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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller
Autoren: Mark Franley
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dass Karl am Apparat war. Mike riss den Hörer vom Telefon und hörte einfach nur zu. Während sich Peter und Natalie schon ihre Waffenhalfter überzogen, legte Mike auf und sagte: »Die könnt ihr wieder ausziehen, ein Sondereinsatzkommando ist bereits auf dem Weg. Wenn sie ihn haben, wird er hier hergebracht!« Dann legte er sein Gesicht in die Hände und sortierte seine Gedanken. Im Augenblick wusste er nicht, ob er um Jenni Angst haben oder wütend auf sie sein sollte. In den wenigen Sekunden, die er von dem Interview sah, hatte sie Wodan einmal sogar angelächelt. Hatte er sich so sehr in ihr getäuscht? Ging auch sie für ihre Karriere über Leichen? Es half nichts, er musste weitermachen und später entscheiden. Immerhin waren drei Frauen in Lebensgefahr und auch Kollmaier war sicher nicht nur im Wald spazieren! Mike atmete einmal tief durch, nahm die Hände herunter und verfolgte ebenfalls die Geschehnisse im Fernseher.
Wodan saß da, als wäre nichts passiert. Mit seinen kurzen blonden Haaren, den blauen Augen und der Militärjacke sah er aus, wie das Bandmitglied einer Rockgruppe, das locker über sein Leben plauderte. »Mach mal den Ton an!«, forderte Natalie Peter auf, doch noch bevor dieser den Fernseher erreichte, wurde das Bild schwarz und das Wort „ Signalstörung “ wurde eingeblendet.
Mike konnte nicht mehr ruhig sitzen bleiben, denn sein Kopf hatte sich für Angst entschieden. Egal, wie es mit ihm und Jenni weitergehen würde: Der Gedanke, dass ihr jetzt gerade in diesem Augenblick etwas passieren könnte, steigerte sich ins Unerträgliche. Wie ein Tiger begann er im Büro auf und ab zu laufen, und obwohl er wusste, dass sie nichts von dem Zugriff im Fernseher zeigen würden, starrte er immer weiter auf den schwarzen Bildschirm.
»Verdammt! Wie lange dauert denn das?«, brüllte er, als die Anspannung nach fünf Minuten unerträglich wurde. Wieder steckte er in einer Situation fest, in der er dazu verdammt war, hilflos zuzusehen!
Das Telefon klingelte erneut und ließ Mike zusammenzucken. Wieder riss er den Hörer herunter und verkündetet nach wenigen Sekunden: »Sie haben ihn! Er hat sich ohne jeden Widerstand festnehmen lassen, und niemandem ist etwas passiert.« Wie er selbst, atmeten auch seine beiden Kollegen hörbar aus. »Und wie geht es weiter?«, fragte Peter.
»Sie bringen ihn hierher, und Karl sagt uns Bescheid, wenn wir mit dem Verhör beginnen können.«
»Und wenn er nichts sagt?«, stellte Natalie die Frage, welche auch Mike schon in den Sinn gekommen war. »Dann haben wir ein Problem! Wie ihr sicher wisst, gab es schon einmal einen Fall, in dem sich der Kidnapper weigerte, den Aufenthaltsort seines Opfers preiszugeben. Damals wurde leichte Folter angewandt, und der verantwortliche Polizeichef hat dafür eine empfindliche Strafe bekommen. Ich glaube nicht, dass sich das einer unserer Vorgesetzten antut. Auch wenn es diesmal gleich um drei oder vier Leben geht!«
»Dann müssen wir ihn anders dazu bringen!«, warf Peter entschlossen ein und wurde durch einen Blick auf seinen Monitor daran erinnert, dass Dörings Spiel in die letzte Runde ging. Etwas leiser sagte er in den Raum: »Glaubt ihr, er bringt sie auf diesen Stühlen vor aller Welt um?« Keiner seiner beiden Kollegen hatte eine Antwort darauf. Stattdessen traten sie wieder hinter Peter und sahen dem Finale entgegen.
»Nun, da alles gesagt wurde … «, verkündetet Wodan Dörings Stimme, die er aufgezeichnet haben musste, » … ist es ein letztes Mal an euch zu entscheiden, welche der Frauen die Chance bekommt, den Weg in die Freiheit zu durchschreiten. Jede von ihnen hat Schuld auf sich geladen, doch als Richter habt ihr auch die Möglichkeit jemanden zu begnadigen! Geht in euch, und dann trefft eure Entscheidung! Pünktlich um 11 Uhr werden wir wissen, wer gehen darf, und wer nach einer weiteren Stunde für seine Taten büßen muss.«
Anders als bei den vorherigen Runden, setzten die Klicks nicht sofort ein, und die Zähler begannen nur langsam zu steigen. Auch nachdem einige Minuten vergangen waren, gab es keine klare Tendenz für einen Gewinner. Mike blickte auf die Uhr und stellte fest: »Es ist erst halb elf, wir haben also noch genau eineinhalb Stunden, um das Versteck zu finden!«
Natalie dachte kurz nach: »Wir gehen doch immer noch von der Gegend in der Fränkischen Schweiz aus, oder?« Mike nickte: »Ja, wieso?«
»Vielleicht sollten wir Karl vorschlagen, jetzt schon ein- oder zwei Sonderkommandos in der
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