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Bernsteinsommer (German Edition)

Bernsteinsommer (German Edition)

Titel: Bernsteinsommer (German Edition)
Autoren: Susanne Schomann
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ihrem Kleiderschrank.
    Als Sascha zurück war, zog Kira sich bei Magda um und fühlte sich in ihren eigenen Sachen sofort um einiges wohler. Finns junger Kollege hatte auf dem Boden des Kleiderschranks sogar noch ein Paar uralte Turnschuhe entdeckt.
    Finn hatte seine Jeans bei Olaf in den Trockner geworfen, während sie gegessen hatten. Da sein eigenes Hemd aber voller Blut gewesen war, trug er jetzt ein T-Shirt von Olaf Brockmann, das der ihm freundlicherweise überlassen hatte. Den Rest seiner Sachen warf Finn in den Kofferraum seines Autos. Dann verabschiedeten sie sich schließlich von Magda, Dr. Sander und Olaf Brockmann und mussten ihnen versprechen, bald wieder von sich hören zu lassen.
    Sascha Schellenberg klemmte sich abermals hinter das Lenkrad des schwarzen Sportflitzers, während Kira und Finn sich in den kleinen Geländewagen setzten. Da Finn durch seine frisch genähte Schnittwunde noch etwas eingeschränkt war, ließ er Kira fahren.
    Kaum waren sie auf der Fähre, nickte Finn in seinem Sitz auch schon ein und Kira ließ ihn schlafen. Er erwachte erst wieder, als sie in Hamburg von der Autobahn fuhr und nur noch einige Minuten Fahrtzeit übrig blieben.
    Finn gähnte, streckte sich vorsichtig und sah sich – noch immer leicht benommen – um. „Herrje, wir sind ja schon gleich bei dir zu Hause!“
    Kira lächelte kurz zu ihm rüber. „Ja, du hast über zwei Stunden sanft und selig gepennt, Finn.“
    „Upps!“ Er lachte, hielt sich dann aber seine Seite. „Autsch.“
    „Tut es sehr weh?“, fragte sie besorgt.
    „Nur wenn ich lache“, antwortete er grinsend.
    Sie schmunzelte. „Scherzkeks!“
    Edgar Lengrien, Werner Martinelli und auch Christina Sommer standen schon mit erleichterten Mienen bereit, um die Heimkehrer willkommen zu heißen. Es gab zunächst ein so lautes und aufgeregtes Durcheinander, dass Finn sich insgeheim zurück in die Abgeschiedenheit von Christina Sommers Wohnung wünschte. Nach dem ersten Ansturm der Wiedersehensfreude verschwand Finn kurz in seinem Büro, um sich etwas frisch zu machen und sich saubere Sachen anzuziehen. Christina hatteseine persönlichen Kleidungsstücke aus ihrer Wohnung holen und in weiser Voraussicht dorthin bringen lassen.
    Kira hingegen hatte sich schon kurz zuvor in ihr eigenes Apartment zurückgezogen, um zu duschen.
    Seit sie aus dem Auto gestiegen waren, hatte Finn kaum noch ein persönliches Wort mit ihr wechseln können. Es wurmte ihn jetzt, dass er die ganze Fahrt über geschlafen hatte. Er wollte und musste endlich wieder mit Kira alleine sein – und das so schnell wie möglich! Denn er hatte ihr einiges zu sagen.
    Zuvor galt es aber noch, im Kreise aller Beteiligten ein umfangreiches Abendessen zu überstehen. Sogar Sascha Schellenberg wurde praktisch dazu genötigt, an dieser Zusammenkunft teilzunehmen. Er hielt sich recht tapfer, wie Finn erfreut feststellte.
    Immer wieder suchte Finn während des Essens Kiras Blick, aber sie wurde so sehr von ihrem Vater, Christina und Werner mit Beschlag belegt, dass sie seine brennenden Blicke kaum erwidern konnte.
    Erst nach dem Kaffee beugte sich Kira kurz zu ihrem Vater und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ihr werdet Finn und mich jetzt entschuldigen müssen, Paps. Der Tag war furchtbar anstrengend, und wir sind wirklich müde. Außerdem wird es Zeit, dass Finn endlich Ruhe bekommt, damit er sich vernünftig von seiner Verletzung erholen kann.“
    Edgar Lengriens Blick glitt von seiner Tochter kurz zu seinem Sicherheitschef, dann nickte er. „Ich nehme an, Finn wird bei dir übernachten, oder?“
    Kira nickte nur, und Finn musste sich räuspern, denn er fühlte sich plötzlich wie ein unreifer Teenager, der sein Mädchen unter den gestrengen Augen des Vaters zum allerersten Mal von zu Hause abholte. Es war eine Sache, dass er Edgar Lengrien heute Morgen am Telefon darüber informiert hatte, wie er inzwischen zu Kira stand, aber es war eine ganz andere, ob sein Chef diese Tatsache auch akzeptieren würde. „Ich kann natürlich auch zu mir nach Hause fahren, wenn dir das lieber ist, Edgar.“
    „Rede keinen Unsinn, mein Junge! Meine Tochter ist längst alt genug, um zu entscheiden, wer in ihrem Bett schläft.“ Kiras Vater lächelte ihm aufmunternd zu, und das wischte Finns Bedenken sofort vom Tisch.
    Kira grinste noch immer, als sie in ihrer Einliegerwohnung angekommen waren.
    „Was ist so komisch?“, fragte Finn angestrengt, während er sich in der gemütlich eingerichteten Wohnung
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