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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug
Autoren: Amber Benson
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wobei mein Tonfall verriet, wie zutiefst verwirrt ich war. Nur Sekunden zuvor hatte ich eindeutig nichts gehört, wer zum Teufel betätigte sich also in meinem Handy als Poltergeist?
    »Hallo …?«, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung nun etwas schriller.
    Na schön, das wird langsam etwas albern, dachte ich, während ich das Telefon betrachtete und feststellte, dass das Mistding nicht mal eingeschaltet war.
    »Na schön, aufgepasst. Hier spricht Calliope Reaper-Jones. Ich weiß nicht, wer du bist oder warum du mein Mobiltelefon verhext hast, aber das ist kein bisschen lustig!«
    Ohne auch nur Luft zu holen, fing eine tiefe Frauenstimme an zu reden, als hätte ich überhaupt nichts gesagt.
    »Wir beginnen heute Abend mit der ersten Sitzung«, intonierte die Stimme. »Bei meinem Eintreffen müssen unbedingt eine Kanne Süßholztee und zwei kleine Topfkuchen – beide Karotte -von der Bäckerei Magnolie bereitstehen …«
    »Wovon redest du …«, setzte ich an, doch die Stimme am anderen Ende der Leitung walzte einfach über meine Worte hinweg.
    »Vielen Dank und einen angenehmen Tag noch.«
    »Leg bloß nicht auf, oder ich … ich …«, stammelte ich, aber es war zu spät. Die Stimme war nicht mehr zu hören.
    »Mist«, sagte ich halblaut, nahm das Handy vom Ohr und starrte auf das ausgeschaltete Display. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was zum Teufel gerade passiert war, doch es klang ganz so, als würde ich heute Abend Besuch kriegen … ob ich nun wollte oder nicht.
    Etwas verstimmt darüber, mir für eine völlig Fremde solche Mühe machen zu müssen, eilte ich in die Bleecker Street und dankte dabei dem Herrn, dass die Bäckerei Magnolie zu dieser späten Stunde noch geöffnet hatte. Wenn ich wirklich schlau gewesen wäre, hätte ich natürlich daran gedacht, dass sie auch einen Lieferservice hatte!
    Nachdem ich eine ganze Weile hinter zwei gepiercten Goths gewartet hatte – das weibliche Exemplar trug ein ledernes Hundehalsband, das mit einer Leine am Nasenring des männlichen befestigt war –, gelang es mir, zwei Karottenküchlein zu erstehen (und einen Teufelskuchen für mich). Ich lief ein paar Häuserblocks weit zu Fuß und beschloss dann, dekadent zu sein und ein Taxi zu nehmen. Während der ganzen Fahrt nach Battery Park City räkelte ich mich gemütlich auf dem Rücksitz.
    Ich versuche eigentlich wirklich so viel wie möglich zu Fuß zu gehen, weil ich in der großartigsten Stadt der Welt lebe: in New York City. Ich weiß, dass ich irgendwann aufhören sollte, mich wie eine Touristin aufzuführen, aber jedes Mal, wenn ich vor die Tür gehe, kann ich einfach nicht anders, als insgeheim hin und weg davon zu sein, wie schön es um mich herum ist.
    Seit ich ein kleines Kind war, wollte ich in der Stadt wohnen, die niemals schläft. Ich habe meine Kindheit damit verbracht, mich zwischen Haus Meeresklippe (das riesige Anwesen meiner Eltern an der Meerenge von Rhode Island) in Newport und einem kleinen Internat an der Ostküste namens New Newbridge Academy hin- und herkutschieren zu lassen, doch schon damals gehörte mein Herz New York.
    Ich weiß nicht, was mich an dieser Stadt so verzaubert, aber ganz ehrlich, in Lower Manhattan zu wohnen, ist für mich wie ein Dauertrip auf Katzenminze – nicht, dass ich eine Katze wäre … oder dass ich heimlich an irgendeiner komischen Katzenminzensucht leiden würde.
    Die eine Sache bei mir, die vielleicht an Suchtverhalten grenzt, ist meine unersättliche Besessenheit vom Kauf neuer Kleider, Sonnenbrillen und Schuhe … je modischer, desto besser. Zu dumm, dass ich mir derzeit nur die niedliche kleine Al-Gore- Tragetasche leisten konnte, die ich am Vortag für fünf Kröten im Marc-Jacobs- Laden gekauft hatte.
    Was ich mir wirklich, wirklich, wirklich gewünscht hatte, war das atemberaubende blaue Puppenkleidchen aus dem Schaufenster gewesen, mit der hübschen kleinen Reihe winziger Perlmuttknöpfchen vorne dran, aber als meine Kreditkarte an der Kasse einfach nicht anerkannt wurde, musste ich mich mit der Tragetasche zufriedengeben. Es ist eben mein typisches Pech, dass New York zwar einige der besten Shoppingmeilen der Welt aufzuweisen hat, doch dafür auch einige der teuersten Mieten der Welt, weshalb drei Viertel von meinem Gehalt bei Haus & Hof für meine Wohnung draufgehen.
    Ächz.
    Wie dem auch sei: Als das Taxi vor meinem Mietshaus zum Stehen kam, zog ich ein Bündel Dollarscheine aus meiner Hosentasche und hielt sie dem Fahrer hin. Er war
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