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Verlorene Jugend - Tagebuch eines Soldaten (German Edition)

Verlorene Jugend - Tagebuch eines Soldaten (German Edition)

Titel: Verlorene Jugend - Tagebuch eines Soldaten (German Edition)
Autoren: Herbert Hintersteininger
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Vorwort:
     
    Dieses Tagebuch wurde wörtlich abgeschrieben (Datum wurde von Herbert verschieden geschrieben, auch ist nicht immer eine Ortsbezeichnung vorhanden). Viele Orte sind auch schwer leserlich und vermutlich falsch wiedergegeben.
    Briefe (von Herbert und Angehörigen) und Tagebuch natürlich im Sprachduktus dieser Zeit.
    Die Äußerungen und Formulierungen sind aus zeithistorischen Quellen (Briefe, Tagebuch, Todesnachricht an seine Mutter etc.) – die Herausgeberin hat versucht so authentisch wie möglich zu sein, und diese damalige Sprache im Original wiederzugeben.
    Am 13. März 1938 wurde nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Linz der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich vollzogen. Das westliche Ausland reagierte gelassen. Begeisterte und glückliche Menschenmassen waren deutliche Merkmale im März 1938. Neben dem Staatsapparat wurde auch fast die gesamte österrreichische Wirtschaft von Deutschen übernommen.
    Die Außenpolitik des nationalsozialistischen Deutschland war auf eine aggressive  Ostexpansion ausgerichtet. Die österreichische Armee wurde bereits mit dem Anschluss im März 1938 in die deutsche Wehrmacht eingegliedert.
    Herbert lebte mit seinen Geschwistern und seiner Mutter (sein Vater starb 1936) in Lambach, Oberösterreich (zu dieser Zeit Oberdonau).
    Die älteste von den Geschwistern ist Maria „Mitzl“, seine Schwester, dann kommen die Brüder Anton „Toni“, Herbert, Alfred „Fredl“ und Othmar „Otti“.
    Nur zwei von den Geschwistern werden diesen Krieg überleben (seine Schwester „Mitzl“, und der jüngste Bruder Othmar „Otti“).
    Zu Beginn des Tagebuches (1942) ist Herbert 17 Jahre alt.
    Dieses Tagebuch beschreibt das Leben und die Träume eines manipulierten (ein Soldat, der für sein Vaterland kämpft, ist ein „Held“, etc.) Jugendlichen dieser Zeit.
    Es handelt sich um ein sehr persönliches, das Innere des Seelenlebens von Herbert schilderndes, äußerst berührend geschriebenes Tagebuch.
    Im Jänner 1945 (3 Monate vor Kriegsende) fällt Herbert, 20-jährig, beim Vormarsch der Russen in Ungarn.
     
    Dieses Buch gliedert sich in
1.       Vorwort         
2.       Tagebuch
3.       Herbert und seine 2 Brüder, die ebenfalls im 2. Weltkrieg gefallen sind (wann und wo) und Fotos
4.       Briefe
5.       Kommentar (Herausgeberin)
6.       Fotos
7.       Familienaufstellung
     
     
    Lambach, 10. November 2010
    Ute Windhab
     
     
     
     
     

Tagebuch
    Herbert Hintersteininger
    SS Funker
     
     
    Heimatanschrift:
    Lambach, Oberdonau
    Stubengraben 2
     
     
     
    Mehr sein,
    als scheinen!
     
     
     
     
     
                                                               Lambach, 27.IV.1942
     
    Gestern ist Willi abgereist. Nach kurzem herzlichem Abschied, wurde mir klar, daß wir uns vielleicht das letzte Mal sahen. Der innige Druck seiner Hand nahm mir die Zweifel, daß ich ihn als Seelenfreund verlieren könnte. Ein weiterer Grund für das Nachlassen seiner geistigen Tätigkeit, sei im geisttötenden Zwang des Militärs zu suchen, die mich vor dem Militär erschrecken läßt. Aber man muss sich vor Augen halten, daß der Körper geschliffen werden muss, um später die größeren Strapazen des Krieges leichter zu ertragen. Bestimmt wird es manchmal sehr schwer fallen, dies einzusehen, aber als angehender Mann musst du dich zur Härte erziehen, um erst einmal gehorchen zu lernen. Auch wenn dir einer befiehlt, vor dem du nie Achtung haben kannst.
     
     
     
                                                               Lambach 29.IV. 1942
     
    Heute sagte mir Anni, sie habe sich nicht verlobt! Meine Lüge, daß ich dies auch nie geglaubt hätte, kam mir erst später zum Bewußtsein. Weil sie nicht wisse, ob sie den anderen wirklich liebe, deshalb habe sie es nicht getan. Sie hat auch Kurtl alles geschrieben, auch was über sie geredet wird, wie sie ja überhaupt bei den Mädchen in Lambach nicht beliebt sei. Den Grund hierfür konnte sie nicht angeben. Ich vergaß, daß die jungen Damen, die besser den Schmutz vor ihrer eigenen Tür wegkehrten, ihr „Flatterhaftigkeit“ vorwerfen.
    Dann ward noch meine Schüchternheit besprochen. Ich wolle das, was ist, nie zugeben. Ach, träfe das doch zu! Ein Kompliment, das ich nicht verdient. Nie zufrieden: Ein Streben, immer höher. Den Grund meiner Fehltritte sehe ich
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