an.
    »Wieso? Dein Kumpel hat dir doch alles gesagt. Aber ich hoffe, du machst das erst, wenn ich weg bin!«
    »Ja, er hat gesagt, im Abstand von einer Minute anzünden. Aber die Sanduhren, die er mir gegeben hat, laufen in mehr als einer Minute durch. Viel mehr!«
    »Zeig mal.« Der Professor nahm die Sanduhren in die Hand. Eine – so stand es drauf – zeigte die Zeit von vier Minuten an, die andere die von neun Minuten.
    »Na, ist doch alles klar!«, sagte er nach kurzer Überlegung. »Damit kannst du flüchten!«
    »Und wie?«, wollte Shoe-Eating wissen.
    »Also«, begann der Professor, »erst mal drehst du beide um. Dann . . .«
    Die Tür ging auf und Luke kam herein.
    »He, Professor, Sie können nach Hause gehen. Der Richter wird sich dann bei Ihnen melden!«
    »Professor, Sie können doch jetzt nicht gehen. Sie müssen mir das noch erklären!«, protestierte Shoe-Eating.
    »Was denn erklären?«, wollte Luke wissen.
    »Ach nichts«, winkte Shoe-Eating ab.
    Im Hinausgehen flüsterte der Professor Shoe-Eating noch zu: »Du schaffst das schon!«

    Ziemlich sauer blieb Shoe-Eating zurück. Wie ging das nun mit den Sanduhren? Er drehte beide um, wie der Professor noch gesagt hatte, und sah, wie der Sand verrann. Die eine war nach vier Minuten fertig, während in der anderen der Sand weiterlief. Shoe-Eating schaute zu.
    »Ist doch büffelblöd, diesen Sanddingern zuzuschauen. Warum zünde ich die Schnüre nicht einfach an und versteck mich unterm Bett? Da kann doch nix passieren!«
    Er schmiss die Sanduhren in die Ecke, holte ein Streichholz aus seiner Tasche. Er bündelte die drei Zündschnüre zu einer zusammen, zündete sie an und hechtete untersBett. Es gab einen Riesenknall, eine ungeheure Staubwolke verbreitete sich in der Zelle. Shoe-Eating sah nichts mehr. Aber mit diesem Riesenknall musste ja die Außenwand eingestürzt sein.
    »Schnell raus, ehe der Sheriff kommt«, dachte er. Er kroch hustend unter dem Bett hervor, raste los . . . und knallte voll gegen die Mauer!! Langsam rutschte er daran runter. Auf der Stirn bildete sich eine Riesenbeule. Vollkommen erledigt lag Shoe-Eating auf dem Boden, als Luke und Big Bill hereinstürzten.
    »Was zur Hölle ist denn hier los?!« Luke rannte zu Shoe-Eating und half ihm hoch. Big Bill untersuchte derweil die Mauer.
    »Schätze«, sagte er, »Shoe-Eating hat’s schlimmer erwischt als die Mauer. Die hat nur ein paar Kratzer abgekriegt.«
    Er half Luke mit Shoe-Eating. Sie brachten ihn zu Doc Noodlestein, der ihn verarztete und in sein Krankenzimmer ins Bett legte. Vorsichtshalber schloss ihn Luke mit Handschellen ans Bett. Und die Überraschung von Shoe-Eating war groß, als er sah, wer in dem zweiten Bett von Doc Noodlestein lag. Der Professor!
    »Was ist denn mit dir passiert?«, fragte er. Genauer gesagt brachte er mit seinem verletzten Gesicht nur ein »Assnmtiassiit!« heraus. Der Professor aber hatte begriffen.
    »Ich wollte mich bei Duffy entschuldigen. Der aber dachte, dass ich ihn wieder ins Klavier stopfen will. Also knallte er mir ein paar und schmiss mich dann durchs Fenster raus!« Er schaute Shoe-Eating an. »Und du? Hat’s nicht funktioniert?«
    Shoe-Eating berichtete ächzend von seinem Abenteuer.
    »Du hast eben nicht nachgedacht«, sagte der Professor. »Ich hab dir doch gesagt, am Anfang musst du beide Sanduhren umdrehen.«
    Shoe-Eating nickte unter Stöhnen.
    »Hab ich gemacht. War mir zu blöd alles. Hab alle Schnüre angezündet!«
    »Drum liegst du jetzt hier«, meinte der Professor grinsend. »Pass auf, so hättest du es machen müssen: Wenn die vier-Minuten-Sanduhr abgelaufen ist, drehst du sie wieder um. Ist sie wieder durch, hast du acht Minuten, du kannst die erste Zündschnur anzünden. Ist die neun-Minuten-Sanduhr durch, also eine Minute später, kannst du die zweite anzünden. Und drehst wieder beide um. Bei der vier-Minuten-Uhr ist im oberen Behälter noch Sand für eine Minute. Ist der durch, kannst du die dritte
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