Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller
Autoren: Mark Franley
Vom Netzwerk:
runzelte die Stirn: »Aber Sie haben doch bereits jetzt verloren?«
»Nur in Ihren Augen, Herr Kommissar. Nur in Ihren Augen!« Jetzt lächelte Döring richtig, was bei Peters Hand die Knöchel weis hervortreten ließ. Mike blieb weiterhin ruhig und fragte mit echtem Interesse: »Das verstehe ich nicht! Wie meinen Sie das?«
Nun bekam Döring einen geschäftstüchtigen Blick und begann tatsächlich zu reden: »Nun Herr Kommissar, überlegen Sie doch mal, was Sie mir eigentlich vorwerfen können! Im Grunde reduziert es sich doch auf Freiheitsberaubung und Körperverletzung. Hören Sie, ich weiß, dass hinter dieser Scheibe ein Richter sitzt.« Döring zeigte mit seiner gefesselten Hand auf die große Glasfront hinter Mike und Peter: »Fragen Sie ihn doch einfach, wie hoch das Strafmaß für dieses Vergehen ist. Nach allem was ich weiß, dürften es kaum mehr als acht- bis zehn Jahre werden! Fünf Jahre habe ich bereits zu unrecht abgesessen, diese müssen folglich abgezogen werden. Es bleibt also nicht viel übrig und hinzu kommt, dass ich bereits in Vertragsverhandlungen mit Computerspielherstellern und Fernsehproduktionsfirmen stehe, die mir jetzt bereits Summen anbieten, die Sie in Ihrem ganzen Leben nicht verdienen werden.«
»Aber Sie haben den Sohn der Richterin ermordet!«, mischte sich Peter zum ersten Mal ein, da er einfach etwas sagen musste, um nicht zu explodieren.
Döring machte eine abwehrende Geste und ließ sich mit den Worten: »Ho Ho Ho«, nach hinten in seinen Stuhl fallen. »Das haben jetzt aber Sie gesagt! Ich habe doch keinen Menschen ermordet, ich stand nur zufällig beim Filmen nachtaktiver Tiere in der Nähe und habe ein paar Aufnahmen von diesen wirklich sehr unglücklichen Geschehnissen gemacht!«
Peter ging nicht weiter darauf ein, sondern versuchte dem Gespräch eine neue Richtung zu geben. Die Wanduhr stand bereits auf kurz vor 11 Uhr, und sie hatten keine Zeit für Plaudereien. Scheinbar nebenbei fragte er: »Werden in diesem Gewölbe Menschen sterben?«
Döring wollte seine Arme nach oben strecken, wurde aber von den beiden Handschellen gestoppt, trotzdem antwortete er so, dass es lächerlich klang: »Selbst wenn, ich war es nicht! Ich war die ganze Zeit bei Ihnen.«
»Das nützt Ihnen nur nichts, weil es durch Ihre Geräte passiert!«, konterte Mike.
Döring sah ihm kurz in die Augen und stellte verschwörerisch fest: »Warten wir doch einfach ab, was noch passieren wird!«
Mike spürte selbst, wie ihn langsam die Geduld verließ. Noch ein oder zwei dieser verhöhnenden Antworten, und er würde dem Kerl an die Kehle gehen. Er warf einen prüfenden Blick zu seinem Partner, und da dieser wieder gelassener wirkte, fragte Mike: »Willst du auch einen Kaffee?«
Peter sah ihn erst verwundert an, verstand aber, dass Mike mit Karl sprechen wollte und erwiderte: »Kaffee wäre prima!« Auch Döring wollte schon etwas sagen, aber Mikes Blick ließ die Worte unausgesprochen.
Als Mike die Tür von außen schloss, saßen sich Döring und Peter schweigend gegenüber. Es dauerte einige Sekunden, doch das Fünkchen, das Peters Zündschnur noch gebraucht hatte, kam mit der Frage: »Wie halten Sie Ihren Beruf eigentlich aus? Im Grunde dürfen Sie doch gar nichts? Wünschen Sie sich nicht auch manchmal so ein kleines Gewölbe, wo keiner sehen kann, was Sie mit den Tätern anstellen?«
Peter kniff die Augen zusammen, stand auf, nahm Mikes leeren Stuhl und stellte ihn so vor die Tür, dass man die Klinke nicht mehr herunterdrücken konnte.
»Kommt jetzt die Sache mit der Einschüchterung?«, fragte Döring lächelnd.
Jetzt lächelte auch Peter, aber ganz anders. Ohne Eile trat er hinter Döring, holte das kleine, aber extrem scharfe Taschenmesser heraus und sagte beschwörend: »Nein, mein Freund, jetzt kommt die Sache mit dem Bullen, der durchdreht!«

Natalie war die Einzige, die mehr zufällig in das Verhörzimmer blickte. Der Richter, Karl und Mike besprachen gerade die weitere Vorgehensweise, als die Kommissarin: »Was zum Teufel macht Peter da?«, ausstieß und damit die Aufmerksamkeit der anderen auf die große Scheibe lenkte. »Ach du Scheiße!«, stieß Mike aus, als er Peter hinter Döring stehend und ihm ein Messer ins Gesicht haltend sah. Ohne lange zu überlegen, schaltete er die Gegensprechanlage ein und rief: »Nicht Peter! Du versaust dir alles!« Dann rannte er hinaus zur Tür und versuchte diese zu öffnen, doch der Stuhl passte genau und ließ der Türklinke keinen Millimeter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher