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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller
Autoren: Mark Franley
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und Sabrina konnte es nicht fassen, sie hatte mit zwei Stimmen vor Kassandra gewonnen. Wodans Stimme erklang und verkündete: »Die Entscheidung ist gefallen! Diejenige, die freigesprochen wurde, darf um 12 Uhr ihren Stuhl verlassen. Die anderen beiden werden je nach Ergebnis ihre gerechte Strafe für ihre Lügen erhalten.«
Sabrina entspannte sich etwas. Diese letzte gottverdammte Stunde würde sie jetzt auch noch überstehen! Sie hoffte nur, nicht dabei zusehen zu müssen, wie die anderen beiden auf ihren Stühlen gerichtet wurden.
Wieder lief auf dem Monitor ein Countdown rückwärts, und Kassandra flehte: »Kannst du versuchen, mich loszumachen, wenn du frei bist?«
»Warum nicht erst Nina? Sie hat am meisten gelitten!«, fragte Sabrina gehässig zurück.
»Weil …« Weiter kam, Kassandra nicht. In dem Gewölbe begannen plötzlich die Lichter zu flackern, und auf dem Monitor erschienen alle möglichen Fehlermeldungen.
»Was ist denn jetzt los?«, rief Sabrina unsicher, da ihr klar war: Sollte sich dieses Folterprogramm jetzt ausschalten, würde auch sie nicht von ihrem Stuhl herunterkommen. Und falls sich ihr Entführer dann schon in Sicherheit gebracht hatte, würden sie niemals hier unten gefunden werden.
Immer weitere Meldungen und sinnlos erscheinende Zeichen liefen über den Bildschirm, dann blieb alles für eine Sekunde stehen, und der Bildschirm wurde schwarz.
Erschrocken nahm Sabrina wahr, dass sich auf der Rückseite ihres Stuhles irgendein Mechanismus in Gang gesetzt hatte. Verzweifelt versuchte sie den Kopf zu wenden, was aber natürlich immer noch nicht funktionierte. Das durfte doch nicht wahr sein, so kurz vor ihrer Rettung war sie nun die Erste, welche gefoltert wurde. Nach dem Summen einiger kleiner Motoren, folgte fünfmal hintereinander ein leises Knacken. Zunächst bekam sie es gar nicht mit, dann machte sie eine zufällige Bewegung mit dem Bein und stellte verdutzt fest, dass die Fußfessel nachgegeben hatte und aufgesprungen war. Ungläubig versuchte sie es nun auch bei den anderen Stahlbändern - und tatsächlich: Ein jedes von ihnen ließ sich problemlos öffnen.
Kassandra hatte alles mit angesehen, und neue Hoffnung keimte in ihr auf. Deutlich gestärkt forderte sie: »Mach mich frei … bitte!«
Sabrina schob sich langsam auf ihrer Sitzfläche nach vorne und testete zuerst die Funktion ihrer malträtierten Fußgelenke. Es ging nicht gut, aber nach einer vorsichtigen Belastungsprobe, und nachdem ihr Blut langsam wieder zu zirkulieren begann, konnte sie sich an der Armlehne nach oben stemmen. Wieder musste sie eine Weile verharren, dann löste sie die beiden Herdplatten von ihren Füßen und wagte den ersten Schritt um ihren Stuhl herum. Da der direkte Weg zu Kassandra keinerlei Möglichkeiten bot, sich irgendwo festzuhalten, beschloss sie, sich an dem Gitter ihrer Käfige entlang zu arbeiten. Auch wenn sie jeden Augenblick damit rechnen musste, dass Wodan hereingestürmt kam, hatte sie keine andere Wahl. Und wenn sie bis dahin wenigstens eine ihrer Mitgefangenen befreien konnte, wären sie schon zu zweit, um ihn abzuwehren.
Endlich hinter Kassandras Stuhl angekommen, schwand ihre Hoffnung auf Null! Die Apparatur auf der Rückseite der Rückenlehne war nicht nur äußerst kompliziert, es lief auch noch eine kleine Digitaluhr, auf einem in Isolierband eingewickelten Päckchen rückwärts.
»Oh mein Gott!« Sie wollte es nicht, doch ihr Mund war schneller und sagte die Worte, bevor sie es verhindern konnte.
»Was ist?«, fragte Kassandra panisch, die die Angst in Sabrinas Stimme wahrgenommen hatte. Diese schluckte trocken und sagte dann leise: »Ich glaube, da ist eine Bombe, und ich traue mich nicht, auch nur irgendetwas zu verändern.«
Kassandra versuchte sich zusammenzureißen, spürte aber, wie sich Panik in ihr breitmachte. Mit dem letzten bisschen Vernunft keuchte sie: »Los geh und hole Hilfe!« Dann fragte sie deutlich leiser und mit zitternder Stimme: »Wie lange haben wir noch?«
»Fünfunddreißig Minuten!«, antwortete Sabrina und berührte Kassandra sanft am Arm.
»Los geh … bitte!«, keuchte diese, dann brach sich der aufsteigende Wahnsinn seinen Weg und erschütterte ihren Körper.
Sabrina begriff, dass sie Kassandra und ihrer Freundin nur helfen konnte, wenn sie es irgendwie schaffte, Hilfe zu holen; doch dazu musste sie das Gewölbe durchqueren und es bis zu der einzigen Tür schaffen. Schritt für Schritt funktionierten ihre Fußgelenke besser; offensichtlich hatte sie
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