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Berndorf, Jacques (Hrsg)

Berndorf, Jacques (Hrsg)

Titel: Berndorf, Jacques (Hrsg)
Autoren: Tatort Eifel
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ihre Waffe.
    Die Polizisten versuchten, sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen, doch Bambi war schneller. Sie verpasste den beiden Beamten je zwei Kugeln. Beide brachen tot zusammen.
    »Die passen jetzt aber nicht mehr hinten rein«, sagte Maja sofort.
    »Sie müssen aber«, entgegnet Bambi.
    Seufzend stiegen die beiden Frauen aus dem Wagen. Tatsächlich gelang es ihnen, die Polizisten zu den anderen Leichen in den Kofferraum zu verfrachten. Für die beiden Taschen mit dem Geld war jetzt kein Platz mehr. Maja nahm sie und legte sie auf die Rückbank. »Lass uns von hier verschwinden.«
    »Gute Idee«, entgegnete Bambi und gab Gas. Der Volvo bretterte über die Luxemburger Straße.
    »Fahr am besten über die Ringe«, schlug Maja vor, als sie den Barbarossaplatz erreichten.
    Bambi nickte. »Ist vermutlich der schnellste Weg zum Schrottplatz. Am besten lasse ich den Wagen gleich da.«
    »Kauf dir einen neuen. Am besten einen mit extra großem Kofferraum.«
    Bambi lächelte. Sie riss das Lenkrad herum und bog nach links ab. Kaum überquerte der Volvo die Straßenbahnschienen, da sprang auch schon der Kofferraum auf. Vier der sechs Leichen hüpften munter auf die Straße. Maja blickte in den Rückspiegel und erkannte Mulan und die drei Uniformierten, die über die Straße rollten. Mehrere Autos fuhren über die Leichen.
    »Was ist das bloß für ein beschissener Tag«, fluchte Bambi. »Hört das denn niemals auf?«
    Maja runzelte die Stirn. »Ich habe dir doch direkt gesagt, dass nicht alle Leichen in den Kofferraum passen.«
    »Das weiß ich jetzt auch.« Wütend fuhr Bambi an den Straßenrand. »Komm, lass uns die Leichen einsammeln.«
    Maja seufzte und stieg aus dem Wagen. Mehrere Passanten waren stehen geblieben und schauten sich staunend die Szenerie an. Niemand sagte etwas oder griff ein. Nur eine alte Frau fragte neugierig: »Wird da ein Film gedreht? Wo sind die Kameras?«
    Maja schüttelte sich und schnappte sich Mulan, die am nächsten beim Volvo lag. Mühevoll trug sie die Leiche zurück zum Wagen und warf sie in den Kofferraum.
    Bambi brachte einen der Uniformierten herbei. Es war derjenige, den sie bei der Polizeisperre kurz hinter Schleiden erschossen hatte. Ein Sattelschlepper war über den jungen Mann hinweg gerauscht und hatte ihn übel zugerichtet. »Ist das vielleicht eine Sauerei«, schimpfte sie.
    »Gerade
du
solltest dich besser nicht beklagen«, sagte Maja. »Schließlich bist du nicht ganz unschuldig daran. Los, lass uns den nächsten holen.«
    Das war der Wachmann, den sie vor der Dauner Sparkasse erschossen hatten.
    »Ich verstehe noch immer nicht, was der Typ da zu suchen hatte«, meinte Bambi.
    Maja zuckte mit den Achseln. »Schicksal. Ein Angestellter einer Geldtransportfirma, der zufällig zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort ist und die Chance sieht, zum Helden zu werden.«
    »Pech für ihn.«
    »Und für Heidi«, fügte Maja hinzu.
    Bambi nickte. Sie warfen die Leiche in den Kofferraum.
    »Jetzt noch einer«, verkündete Maja. »Auf geht’s.«
    »Hoffentlich haben wir dann endlich Ruhe. Nach dem Tag bin ich wirklich urlaubsreif.«
    »Ich auch.« Maja wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Die Karibik wäre schön. Mauritius wäre auch nicht schlecht. Oder die Malediven.«
    »Zu langweilig«, kommentierte Bambi. »Eine winzige Insel reicht mir nicht. Ich brauche Bewegung.«
    Sie packten die letzte Leiche und trugen sie zum Wagen.
    »Versichere dich diesmal, dass der Kofferraum wirklich zu ist«, mahnte Maja.
    Bambi überprüfte das Schloss. Nichts bewegte sich. Der Kofferraum war fest verschlossen.
    »Das wird bestimmt wieder einer dieser schrecklichen Actionfilme«, meinte die alte Frau am Straßenrand. »Nichts als Sex und Gewalt.«
    Maja nickte ihr zu. »Ja, ein Actionfilm. Jede Menge Gewalt.«
    »Können wir jetzt endlich nach Hause?« fragte Bambi.
    »Erst noch zum Schrottplatz«, entgegnete Maja. »Wir müssen die Leichen los werden.«
    Bambi runzelte die Stirn. »Wir brauchen neue Komplizinnen. Eine Daisy hatten wir noch nicht.«
    »Eine Pocahontas wäre nicht schlecht.«
    »Was ist mit Susi?«
    »Nein, das klingt zu sehr nach Friseuse. Dann lieber eine Bianca oder eine Cinderella.«
    Bambi grinste. »Gut, dann also eine Pocahontas und eine Daisy. Können wir jetzt endlich fahren?«
    »Ich warte nur auf dich.«
    »Okay, dann mal los.«
    Wumm!
    Der Knall, als der VW Bus in den Volvo raste, war ohrenbetäubend. Der Volvo wurde quer über die Straße geschleudert,
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