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Big Bill Kriegt Sie Alle

Titel: Big Bill Kriegt Sie Alle
Autoren: Stefan Wilfert
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stand in der Mitte, zwei Stühle, rechts ein großer Kamin und links in der Ecke ein Bett. Die Küche war in einem kleinen Nebenraum untergebracht. Hinter dem Kamin hingen acht Tierfelle auf einer Leine.
    »Seltsam«, sagte Big Bill. »Eigentlich müsste Huckleberry um diese Jahreszeit doch viel mehr Felle haben. Ich seh aber nur die paar hier. Und draußen waren auch keine, oder?«
    Luke schüttelte den Kopf.
    Der Sheriff schaute in die Küche, fand aber keine verdächtigen Spuren. Er fasste die Felle auf der Leine an, auch hier nichts Auffälliges. Sie waren trocken und für den Verkauf vorbereitet. Es waren die Felle von Biber, Ozelot, Bär, Opossum, Eichhörnchen, Lamm, Luchs und Iltis.
    Luke hatte währenddessen in eine Truhe geschaut, die war aber leer.
    »Huckleberry ist nicht drin«, meinte er. »Da kommen wohl die Felle rein.«
    Big Bill sah sich die Felle genauer an und plötzlich ging ihm ein Licht auf. Er drehte sich um und rannte zur Tür hinaus. Luke hinterher.
    »Was ist denn los, Sheriff?«
    »Das Fell ist . . . äh, der Fall ist gelöst«, sagte Big Bill und lief weiter. »Ich weiß, wo Huckleberry ist!«

    Big Bill war in Richtung See gelaufen. Er rannte über den Anlegesteg. Mit einem Satz war er auf Huckleberrys Boot, das gefährlich schaukelte. Er schaute ins Steuerhäuschen, in den Motorkasten, aber nichts und niemand war zu sehen.
    »Ich war mir sicher, dass er hier ist«, sagte er zu Luke, der inzwischen schwer atmend nachgekommen war.
    »Uh, uh, mh«, kam es da aus dem Inneren des Bootes.
    Big Bill stürzte sich auf den Kasten unterhalb des Steuerrades. Unter einer schweren Decke bewegte sich etwas. Big Bill schlug die Decke zurück.
    »Huckleberry!«, schrie er. »Luke, hilf mir.«
    Huckleberry war mit einem Seil gefesselt und mit einem dicken Wolllappen geknebelt.
    Sofort befreiten ihn die beiden und halfen ihm vorsichtig auf die Beine.
    »O-o-chr-kr«, brachte er krächzend hervor.
    »Ja, ja, Geduld, Huckleberry«, sagte Luke. »Du bekommst gleich was zu trinken, dann geht’s dir besser.«
    Sie nahmen ihn unter die Arme und schleppten ihn in die Hütte. Huckleberry setzte sich an den Tisch, Lukebrachte ihm ein Glas Wasser, das er gierig trank. Dann begann er zu erzählen.
    »Vor ein paar Tagen kam Bobo zu mir. Er war freundlich wie ein Pfarrer. Aber nach und nach kam raus, was diese Wanze wirklich wollte. Er wollte mir meine Felle für einen Dreck abkaufen. Die Felle sind Tausende von Dollar wert. Und er wollte mir für alle zehn Dollar geben! Zehn Dollar! Dieser Sohn einer Kaktusstachel! Er zog seinen Revolver und erklärte mir, dass er mich fest als Geschenk verpackt auf meinem Boot zurücklassen werde, während er nach Tombstone reiten werde, um die Felle zu verkaufen.« Huckleberry kratzte sich am Kopf. »Die einzige Chance, die ich sah, war, irgendwie eine Nachricht zu hinterlassen, ohne dass er es merkte!«
    Big Bill nickte. »Und das waren die Felle!«
    »Stimmt haargenau«, sagte Huckleberry. »Ich bat Bobo, dass ich nur noch ein paar Felle aufhängen wolle, die nichts wert seien und die noch nicht fertig zum Verkauf wären. Und da hab ich dann Felle hingehängt, die sagen, wer mich überfallen hatte, nämlich Bobo . . .«
    ». . . und Felle, die sagen, wo du warst. Auf der Elli. Also Felle vom B iber, vom O zelot, B är, O possum, E ichhörnchen, L amm, L uchs und I ltis. B-O-B-O-E-L-L-I.«
    Huckleberry trank das nächste Glas Wasser.
    »Ich dachte, falls ich das nicht überlebe, muss ich einenHinweis geben auf den Täter. Deswegen Bobo. Und falls jemand kommt, der Hinweis auf das Boot.«
    »Mein lieber Knallfrosch, das war vielleicht schlau von dir!«, staunte Luke. »Und was machen wir jetzt mit Bobo?«
    »Schätze, den holen wir nicht mehr ein«, meinte Big Bill. »Wann ist er denn weg?«
    »Gestern Abend vor dem Dunkelwerden«, sagte Huckleberry. »Es gibt aber eine Möglichkeit. Ich hab eine Brieftaube, die nach Tombstone zu meinem Freund Dick fliegt. Der könnte dann zum Sheriff von Tombstone gehen und ihn um Hilfe bitten.«
    »Blitzsaubere Idee!«, freute sich Big Bill.
    Huckleberry schrieb den Zettel, steckte ihn der Brieftaube an den Fuß und ließ sie losfliegen.
    Danach ritten die drei zurück nach Fox Town. Dort wurde Huckleberry stürmisch von seiner Schwester umarmt. Sie gab dem Sheriff und seinem Hilfssheriff zu Ehren ein riesiges Festessen mit gebackenen Bohnen und Ahornsirup-Pfannkuchen.
    Und Bobo?
    Ronnie Davis, der Sheriff von Tombstone, empfing ihn gebührend
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