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Begehrter Feind

Begehrter Feind

Titel: Begehrter Feind
Autoren: Catherine Kean
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sagen? Wie fing sie an, ihm die Gefühle mitzuteilen, die drohten, ihr das Herz zerspringen zu lassen?
    Mit zwei Schritten war er bei ihr. Seine Arme umfingen sie, und ein Schluchzen entwand sich ihm, bevor seine Lippen sich auf ihre legten.
    Sie erwiderte seinen Kuss voller Leidenschaft, schmeckte seinen Schmerz und seine Unsicherheit. Gleichzeitig offenbarte sie ihm mit ihren Lippen und ihrer Zunge, welche Angst sie um ihn gehabt hatte. »Dominic«, flüsterte sie zwischen zwei Küssen, »ach, Dominic!«
    Er erschauderte. »Gott sei Dank, dass es dir gutgeht!«
    »Was haben sie dir …«
    »Jetzt nicht.« Er nahm ihre Hand und wob seine Finger in ihre.
    »Wir müssen hier verschwinden. Jeden Moment kommt Ryle, um mich zu töten.«
    »Aber …«
    Seine Augen glänzten feucht. »Gisela, bitte. Ich l…«
    Ein Brüllen hinter ihnen unterbrach ihn.
    Dominic drehte sich blitzschnell um und schirmte Gisela mit seinem Körper ab. Zuvor jedoch hatte sie noch gesehen, dass Ryle keine drei Schritte entfernt von ihnen an einem Baum stand.
    Er schleuderte seine Flasche zu Boden. Männer kamen durch das Unterholz herbeigelaufen und umstellten die beiden. Gisela, die immer noch Dominics Hand hielt, drückte sich dicht an ihn. Ihr wurde beinahe übel vor Furcht.
    »Bringt sie hier raus!«, schrie Crenardieu, dessen Schwert in der Sonne blinkte. Seine Schläger packten Giselas Arme, während Ryle und zwei andere Dominic festhielten. Sie zerrten sie auf die Lichtung, die sich bis zum Fluss hinunter erstreckte.
    Gisela richtete sich gerade auf, obwohl sie fröstelte, als Crenardieu sie ansah.
    »Wie kommst du hierher?«, fragte er.
    »Ich bin auf meinem Pferd geritten.«
    »Allein?« Er umklammerte seine Waffe fester. »Wie hast du uns gefunden?«
    Dominic schwankte ein wenig, und Ryle riss ihn so unsanft am Arm, dass er nach vorn taumelte. Er stöhnte und verzog das Gesicht vor Schmerz.
    »Aufhören!«, schrie Gisela. »Er ist schon verwundet genug!«
    Ryle bleckte die Zähne zu einem grausamen Lächeln. »Ich habe noch nicht einmal angefangen, ihm weh zu tun!«
    Ihre Angst verlangte, dass sie den Blick senkte, um Ryle zu bestätigen, welche Macht er über sie hatte. Vielleicht war er sogar gnädiger, wenn sie wegsah.
    Nein! Sie durfte ihn nicht gewinnen lassen. Sie durfte nicht nachgeben, um der Menschen willen nicht, die sie liebte.
    Deshalb reckte sie ihr zitterndes Kinn und starrte ihn an. Ihre Augen brannten, und sie zitterte am ganzen Leib, aber sie hielt seinem Blick stand. »Tu Dominic nichts!«
    Langsam nahm Ryle die Hand von Dominics Arm und lachte. Seine Zähne blitzten gelblich im grellen Licht wie die eines Drachen. »Willst du mich daran hindern?«
    »Ja.«
    »Du?«
Er lachte noch lauter. Die Männer um sie herum stimmten in sein Gelächter ein.
    Gisela spürte, wie seine Stimmung umschlug, roch den Alkohol, den er getrunken hatte. Und sie sah, wie sich seine Finger krümmten. Ehe sie das Gesicht abwenden konnte, rammte er seine Faust gegen ihr Kinn.
    »Gisela!«, schrie Dominic.
    Die Wucht des Hiebs ließ ihren Kopf nach hinten knallen, wo er mit dem eines der Schurken kollidierte.
    »Meine Nase!«, schimpfte der und fasste sich ins Gesicht.
    Schmerz loderte in Giselas Unterkiefer auf, und als sie eine Hand auf die Stelle legte, fühlte sie, wie ihr Wuttränen in die Augen stiegen. Verschwommen sah sie, wie Dominic sich gegen die beiden Männer wehrte, die ihn festhielten. Kaum hatte er sich von ihnen befreit, versetzte er Ryle einen Fausthieb in den Magen. Grunzend griff Ryle sich an den Bauch und knickte ein. Doch er richtete sich gleich wieder auf, packte mit einer Hand an seinen Gürtel und zog sein Messer.
    O Gott! O Gott!
    Eisige Furcht regte sich in Gisela, als sie auf den Dolch blickte. Sie wollte sich bewegen, sich den kalten Schweiß von der Stirn wischen, doch sie war wie gelähmt.
    Nein. O Gott, nein!
    Durch das schrille Dröhnen in ihren Ohren vernahm sie Schlachtrufe, die vom Wald her kamen. De Lanceaus Männer stürmten auf die Lichtung.
    »Crenardieu!«, brüllte einer seiner Lakaien. Noch mehr Rufe folgten, dann das Klirren von Schwertern. De Lanceaus Männer teilten sich in zwei Gruppen. Die eine stürzte sich zusammen mit de Lanceau auf die Schurken, die Gisela und Dominic umstellten. Aldwin lief mit den anderen zum Steg hinunter.
    Wenige Schritte vor ihnen blieb de Lanceau stehen und sah Ryle wütend an. »Runter mit dem Dolch!«
    »Wer zur Hölle bist du?«, fragte Ryle.
    »Geoffrey de Lanceau,
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