Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Befohlenes Dasein

Befohlenes Dasein

Titel: Befohlenes Dasein
Autoren: J. E. Wells
Vom Netzwerk:
…“
    „Daraufhin kamen Sie auf die Idee, diese Erfindung für Ihre Zwecke auszuwerten. War es so – oder war es nicht so?“
    „Nicht ich bin das gewesen, sondern …“
    „Einen Augenblick!“ unterbricht ihn Stia abermals. „Wer hat dem Professor die Pistole in die Tasche gesteckt und den Zettel dazu?“
    „Ha, so weit sind wir noch lange nicht! Zuerst einmal hat sie …“
    „Haben Sie dem Professor die Pistole und den Zettel in die Tasche gesteckt?“ fragt Stia zum zweitenmal hart.
    „Nein, das ist natürlich sie gewesen. Sie hat ja überhaupt jeden Menschen betrogen, mit dem sie …“
    „Beantworten Sie meine Fragen, sonst nichts, Krono Tikkal. Auf welchen Planeten“, wendet er sich an Ira Tarwi, „wurde Professor Kamana versetzt?“
    „Auf den Tafoll“, antwortet Ira Tarwi.
    „Wer hat dieses Ziel aus den Büchern herausgesucht?“
    „Krono Tikkal!“
    „Haben Sie ihn darauf aufmerksam gemacht, daß der Professor …“
    „Ja, ich schwöre es Ihnen.“
    „Und was sagte er darauf?“
    „Er sagte, es sei am besten, wenn der Professor zugrunde ginge.“
    „Daraufhin schoben Sie dem Professor heimlich eine Strahlenwaffe und jenen Zettel in die Tasche, nicht wahr?“
    „Ja, ich benutzte dazu eine Minute, in der ich nicht beobachtet wurde.“
    „Wer hat dann den Professor auf dem Bildschirm beobachtet ?“
    „Ich“, gibt Ira Tarwi zu. „Aber ich hatte ihn schon nach wenigen Sekunden aus dem Blickfeld verloren. Ich war in großer Sorge um ihn, durfte mir das aber nicht anmerken lassen.“
    „Konnten Sie die Maschine nicht abstellen?“
    „Ich wagte es nicht. Dieser Mann war so roh und brutal, daß ich das Schlimmste befürchten mußte.“
    „Warum sind Sie denn nicht von ihm weggegangen?“
    Sie zuckt die Schultern und senkt den Kopf.
    „Was sollte ich tun?“ erwidert sie mit monotoner Stimme. „Ich war die Mitwisserin vieler Dinge, die das Licht der Öffentlichkeit scheuten. Sie müssen mich verstehen, wenn ich Ihnen sage, daß ich mich fürchtete, eine Arbeit gegen Bezahlung anzunehmen. Ich hätte immer unter der Verfolgung dieses Mannes zu leiden gehabt, und eines Tages hätte er mich umgebracht.“
    „Lüge ist das, verdammte Lüge!“ faucht Krono Tikkal. „Sie will sich jetzt herausreden!“
    „Das interessiert uns jetzt nicht“, fährt ihm Antonio Stia in die Parade. „Uns interessiert jetzt vor allem: wie kamen Ko-os Teran und Ira Tarwi auf den Hennos?“
    „Das kann ich Ihnen am besten selbst erzählen“, wendet Teran ein. „Er überfiel mich in meiner Villa im Süden der Stadt. Als ich aus meiner Besinnungslosigkeit erwachte, fand ich mich in diesem Haus wieder. Dieser Mann verlangte eine Million Galaxis-Dollar von mir. Es war eine glatte Erpressung!“
    „War da Ira Tarwi auch dabei?“ erkundigt sich Stia.
    „Nein, die habe ich gar nicht gesehen. Ich sah sie erst, als man mich in diesen Raum verschleppte und an den Stuhl fesselte.“
    „Ah, so ist das also. Und wie kam Ira Tarwi mit auf den Hennos?“
    „Ich will alles berichten“, sagt Ira Tarwi, die es für richtig hält, reinen Tisch zu machen. „Krono Tikkal wollte den Bankdirektor Teran erpressen, indem er ihn in eine Situation brachte, die grausam und gefährlich zugleich war. Im letzten Augenblick wollte er dann die Maschine ausschalten, und er hoffte dadurch, ihn durch eine solche Drohung gefügig zu machen, damit er das Geld für seine Freiheit bezahlte.“
    „Sehr hübsch“, erklärt Antonio Stia. „Und wie kamen Sie mit in diese Situation?“
    „Bevor Tikkal den Bankdirektor in die von ihm gewählte Situation brachte, mußte er zuvor den Professor aus seinem Stuhl entfernen“, fährt Ira Tarwi fort. „Als Tikkal die Maschine ausgeschaltet hatte und sich dem auf dem Stuhl befindlichen Professor näherte, um diesen in den Nebenraum zu schaffen, schaltete ich die Maschine plötzlich wieder ein.“
    „Warum taten Sie das?“ will Stia wissen.
    „Ich wollte – ich wollte ihn weg haben, ich fürchtete mich vor ihm.“
    „Aber es klappte nicht?“
    „Nein, er hatte es noch rechtzeitig gesehen. Er stürzte sich auf mich und überwältigte mich. Dann drohte er mir, daß er auch für mich etwas aus dem Buch herausfinden werde.“
    „Und dann suchte er den Moralkrieg auf dem Hennos?“
    „Ja, so war es. Als ich wieder erwachte, fand ich mich neben Ko-os Teran sitzend auf dem Stuhl. Das grüne Auge der Maschine war auf uns gerichtet, und ich wußte nun, daß er uns versetzen wollte. Wir fanden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher