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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel
Autoren: Amber Benson
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samt meinem Kate-Spade- Handtaschenimitat von einer Herde Wallstreet-Bürohengste niedergetrampelt wurde.
    Zwar hätte das Ganze ohnehin schon für einen Herzanfall gereicht, aber das Übelste stand mir noch bevor. Während ich im freien Fall zum U-Bahn-Eingang hinaustrudelte, meinte ich Mr. Obdachlos doch tatsächlich sagen zu hören:
    „Du bist die Nächste, Herrin Calliope.“
    Doppelt Iiiiih!
    Woher zum Teufel kannte der Obdachlose meinen Namen? Na gut, vielleicht hatte der Kerl intuitiv erkannt, dass ich ein wunderbares Wesen von feiner Schönheit war, dem man ab und an die Füße küssen musste. Aber das hier war nun wirklich kein ganz normaler Überfall von einem Verehrer meines Antlitzes. Der Kerl hatte einen Plan, und Teil dieses Plans war es wahrscheinlich, mir für den Rest des Tages nachzuschleichen und mir anschließend in meine Wohnung im sechsten Stock zu folgen, um sich dort meine Unterwäsche über den Kopf zu ziehen und mich zu ermorden.
    Dreifach Iiiiih!
    So viel dazu, dass der gute, alte Montag alles ins rechte Licht rückt, dachte ich missmutig.
    Bei der Arbeit waren dann all meine Sorgen sofort vergessen und machten den Bedürfnissen meiner Chefin Platz.
    Der Morgen begann mit einer fruchtlosen Internetsuche nach einem Restaurant, in dem es Bio-Dim-Sum gab. Leichter gesagt als getan. Wer hat hier bitte schön schon mal Bio-Dim-Sum gegessen? Ich konnte das jedenfalls nicht von mir behaupten, aber meine Chefin, Hyacinth Stewart, durchaus.
    Am Abend zuvor war sie auf irgendeiner Etepeteteparty in der Upper East Side gewesen, und die Gastgeberin hatte stundenlang mit ihrem Bio-Dim-Sum angegeben und damit, dass Jennifer Aniston nirgendwo anders bestellte, wenn sie in der Stadt war.
    Ich renne vielleicht nicht jedem Star nach, aber sogar ich musste zugeben, dass es sich zweifellos lohnte, das Zeug, dank dessen Verzehr Jennifer Aniston so schlank blieb, zumindest mal zu probieren. Also konnte ich Hy schlecht einen Vorwurf daraus machen, dass sie Jennifer Anistons Bio-Dim-Sum wollte.
    Außerdem brauchte Hy beim Abnehmen jede Hilfe, die sie kriegen konnte. Schließlich hatte sie dieses Drüsenproblem … behauptete sie zumindest.
    Zu meinem Leidwesen war mir bei meiner Suche kein Erfolg beschieden, was mich langsam ernsthaft ärgerte. Normalerweise war ich ein echtes Genie darin, Sachen im Internet aufzuspüren, doch allmählich bekam ich das unschöne Gefühl, dass Hy sich das Ganze nur ausgedacht hatte, um mich in die Pfanne zu hauen. Wahrscheinlich saß sie in ebendiesem Augenblick in ihrem Büro und kicherte in den fettarmen Milchkaffee, den ich ihr heute Morgen geholt hatte.
    Warum die Frau sich fettarmen Milchkaffee bestellte, blieb mir ein Rätsel. Die ganze Abteilung wusste, dass sie ihn nur pro forma verlangte und wahrscheinlich in die Topfpflanze neben ihrem Schreibtisch goss, sobald ich ihre Bürotür hinter mir geschlossen hatte, um sich anschließend irgendwelchen kalorienreichen Köstlichkeiten aus ihrem Geheimvorrat zuzuwenden. Aber he, ich war nur ihre Sekretärin. Es war mir egal, was zum Teufel sie mit ihrem Kaffee anstellte.
    Ich beschloss, eine Computerpause einzulegen und mich dem übrigen Mist zuzuwenden, den ich heute erledigen musste. Nach einem Blick auf den Riesenhaufen Telefonmitteilungen, die sich seit heute Morgen angesammelt hatten, musste ich mich ernsthaft zusammenreißen, um den ganzen Wust nicht einfach aus dem Fenster zu schmeißen.
    Schade, dass wir uns nur im zweiten Stock befanden und der Kram nicht tief gefallen wäre.
    Eine Stelle als Sekretärin der zweiten Vorsitzenden der Vertriebsabteilung von Haus i? Hof GmbH – wir haben alle hochwertigen Produkte für Haus und Hof im Angebot, die man sich nur wünschen kann (wahrscheinlich haben Sie viele unserer wunderbaren^.) Produkte bereits im Telemarketing gesehen) – war mir wie ein großartiger Start ins Berufsleben vorgekommen … bis ich sie angenommen hatte. Um ganz offen zu sein: Ich hatte immer geglaubt, dass mich eine glanzvolle Karriere im Modebereich oder bei einer Zeitschrift oder so erwartete. Die Sorte Karriere, mit der man auf Cocktailpartys und Hochzeiten angeben konnte.
    Stattdessen saß ich plötzlich acht Stunden am Tag an meinem unaufgeräumten Schreibtisch im Großraumbüro und konnte dem Neonlicht dabei zusehen, wie es mir die Sonnenbräune von der Haut wusch. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, Anrufe weiterzuleiten, Wäsche abzuholen, E-Mails zu verschicken und Dim Sum zu bestellen, um ein
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