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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug
Autoren: Amber Benson
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welchen Gründen mein Vater anwesend war, jedenfalls saß er mit seinem Assistenten Jarvis in der ersten Reihe, genau vor dem Rednerpult. Sofort richtete sich die Aufmerksamkeit meines Vaters auf die wunderschöne junge Frau, die voller Unbehagen über ihm auf dem Podium stand und die Vorzüge eines Paars leuchtend pinkfarbener Palazzo- Pantsanpries, in denen gerade irgendein Model über den Laufsteg stolzierte.
    Entzückend (so hat er es ausgedrückt, nicht ich), dachte mein Dad bei sich, während er beobachtete, wie die wunderschöne junge Frau beim Sprechen die Karteikarten in ihren Händen durchblätterte.
    Absolut bezaubernd.
    In diesem Moment wusste er tief in seinem Herzen, dass er endlich – nach jahrelanger Suche – mit der Liebe seines Lebens Bekanntschaft gemacht hatte. Vor ihm, hoch oben auf dem Podium, stand die zukünftige Frau Tod.
    Sechs Monate später machte sich das glückliche Paar klammheimlich davon.
    All das soeben Geschilderte verrät, dass meine Eltern sich wie verrückt lieben, und solange sie ihr gemeinsames Leben weiter genießen – und solange mein Dad weiterhin Generaldirektor und Vorsitzender der Jenseits GmbH ist –, bleiben ich und meine gesamte Familie unsterblich.
    Wahrscheinlich gibt es Leute, die diese ganze Unsterblichkeitssache für das größte Geschenk halten, das Eltern ihren Kindern machen können, aber lasst mich euch sagen, dass es absolut und unglaublich … nervt. Ich meine, stellt euch mal vor, all eure Lieben an Alter und Gebrechen zu verlieren, während ihr selbst auf ewig jung und schön bleibt – oder zumindest so lange, bis man einen Weg findet, der Unsterblichkeit zu entsagen, ohne seinen Vater zu verärgern.
    Ich sag's einfach mal so: Die Unsterblichkeit bringt einen kopfmäßig ziemlich durcheinander … das weiß ich aus Erfahrung.
    Als ich ein Teenager war, hatte ich zusammen mit zwei meiner besten Freundinnen einen Autounfall, und obwohl ich kaum einen Kratzer abbekam, machte ich die aufregende Erfahrung, meine beiden Freundinnen einen schrecklichen, qualvollen Tod sterben zu sehen. Das war vielleicht toll!
    Wohl eher nicht.
    Also glaubt mir. Ich weiß, wovon ich rede, wenn ich sage, dass die Unsterblichkeit die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt – obwohl es durchaus ein paar Idioten da draußen gibt, die immer noch glauben, unsterblich zu sein wäre eine Riesensause.
    Diesen Leuten kann ich fünfzehn einfache Worte mit auf den Weg geben: Steckt mal einen Tag lang in meinen Schuhen, und dann reden wir noch mal drüber.
    Wie wär’s also, wenn ihr meine sexy kleinen Zebrafellimitat- Manolo-Blahnik-Pumps in Größe achtunddreißig anzieht, die ich bei Barney’s im Sonderangebot gekauft habe, und einfach mal schaut, ob euch dieser spezielle Tag passt.
     
    Es hat alles an einem Donnerstagnachmittag angefangen, der mir eigentlich halbwegs normal vorkam. Ich hatte gerade meinen Computer runtergefahren, meine niedliche Louis-Vuitton- Nachahmung von einer Brieftasche gepackt – mir war nicht mal klar gewesen, dass es eine Brieftasche von Louis Vuitton gab, bevor ich dieses süße kleine Stück am Times Square gesehen hatte – und wollte mich nun auf den Weg zum Fahrstuhl machen und den Abwärtsknopf drücken, als mein Handy klingelte.
    Zumindest dachte ich, dass es sich um mein Handy handelte.
    Ich wühlte auf der Suche nach meinem blöden BlackBerry-Verschnitt in meiner Tasche herum und betete dabei, dass es gerade laut genug weiterklingeln würde, um das Geräusch bis in die tieferen Regionen meiner Handtasche verfolgen zu können, in die das Mistding sich mal wieder verkrochen hatte. Offenbar hatte mein Mobiltelefon etwas mit meinem Scheckbuch am Laufen, ich fand es nämlich in einer seltsam sexuellen Position eingeklemmt zwischen dem Scheckregister und dieser komischen Plastiktrennklammer, die offenbar bei keinem Scheckbuchhalter fehlen darf.
    Natürlich schloss sich meine Hand genau in dem Moment um das Mistding, als es zu klingeln aufhörte. In der Hoffnung, dass ich den Anrufer doch noch erwischen würde, nahm ich sofort ab.
    Nichts tat sich.
    Ich hielt mir das Telefon ans Ohr und hoffte auf schweres Atmen und/oder irgendwelche anderen Geräusche, aber es war absolut nichts zu hören.
    »Verdammt«, brummte ich halblaut und verärgert – und ich rechnete definitiv nicht damit, dass irgendjemand etwas erwidern würde.
    »Hallo …?«, kam eine Stimme durch den Hörer.
    Ich ließ fast das Telefon fallen.
    »Halloooo …?«, erwiderte ich,
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