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Bevor ich sterbe

Bevor ich sterbe

Titel: Bevor ich sterbe
Autoren: J Downham
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mich zu ihr, Adam. Dann kannst du runtergehen und fernsehen oder etwas Schlaf nachholen.«
    »Ich hab gesagt, ich weich nicht von ihrer Seite.«
     
     
     
     
     
    Es ist, wie wenn man die Lichter nach und nach ausknipst.
     
     
     
     
     
    feiner Sprühregen fällt auf Sand und bloße Beine während Dad letzte Hand an die Burg legt und obwohl es regnet holen Cal und ich Meerwasser in einem Eimer für den Wassergraben und später als die Sonne rauskommt stecken wie Fähnchen auf jeden Turm die im Wind flattern und wir kriegen Eis von der Bude oben in den Dünen und noch später hockt Dad mit uns da als die Flut steigt und wir versuchen das ganze Wasser zurückzuschieben damit die Leute in der Burg nicht ertrinken
     
     
     
     
     
    »Los, geh schon, Adam. Sie hat von keinem von uns was, wenn wir durch den Wind sind.«
    »Nein, ich geh nicht von ihr weg.«
     
     
     
     
     
    als ich vier war bin ich beinahe in den Schacht einer Zinngrube gefallen und als ich fünf war hat sich unser Auto auf der Autobahn
überschlagen und als ich sieben war sind wir auf Campingurlaub gefahren und der Propangaskocher im Wohnwagen gab den Geist auf und keiner hat es gemerkt
     
    ich bin mein ganzes Leben gestorben
     
     
     
     
     
    »Jetzt ist sie friedlicher.«
    »Hmm.«
     
     
     
     
     
    Ich höre nur Bruchstücke vom Ganzen. Wörter fallen in Felsspalten, wo sie stundenlang verloren sind, ehe sie wieder rauffliegen und auf meiner Brust landen.
     
     
     
     
     
    »Ich bin dir dankbar.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass du keinen Rückzieher machst. Die meisten Jungs wären schon längst über alle Berge.«
    »Ich liebe sie.«

SECHSUNDVIERZIG
    H ey«, sagt Adam, »du bist wach.«
    Er beugt sich zu mir und befeuchtet meinen Mund mit einem Schwamm. Dann tupft er meine Lippen mit einem Waschlappen trocken und cremt sie mit Vaseline ein.
    »Deine Hände sind kalt. Ich halte sie ein wenig und wärme sie dir, soll ich?«
    Ich stinke. Ich rieche meine eigenen Fürze. Ich höre das hässliche Ticken meines Körpers, der sich selbst vernichtet. Ich sinke, versinke im Bett.
    Fünfzehn, aus dem Bett aufstehen und nach unten gehen, und alles war ein Scherz.
    Zweihundertneun, Adam heiraten.
    Dreißig, zum Elternabend gehen, und unser Kind ist ein Genie. Eigentlich sogar alle unsere drei Kinder – Chester, Merlin und Daisy.
    Einundfünfzig, zweiundfünfzig, dreiundfünfzig. Die Augen aufmachen. Verdammt noch mal, geht endlich auf.
     
     
     
     
     
    Ich kann nicht. Meine Kräfte verlassen mich.

    Vierundvierzig, nicht fallen. Ich will nicht fallen. Ich fürchte mich.
    Fünfundvierzig, nicht fallen.
    Denk an etwas. Ich werde nicht sterben, wenn ich an Adams heißen Atem zwischen meinen Beinen denke.
     
     
     
     
     
    Aber ich kann mich an nichts festhalten.
     
     
     
     
     
    Wie ein Baum, der sein Laub verliert.
    Ich vergesse sogar, was ich eben erst gedacht habe.

    »Warum macht sie so ein Geräusch?«
    »Das ist ihre Lunge. Die Flüssigkeit kann nicht ablaufen, weil sie sich nicht bewegt.«
    »Das klingt ja furchtbar.«
    »Es hört sich schlimmer an, als es ist.«
    Ist das Cal? Ich höre, wie an einem Ringverschluss gezogen wird, das Zischen einer Coladose.
    Adam fragt: »Was macht dein Dad?«
    »Telefoniert. Er sagt Mum, sie soll herkommen.«
    »Gut.«
     
     
     
     
     
     
    Cal, was wird aus Leichen?
     
     
     
     
     
     
     
     
    Staub, glitzernder Regen.

    »Glaubst du, sie kann uns hören?«
    »Ganz bestimmt.«
    »Weil ich ihr nämlich Sachen erzählt hab.«
    »Was denn für Sachen?«
    »Das sag ich dir nicht!«
     
     
     
     
     
    der Urknall war der Ursprung unseres Sonnensystems und erst da ist die Erde entstanden und erst ab da konnte es Leben geben und nachdem der ganze Regen und all das viele Feuer vorüber waren kamen Fische dann Insekten Amphibien Dinosaurier Säugetiere Vögel Primaten Hominiden und schließlich Menschen
     
     
     
     
     
     
     
     
    »Bist du sicher, dass das Geräusch unbedenklich ist?«
    »Ich glaube schon.«
    »Es ist anders als vorhin.«
    »Psst, ich kann nichts hören.«
    »Es ist schlimmer. Es hört sich an, als ob sie keine Luft kriegt.«
    »Scheiße!«
    »Stirbt sie?«
    »Hol deinen Dad, Cal. Lauf!«

    ein Vögelchen bewegt einen Sandberg Korn für Korn immer nach einer Million Jahren pickt es ein Sandkorn auf und als der Berg versetzt ist bringt der Vogel alles wieder zurück und so lange dauert die Ewigkeit und das ist eine sehr lange Zeit um darin tot zu
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