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Berger, Fabian

Berger, Fabian

Titel: Berger, Fabian
Autoren: Tiefschlaf
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Forschungsarbeit stehe, zeigte sich die Firma HARDCOMP zurückhaltend. Frank Malcom, der Chief Technical Officer von HARDCOMP, erklärte in einem Interview, dass ihm zu Imhoffs Forschungsarbeit keinerlei Informationen vorlägen. Weiterhin ließ er verlauten, dass die Firma HARDCOMP einer zukünftigen Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut positiv gegenüberstehe. Er sehe ein erfolgversprechendes Potenzial in der Erforschung quantenmechanischer Prozesse im menschlichen Gehirn bei der Bekämpfung unheilbarer Krankheiten. Er werde sich persönlich dafür einsetzen den medizinischen Fortschritt mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, voranzutreiben und die Polizei bei der lückenlosen Aufklärung der schrecklichen Verbrechen zu unterstützen ...«
    Es klopfte an der Tür. Hannah schaltete den Fernseher aus.
    »Na, wie geht’s dir heute?« Lorenz hatte ihre Lieblingsblumen dabei.
    »Schon viel besser. Ich muss nicht mehr so viel husten.«
    Er nahm sie in den Arm und drückte sie vorsichtig an sich. »Ich hoffe, die gefallen dir?«
    »Aber natürlich!« Sie nahm den Strauß Tulpen entgegen und wickelte das Papier ab. »Vielen Dank.«
    Er zog einen Stuhl ans Bett und setzte sich. »Was sagen die Ärzte?«
    »In ein paar Tagen kann ich wieder nach Hause. Sie wollen noch ein paar Untersuchungen machen, bevor sie mich gehen lassen.«
    »Ich wollte noch was mit dir besprechen.« Lorenz druckste herum. »Nachdem du den Unfall hattest, bei der Verfolgungsjagd, habe ich von der Ärztin erfahren, dass du schwanger bist. Das Kind ist von Erik, nicht wahr?«
    Hannah nickte. Sie war froh, dass er Bescheid wusste. Sobald es ihr wieder besser ging, würde sie mit ihm darüber reden. Im Moment hatte sie selbst noch keine Ahnung, wie sie in Zukunft Job und Kind unter einen Hut bringen sollte. Nur eines war klar: Sie würde es behalten.
    »Ich bin immer für dich da.«
    Sie lächelte.
    Dann wechselte er das Thema. »Ich habe mit Saarfeld gesprochen. Nach dem, was vorgefallen ist, wird es keine Sanktionen geben. Wie könnte es auch. Wärst du nicht gewesen, wäre Charlotte Bernstein jetzt tot.«
    »Wie geht es ihr?« Hannah erinnerte sich nur noch daran, dass die Frau von einem Beamten aus dem Gebäude getragen worden war.
    »Sie hat schwerste Verbrennungen am ganzen Körper. Zudem hat sie bei der operativen Entnahme des Implantats gravierende Hirnschädigungen davongetragen.«
    »Wird sie wieder gesund?«
    Lorenz zuckte mit den Schultern. »Die Ärzte wissen nicht einmal, ob sie durchkommt.«
    »Gibt es schon eine Spur von Konrad Deichmann?«
    »Bisher nicht. Er scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Niemand weiß, ob er überhaupt noch am Leben ist. Aber wir suchen weiter.«
    Hannah grübelte vor sich hin. »Wahrscheinlich wäre er der Einzige, der etwas mehr Licht ins Dunkel bringen könnte.«
    »Vermutlich bleibt der Fall eher ein Rätsel. Alle Spuren wurden bei dem Brand vernichtet. Selbst das Implantat, das Charlotte Bernstein entnommen wurde, war völlig durchgeschmort. Die enorme Hitze des Feuers hat ganze Arbeit geleistet. Seit Tagen sind wir dabei, HARDCOMP auf den Kopf zu stellen - ohne Ergebnis. Es sieht ganz so aus, als wäre uns jemand zuvorgekommen. Und von einem Quantencomputer auf der Grundlage des menschlichen Gehirns will dort niemand etwas gewusst haben. Es gibt noch so viele Fragen, auf die wir keine Antwort haben. Durch den Tod der Probanden und den von Braun und Imhoff wird das wohl auch so bleiben.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Hannah hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte.
    »Ich soll dir viele Grüße bestellen. Jan Vollmer hat sich nach dir erkundigt.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Ich denke, gut. Er hatte sich ohne Murren dazu bereit erklärt, mit der Veröffentlichung seiner Story zu warten, bis der Fall abgeschlossen ist. Ich wette, er sitzt gerade an seinem Schreibtisch und feilt an den letzten Sätzen.«
    Hannahs Augen wurden immer schwerer. »Das hat er sich verdient, ohne seine Hilfe wäre ich jetzt sicher tot.«
    Lorenz strich seiner Tochter über das Haar. »Kann ich dir noch etwas bringen?«
    »Nein, danke, Papa. Ich werde hier bestens versorgt.«
    »Dann schlaf jetzt, ich werde morgen wieder nach dir sehen.«
    »In Ordnung«, murmelte Hannah und sank müde in die Kissen zurück.
    Lorenz stellte den Stuhl leise zurück und verließ das Krankenzimmer.

-91-
    I n der Redaktion des Kölner Blatt war seit Tagen der Teufel los. Ein ganzes Team arbeitete an der Story, die ganz Köln
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