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Begehrter Feind

Begehrter Feind

Titel: Begehrter Feind
Autoren: Catherine Kean
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Lord von Branton Keep.«
    Ryle spuckte auf den Boden. »Deinen Namen kenne ich gut …«
    »Ryle!«, warnte Crenardieu ihn streng.
    »… denn du hast mir mein Tuchgeschäft ruiniert. Du hast mich ruiniert!«
    Als Ryles Finger an dem Dolch zuckten, fasste Gisela sich unweigerlich an ihre Narbe. Unten am Steg klirrten Schwerter, ein Mann schrie, dann klatschte Wasser. Auch Ryle würde sich nicht kampflos ergeben. Männer würden sterben, bevor diese Schlacht endete.
    De Lanceaus Miene verhärtete sich vor Wut. »Balewyne, weg mit dem Messer! Und der Rest von euch, runter mit den Waffen! Ihr steht alle unter Arrest. Niemand stiehlt mein Tuch und verkauft es an andere Händler!«
    »Arrestier
ihn!
«, brüllte Ryle und zeigte mit dem Finger auf Dominic. »Ich habe ihn mit meinem Weib erwischt, wie er es umarmte und küsste. Einen Moment später, und sie hätten es im Wald getrieben. Frag die anderen, die haben es auch gesehen!«
    »Gisela ist nicht dein Weib«, widersprach Dominic. »Du verdienst sie nicht.«
    »Ich habe sie geheiratet. Nach dem Gesetz gehört sie mir. Und sie wird mir als ihrem angetrauten Gemahl gehorchen!«
    »Niemals!«, entgegnete Gisela entschlossen. »Nie wieder!«
    Ryles Augen funkelten bedrohlich. »Sei still!«
    »Sei du still!«, konterte Dominic. »Dem Gesetz nach warst du nie ihr Gemahl.«
    »Verfluchter Lügner!«
    Gisela erschauderte bei Ryles Ton, doch Dominic stieß ein spöttisches Lachen aus. Dann zeigte er mit der Hand auf die umstehenden Männer. »Gib’s zu, falls du den Mumm hast. Deine Ehe wurde nie vollzogen.«
    Dominic, nein!,
dachte Gisela erschrocken.
    »Das bedeutet, dass die Ehe zwischen dir und Gisela keine Gültigkeit vor dem Gesetz hat – und nie hatte.«
    Ryle wurde tiefrot. »Mir ist egal, was du sagst. Sie ist mein Weib!«
    Dominic zog eine Braue hoch und sagte: »Nein, denn du warst nicht Manns genug, sie dazu zu machen – weder in eurer Hochzeitsnacht noch irgendwann danach.«
    Verärgert runzelte Crenardieu die Stirn. »Wie kannst du das wissen?«
    »Gisela hat es mir erzählt.«
    Ryle stieß einen stummen Schrei aus und funkelte sie zornig an. Er sah aus, als würde er jeden Moment Feuer speien.
    Crenardieu schluckte, als hätte er plötzlich einen bitteren Geschmack im Mund. »
C’est impossible.
Ryle hat einen Sohn …«
    »Nein«, entgegnete Dominic.
    »… den er mir für fünfzig Silbermünzen verkauft hat, um einen Teil seiner Schulden zu begleichen.«
    »
Verkauft?
Wie ein
Tier?
« Gisela sah Ryle an und empfand einen solchen Ekel, dass sie beinahe würgen musste. »Wie konntest du?«
    »Das war nicht schwer«, brüllte Ryle. »Dieser jaulende kleine Welpe …«
    »Wag es nicht, so von ihm zu reden!«, fuhr Dominic ihn wütend an. »Sein Name ist Ewan. Er ist ein aufgeweckter, ehrgeiziger Junge, der ein Anrecht auf die Liebe seines Vaters hat. Ein Sohn, der bald schon die Wahrheit über seinen Vater erfahren wird.«
    »Ich bin sein Vater«, erklärte Ryle, wobei ihm Speichel auf die Lippen spritzte. »Er ist mein Sohn, und ich mache mit ihm, was ich will!«
    Dominic ballte die Fäuste und musste sichtlich an sich halten.
    Ryle zeigte auf Gisela. »Sie hat meinen Sohn zur Welt gebracht!«
    Aber Dominic schüttelte den Kopf. »Gisela hat
meinen
Sohn zur Welt gebracht.«
    »Was?!«,
schrie Crenardieu.
    »Ewan ist mein Kind.« Als Dominic sie ansah, spürte Gisela eine kribbelnde Wärme in ihrem Bauch. »Sag diesen Männern, wie du ihn an dem Tag auf der Wiese empfingst, wo wir uns vor meinem Aufbruch in den Kreuzzug liebten! Erzähl ihnen, wie deine Familie dich zwang, Ryle zu heiraten, um ihnen die Schmach einer unverheirateten Tochter guter Hoffnung zu ersparen!«
    Ihr stiegen Tränen in die Augen. »Es ist wahr«, flüsterte sie.
    »Stimmt auch, was er über die nicht vollzogene Ehe gesagt hat?«, fragte de Lanceau.
    Gisela wurde rot, und sie musste sich zwingen, nicht auf Ryles tödlichen Blick zu achten. »Ja.«
    »Hure!«, brüllte Ryle und hob sein Messer.
    Blitzschnell sprang Dominic vor und stürzte sich auf Ryle. Crenardieu wirbelte herum, so dass sich sein Umhang aufbauschte. Schwerter krachten klirrend gegeneinander, schwere Schritte donnerten über die Lichtung. Gisela wandte den Kopf und sah, wie der Franzose zum Steg hinunterlief, dicht gefolgt von de Lanceaus Leuten.
    »Dominic!«, rief Geoffrey. Sobald Dominic Ryle losließ, warf de Lanceau ihm ein Messer zu und rannte zum Ufer.
    Hastig zog Dominic den Dolch aus der
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