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BIANCA SPEZIAL Band 03

BIANCA SPEZIAL Band 03

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 03
Autoren: TORI CARRINGTON MARIE FERRARELLA
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verbesserte er sich.
    „Ich breche durch“, schrie sie. „Ich breche … breche … in zwei Hälften … Irgendjemand versucht mich auseinanderzureißen.“
    Diese Beschreibung hatte er bereits von seiner Mutter gehört. Es war anlässlich der Geburt seines Bruders Donovan gewesen. Donovan hatte knapp unter zwölf Pfund gewogen.
    „Niemand versucht Sie auseinanderzureißen, Kitt“, erklärte er freundlich, aber bestimmt. „Es ist nur Ihr Körper, der Ihnen sagt, dass es fast an der Zeit ist.“
    „Fast an der Zeit?“, wiederholte sie ungläubig. „Fast? Ich habe Wehen, seit ich das Haus verlassen habe.“
    Er hatte keine Zweifel an ihren Worten, aber leider brauchte deshalb noch lange nichts vorüber zu sein. „Manche Frauen liegen sechsunddreißig Stunden in den Wehen“, versuchte er ihr vorsichtig beizubringen.
    Das war bestimmt nicht das, was sie in diesem Moment hören wollte. „Falls ich sterbe“, stöhnte sie, „werden Sie mit mir sterben.“
    Er lachte, als er sich mit dem Handgelenk eine Schweißperle vom Gesicht wischte. „Unter Stress sind Sie auch nicht die Netteste, nicht wahr, Kitt-mit-zwei-t?“
    „Oh doch, das bin ich“, keuchte sie. „Aber jeder Mensch kann nur eine gewisse Portion Stress und Schmerz aushalten. Au…“ Sie riss die Augen auf. Das war die schlimmste Wehe von allen. Sie wusste nicht, wie lange sie das noch ertragen konnte. „Oh Gott, oh Gott …“
    Er spürte, dass sie an ihre Grenzen kam. Irgendwie musste er sie ablenken.
    „Jetzt hören Sie mir mal zu, Kitt. Schauen Sie mich an.“ Als sie seiner Aufforderung nicht folgte, nahm er leicht ihr Kinn in die Hand und zwang sie, ihn anzusehen. „Sehen Sie mich an. Schauen Sie mir in die Augen. Wir werden gemeinsam dieses Baby zur Welt bringen, und wir werden es bald über die Bühne bringen, verstanden? Wenn ich sage pressen, möchte ich, dass Sie mit aller Kraft versuchen, das Baby aus sich herauszudrücken. Ich zähle jedes Mal bis zehn, und erst dann holen Sie wieder Luft. Sind Sie bereit?“ Er hatte überzeugt und mit fester Stimme gesprochen, nicht nur, um ihr Kraft zu geben, sondern auch, um seine eigenen Ängste zum Schweigen zu bringen.
    „Pressen Sie, Kitt, pressen Sie.“
    „Verflixt noch mal, ich presse ja“, schrie sie mit schmerzverzerrtem Gesicht. Mit geballten Fäusten hatte Kitt sich nach vorne gebeugt und presste, was das Zeug hielt. Keuchend und nach Luft ringend, fiel sie zurück, bevor O’Rourke die Zehn erreicht hatte.
    „Zehn, Kitt“, ermahnte er sie. „Sie dürfen erst bei zehn wieder Luft holen.“
    Dieser Mann war ein Tyrann – ein großer, gut aussehender Tyrann, der unbedingt seinen Willen durchsetzen wollte. „Wenn Sie wollen, können Sie ja das Baby bekommen“, erklärte sie schwer atmend. „Sie scheinen besser darin zu sein als ich.“
    O’Rourkes Augen verengten sich, als er sie anschaute. Sein untrüglicher Instinkt, der ihm auch bei seinen Geschäften half, sagte ihm, was zu tun war.
    „Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie ein Drückeberger sind, Kitt-mit-zwei-t.“
    Sie hätte ihm eine saftige Ohrfeige verpasst, wenn sie die Energie dazu gehabt hätte. „Sie … Sie haben mich ja nicht gefragt.“
    „Kitt …“
    Die ermutigenden Worte, mit denen er sie aufbauen wollte, wurden nie ausgesprochen. Kitt stöhnte und wimmerte. Es klang so verzweifelt, dass sich sein Herz krampfhaft zusammenzog. Eine weitere Wehe war im Anmarsch, und es war offensichtlich, dass sie keine Kraft mehr hatte.
    Sie wird gleich ohnmächtig werden, wurde ihm plötzlich klar, und er suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Sie musste das hier durchstehen, es gab keine andere Wahl. O’Rourke ergriff ihre Hand.
    „Komm schon, Kitt-mit-zweit-t“, ermunterte er sie. Zum Teufel mit der Etikette. Hier ging es um Wichtigeres. „Du schaffst es. Mütter tun das seit Beginn der Menschheit.“
    Er schaute sie an und hielt ihren Blick fest. „Es ist dein Baby, Kitt. Dein Baby. Und für dein Kind wirst du die Kraft haben, das hier durchzustehen.“
    Tränen traten ihr in die Augen, und sie ballte die Fäuste, als sie erneut zu pressen begann. „Okay … okay … hier kommt eine neue Presswehe. Oooohhhh!“ Sie schrie und bäumte sich auf.
    „Press“, befahl er. „Press, als ob dein Leben davon abhängt. Noch fester … noch fester …“ Dann sah er den Haarschopf des Kindes. Sein Herz begann so schnell zu schlagen, wie ihres es tun musste. „Er kommt. Er kommt, Kitt.“
    „Er?“, fragte sie atemlos.
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