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Between Love and Forever

Between Love and Forever

Titel: Between Love and Forever
Autoren: Elizabeth Scott
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aber ich will jetzt allein sein. Überlegen, was ich tun könnte, um zu Tess durchzudringen.
    »Ich wollte dir nur sagen, dass deine beiden Onkel schon wieder Blumen für Tess geschickt haben«, sagt Mom. »Hast du sie gesehen?«
    »Nein, hab ich nicht. Muss mir irgendwie entgangen sein. Tut mir leid.«
    Auch das war gelogen. Ich habe die Blumen gesehen und die Karten gelesen, auf denen »Gute Besserung« stand und sonst nichts. Die Brüder meiner Mutter, Harold und Gerald, sind eigentlich ganz nett, aber sie besuchen uns nicht oft.
    Mom ist nicht viel älter als ihre Brüder und trotzdem tun sie so, als wäre sie praktisch eine andere Generation. Als ob Mom ihre Mutter wäre, die sie mit einer seltsamen Mischung aus Respekt und Wut behandeln. Keine Ahnung, worauf sie wütend sind. Sie leben ja nicht hier.
    »Na gut, dann geh ich jetzt mal runter und mach deinem Vater und mir was zu essen«, sagt Mom. »Vielleicht wärme ich die restlichen Pfannkuchen von heute Morgen auf. Willst du mitessen?«
    Ich will schon, tu’s aber nicht. Weil ich sonst Tess’ leeren Platz sehen und an sie denken muss.
    Und genau weiß, dass wir alle an sie denken.
    »Nein, danke, ich mach lieber meine Schulsachen fertig«, sage ich.
    »Also, dann gute Nacht«, sagt Mom mit einem leisen Seufzer und ich lausche auf ihre Schritte, die sich die Treppe hinunter entfernen.

Kapitel 4
    Am nächsten Tag nach der Schule hole ich mein Rad an der Fähre ab (kaum zu glauben, dass es nicht geklaut worden ist!) und fahre zum Krankenhaus. Ich schlängle mich im Erdgeschoss an den vielen Leuten in den Wartebereichen vorbei, Besucher und Patienten, die genau das tun, was man in so einem Raum von ihnen erwartet. Dann gehe ich den Gang hinunter und an den Geschenkshops vorbei (gemanagt von fröhlichen alten Damen aus Milford, die über ihre preisgekrönten Hunde oder Blumen tratschen, während sie Kaugummi zum unverschämten Preis von zwei Dollar pro Päckchen verkaufen) und dann zu den Aufzügen hinüber.
    Alles am Milforder Krankenhaus ist deprimierend.
    Na ja, nicht ganz. Ich mag die Cafeteria, die auf den Fluss hinausgeht, und Ferrisville ist weit genug weg, dass man es nicht wirklich sieht. Nur ein paar Häuser an sorgfältig angelegten Straßen, eine Fabrik, die sich an den Ortsrand schmiegt, und den felsigen Strandstreifen mit der verwitterten Fährstation.
    Außerdem ist die Cafeteria der einzige Ort im Krankenhaus, der nicht so schrecklich riecht. Überall sonst stinkt es nach Chemikalien, nach superstarken Reinigungsmitteln, die einem die Haut verätzen, wenn man ihnen zunahe kommt. Und unter dem Chemikaliengeruch verbirgt sich noch ein anderer, schwächerer, der nie ganz weggeht.
    Es riecht nach ungewaschenen Körpern, nach nackter Angst und wie schlimm alles ist. Nach den Patienten, die hier in ihren Betten liegen, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt, nicht weil sie gern hier sind. Und weil es manchmal die letzte Station auf ihrem Weg ist.
    Der Aufzug kommt und ich steige ein, stähle mich für die Begegnung mit Tess.
    Ich läute an der Wachstation und gehe in ihr Zimmer. Tess sieht aus wie immer, blass, irgendwie weg und trotzdem noch da. Aber ihre Haare sind frisch gewaschen und schimmern golden auf dem weißen Kissenbezug. Eine Schwester legt ihr gerade eine Infusion und seufzt, als sie mich sieht.
    Tess war – ist – jemand, den die Leute auf Anhieb mögen.
    Im Gegensatz zu mir.
    »Ich wechsle jetzt ihr Bettzeug«, verkündet die Schwester und ich nicke, setze mich auf meinen Platz, um zu warten, obwohl die Schwester schon wieder seufzt. Und dann kommt Claire vorbei, als hätte ich sie gerufen. Ihre Augen sind auf den Eingang der Wachstation gerichtet und auch alle anderen starren hin, alle Schwestern haben sich zum Eingang umgedreht, als ob sie auf etwas warten. Komisch.
    Dann ertönt der Summer und ein Typ kommt herein.
    Ich beuge mich zu Tess vor und flüstere ihr ins Ohr:»Hey, Tess, du verpasst was. Die stehen hier alle rum und gaffen, weil gerade ein Typ reinkommt. Das heißt doch, dass er total süß sein muss.«
    Nichts.
    »Im Ernst«, sage ich. »Die Schwestern sind wie elektrisiert. Muss ein echter Traumtyp sein, bei der Wirkung. Das ist fast so, wie wenn du irgendwo ins Zimmer trittst.«
    Und dann, ich kann es kaum fassen, kommt der Typ direkt zu dem Zimmer hier, zu Tess, und die Schwester, die gerade noch die Bettwäsche wechseln wollte, stürzt zu ihm hin.
    »Danke – vielen, vielen Dank, dass Sie das machen«, ruft sie
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