Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0898 - Der Saboteur

Titel: 0898 - Der Saboteur
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Der Saboteur
     
    Gefahr für die SOL - Träume bringen das Chaos
     
    von Marianne Sydow
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Bully und Jentho Kanthall - Die Terraner werden der Sabotage verdächtigt
    Sternfeuer - Eine junge Solgeborene will zur Erde
    Federsplel - Sternfeuers Zwillingsbruder
    Joscan Hellmut - Der Sprecher der Solgeborenen zwischen zwei Fronten
    Oouc Langur , Gucky und Irmina Kotschistowa - Der Forscher der Kaisenn und die Mutanten greifen in Sternfeuers Schicksal ein
     
     
     
    1.
     
    „Sehen Sie sich das an", murmelte Bully mit düsterer Miene. „Diese Burschen fallen über die Vorräte her, als sei es gar kein Problem, für Nachschub zu sorgen."
    „Solange sie feiern, stellen sie wenigstens keinen Unsinn an", wandte Jentho Kanthall ein. „Und nach ihrem Verständnis sind die Vorräte tatsächlich leicht zu ergänzen."
    Bully schwieg verbissen und beobachtete das halbe Dutzend Bildschirme, auf denen sich erschreckende Bilder zeigten. Die Solgeborenen schienen außer Rand und Band geraten zu sein. Seit der Rückkehr Gavro Yaals und dessen Begleiter herrschte an Bord der SOL eine eigentümliche Stimmung. Die Evakuierung der Terraner war abgeschlossen. Sie alle befanden sich mittlerweile in der BASIS. Nur Reginald Bull und Kanthall waren zurückgeblieben, als „Statthalter Rhodans", wie Gavro Yaal spöttisch gemeint hatte. Dementsprechend unwohl fühlten sich die beiden. Sie saßen in einem Raum in der Nähe der Zentrale des Mutterschiffs und beschränkten sich darauf, die Vorgänge zu beobachten. Den Solgeborenen etwas zu untersagen, hätte unter den herrschenden Bedingungen wahrscheinlich gar nichts eingebracht. Im Gegenteil - jede Unvorsichtigkeit konnte dazu führen, daß aus der Mißachtung den Terranern gegenüber offene Feindschaft wurde. „Sie werden sich noch wundern", sagte Bully nach einer Weile. „Bei denen reichen die Vorräte nur für kurze Zeit, und hier, in Tschuschik, werden sie wohl kaum die Erlaubnis erhalten, sich auf einem Planeten mit frischem Proviant zu versorgen. Die Wynger machen sicher keinen Unterschied zwischen Terranern und Solgeborenen."
    „Sie sehen das Problem nicht richtig", sagte Kanthall gelassen. „Frischer Proviant ist gar nicht erwünscht."
    „Genauso sieht das dort aus!" knurrte Bully und deutete auf einen Bildschirm.
    Vor einer Lagerhalle hatten Solgeborene einen Stand errichtet. Roboter schleppten Fleisch und Früchte herbei. Automatisch wurden daraus allerlei Gerichte bereitet. Scharen von Solgeborenen bedienten sich großzügig von den verschiedenen Platten.
    Sie stopften mehr in sich hinein, als ihnen bekommen rnochte. Bully wünschte ihnen aus ganzem Herzen einen so gründlich verdorbenen Magen, daß ihnen derartige Prassereien für alle Zeiten vergingen. Überall in der SOL waren solche Feiern im Gange. Es wurde gegessen und getrunken, und Musik dröhnte durch das riesige Schiff, als gäbe es jenseits der metallenen Wände weder die BASIS noch die Flotte der Wynger, die mit Recht aufgebracht darüber waren, wie unverschämt gerade Gavro Yaal sich in ihrem Herrschaftsbereich bewegt hatte. Der Wein floß in Strömen - aber auch hier beschränkte sich der Verbrauch auf die relativ kleinen und daher um so kostbareren Vorräte an „echten" Waren - also solchen, die nicht an Bord hergestellt worden waren.
    „Sehen Sie sich die Gesichter dieser Menschen an", forderte Jentho Kanthall den Terraner auf. „Was soll es da Besonderes zu sehen geben?"
    „Sie essen mit wenig Genuß. Sie müssen sich regelrecht dazu zwingen, das Zeug hinunterzuwürgen."
    „Von mir aus können sie an dem frischen Fleisch ersticken", knurrte Bully wütend. „Wenn ich daran denke, wieviel Mühe es gekostet hat..."
    „Sie leben viel länger auf diesem Schiff", unterbrach Kanthall ihn ärgerlich, „aber manchmal habe ich den Eindruck, daß Sie die Menschen in der SOL gar nicht kennen."
    Reginald Bull sah den anderen betroffen an. Er mußte zugeben, daß Kanthall einen wunden Punkt entdeckt hatte.
    Natürlich wußte Bully, warum die Solgeborenen die Vorräte dezimierten - bestimmte Arten von Lebensmitteln konnten nicht aus bordeigenen Mitteln hergestellt werden und wurden darum von den Solgeborenen als Symbol der Abhängigkeit angesehen. Und die Menschen, die die SOL als ihre Heimat bezeichneten, wollten nicht abhängig sein, wenigstens nicht von irgendeinem Planeten, ganz egal, welchen Namen er trug. Es ging nicht einmal um die Erde, sondern um alles, was sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher