Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Between Love and Forever

Between Love and Forever

Titel: Between Love and Forever
Autoren: Elizabeth Scott
Vom Netzwerk:
Sachen für sie holen, als wäre sie Kathleens Sklavin und keine ausgebildete Schwesternhelferin.
    »Das gönn ich ihr, so wie die sich heute wieder benommen hat«, sagt Claire. »Die hat mich vielleicht angebrüllt, nur weil ich einen Fleck auf der Hose hatte. Und dabei wusste sie genau, dass ich den nur hatte, weil ich Mrs Green waschen musste, die immer gleich lospinkelt, wenn man sie badet.«
    Wir biegen in Claires Straße ein, die auch meine ist. Cole ist draußen im Garten und rennt hinter den Jagdhunden von Claires Vater her. Er hüpft mehr, als dass er läuft, wie alle Kleinkinder, und er rennt so schnell, dass es aussieht, als würde er gleich über die eigenen Füße fallen.
    »Momma!«, brüllt Cole zu Claire herüber, als wir aus dem Auto aussteigen. Er kann jetzt ungefähr zehn Wörter sagen, obwohl Claire immer behauptet, dass er richtig spricht, wenn er in meinen Ohren nur brabbelt.
    »Hi, mein Schatz«, sagt Claire. »Magst du Hallo zu Abby sagen?«
    »Nein«, sagt Cole, aber das nehme ich nicht persönlich, weil »Nein« von den zehn Wörtern, die er meines Wissens beherrscht, sein absolutes Lieblingswort ist.
    »Hey«, sage ich und tätschle seinen schmuddeligen kleinen Kopf. »Danke fürs Mitnehmen, Claire.«
    »Gerne«, sagt sie. »Und grüß deine Eltern von mir, ja?«
    Ich nicke, aber ich werde ihre Grüße nicht ausrichten. Weil ich sonst mit Mom und Dad reden müsste, was in letzter Zeit nicht so oft vorkommt.
    Und was gäbe es auch zu sagen? Wir wissen alle, was los ist. Wir haben alle verzweifelt darauf gewartet, dass Tess aufwacht.
    Und warten immer noch.

Kapitel 3
    »Wie war die Fähre?«, ruft Mom aus der Küche, als ich hereinkomme. Ich bleibe kurz stehen, zucke die Schultern und gehe in mein Zimmer hinauf.
    Meine Eltern nehmen auch die Fähre, wenn sie ins Krankenhaus gehen, also was soll die Frage? Es gibt keine andere Möglichkeit, von Milford nach Ferrisville zu kommen, und wie soll eine Fähre schon sein? Ein langsames Boot auf einem Fluss.
    Eine Zeit lang hieß es, dass eine Brücke über den Fluss gebaut werden soll, aber das Projekt verlief im Sand, wie so vieles hier. Wenn die Milforder eine gewollt hätten, wäre das nicht passiert – die hätten die Brücke in null Komma nichts hingestellt. Aber wozu eine Verbindung mit Ferrisville? Wir sind ein armseliges kleines Kaff am Arsch der Welt, in der Nähe eines sogenannten Nationalparks oder Naturreservats, alles Land, das dem Staat gehört. Nur dass keine Besucher kommen. Wer will schon den »Great Dismal Forest« sehen – den großen, finsteren Wald?
    Geschweige denn, dass hier jemand leben will.
    Außer meinen Eltern natürlich. Mom und Dad finden es gut, dass wir an einem Fluss leben, dass wir am Wochenende ans Wasser runtergehen können, an den sandverkrustetenFelsen entlangspazieren (am »Strand«, wie sie es nennen) und den Leuten beim Grillen zuschauen oder wie sie in winzigen Booten herumzischen und ihren Motor aufheulen lassen, wenn sie sich gegenseitig überholen, hin und her, hin und her, immer wieder.
    Aber für meine Eltern ist es natürlich anders, weil sie nicht hier aufgewachsen sind. Sie sind in einer ruhigen, gepflegten Vorstadtsiedlung groß geworden, mit einer Einkaufsmeile und Nachbarn, die alle irgendwie miteinander verwandt waren. Behaupten sie jedenfalls. Moms Eltern sind beide tot und mein Dad hat keinen Kontakt mit seinen und eigentlich reden sie fast gar nicht von ihrer Vergangenheit.
    Tess wollte immer die Fotos aus der Zeit sehen, als meine Eltern sich ineinander verliebt haben und ein Paar geworden sind. Und noch davor, als Mom und Dad zusammen auf der Highschool waren. Tess hat ihnen tausend Fragen gestellt, die meine Eltern nie wirklich beantwortet haben, als hätten sie gar nicht existiert, bevor sie sich kennengelernt haben und hierhergezogen sind.
    Für Tess stand fest, dass irgendwelche dunklen Familiengeheimnisse dahintersteckten, aber das war auch die Zeit, als sie wegen dem College gestresst war und sich mit Claire zerstritten hatte. Auf jeden Fall hatte ich keine Lust, mir das alles anzuhören, so fanatisch, wie sie damals war.
    Ich rechne nicht damit, dass auf die Pseudofrage nach der Fähre noch mehr folgen, aber als ich mich gerade soeinigermaßen entspannt habe, zum ersten Mal an diesem Tag, kommt Mom zu mir rauf und klopft an meine Tür.
    »Abby, was machst du?«
    »Lernen.«
    Das ist gelogen. Ich muss nichts für die Schule machen, weil die Highschool von Ferrisville ein Witz ist,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher