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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller
Autoren: Mark Franley
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blutdurchtränkte Kapuze vom Kopf. Sabrina sah ihn nur kurz von der Seite, doch das reichte! Sie hatte gerade eben den Falschen erschlagen. Vor dem Tisch saß, geknebelt und mit viel Isolierband fixiert, der Mann, der sie vor vielen Jahren vergewaltigt hatte.
Ihren Schock ignorierend fragte sie einer der beiden Vermummten: »Sind die anderen beiden noch da drüben?«, und nickt zu der Stahltür.
Sabrina nickte und sagte monoton: »Ja, aber ich glaube, er hat eine Bombe an ihnen festgemacht.«
»Mit einer Uhr?«, hörte sie, wie aus der Ferne und nickte.
»Wie viel Zeit noch?«, fragte der Polizist, mit leicht nervöser Stimme.
Sabrina zuckte mit den Schultern: »Vielleicht noch eine Viertelstunde.«
Als wäre es nicht ihr Körper, spürte sie, wie jemand ihren Arm umgriff und sie weg von dem Gewölbe, in dem sie die letzten sechs Tage verbracht hatte, führte. Weitere Männer in schwarzen Kampfanzügen kamen ihnen entgegen, und knappe Befehle hallten durch das Stollensystem.

–41–

    Trotz der Warnung des Einsatzleiters betraten Mike und Natalie das Stollensystem durch die aufgesprengte Haupttür, mit der die alten Doggerwerke für die Außenwelt verschlossen waren. Zuvor hatte sie kurz mit Sabrina gesprochen und erfahren, was passiert war. Nachdem Mike ihr mehrmals versichert hatte, dass jeder Verständnis für ihre Tat haben würde, beruhigte sie sich ein wenig und stieg in den Krankenwagen.
Obwohl gerade einmal fünf Minuten vergangen waren, hatte das Sondereinsatzkommando bereits genug Scheinwerfer aufgebaut, um alles auszuleuchten. Überall suchten Männer mit starken Handlampen nach weiteren versteckten Fallen oder Bomben.
Die beiden Kommissare folgten dem Hauptstollen bis zu der Tür, hinter der sich noch immer das Drama dieses kranken Spiels ereignete. Hinter jeder der beiden Frauen kauerten zwei Spezialisten und begutachteten die Konstruktion auf der Rückseite der Stühle. Kassandra und Nina saßen einfach nur da und wagten es kaum noch zu atmen.
Obwohl es nicht in die Situation passte, sagte Mike: »Ich bin Hauptkommissar Köstner, und das ist Kommissarin Köbler. Wir haben in diesem Fall ermittelt, und es tut uns wirklich leid, dass wir nicht früher hier sein konnten. Ihr Entführer, Wodan Döring, sitzt bereits im Gefängnis. Und ich bin mir sicher, dass Sie unsere Kollegen, die hinter ihnen arbeiten, bald befreien werden!«
»Wie viel Zeit haben wir noch?«, fragte die Tochter der Richterin unter Tränen, und als hätten Dörings Gerätschaften die Frage verstanden, verschwanden die Fehlermeldungen auf dem Monitor und eine den ganzen Bildschirm ausfüllende Uhr begann, von fünf Minuten rückwärts zu zählen. Nina sah einige Sekunden zu und flüsterte dann: »Ich will noch nicht sterben … nicht schon in fünf Minuten!«
Mike warf einen Blick zu einem der Entschärfungsexperten, und wenn er seinen Gesichtsausdruck richtig deutete, sah es schlecht aus. Nach einer weiteren Minute erhob sich genau dieser Mann und bat Mike mit hinaus in den Stollen zu kommen. Natalie sah den beiden hinterher, ging selbst aber zu Ninas Stuhl, setzte sich vor sie auf die Knie und nahm einfach die kalten Hände der Frau in ihre.

»Was ist los?«, fragte Mike, der die Antwort schon ahnte.
Der nicht vermummte Kollege sah erst auf den Boden, dann Mike in die Augen: »Wir können nichts machen, ohne uns selbst zu gefährden! Der Schließmechanismus ist so mit dem Zünder verbunden, dass wir die Fesseln nicht öffnen können, ohne dass er auslöst.«
»Und die Fesseln durchschneiden?«, warf Mike ein.
Der Mann schüttelte den Kopf: »Es ist ein geschlossener Stromkreis, der genau auf den elektrischen Widerstand der Metallbänder ausgelegt ist. Überbrücken wir den Stromkreis und verwenden den falschen Widerstand …«
Mike atmete tief durch und sagte dann mit belegter Stimme: »Ich werde es den Frauen sagen, ziehen Sie Ihre Leute ab!«
Als sie den Stollen wieder betraten, war gerade noch eine Minute übrig. Der Chef des Entschärfungstrupps gab seinen Leuten einen Wink, worauf diese durch die Stahltür verschwanden und draußen die Männer des Sondereinsatzkommandos warnten.
»Was ist jetzt?«, schrie Kassandra in Todesangst, »Warum gehen die?«
Nina dagegen schloss einfach die Augen und wurde ruhiger. Ihr Verstand hatte schon so viel gelitten, dass sie nicht mehr wirklich realisierte, was gerade passierte.
Als Mike seine Hand auf die Schulter seiner Kollegin legte, sah Natalie Nina noch einmal mit traurigem Blick in die
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