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Befohlenes Dasein

Befohlenes Dasein

Titel: Befohlenes Dasein
Autoren: J. E. Wells
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ein Hirngespinst, und in Wahrheit war es die Wirklichkeit, die ihr saht. Dank deiner Genialität, Kan. Du bist überarbeitet. Komm, laß uns einmal ausspannen und in eine schöne, stille Gegend reisen. Laß die Vergangenheit fahren, Kan, und kümmere dich mehr um die Gegenwart. Darf ich dich einmal ganz bescheiden darauf aufmerksam machen, daß du eine recht hübsche Frau hast. Es lohnt sich noch immer, Kan, sich darum zu kümmern.“
    Wie von einer plötzlichen Angst befallen, schmiegt sich der berühmte Mann ganz eng an seine Frau.
    „Ich kann nicht mehr, Ira“, flüstert er. „Ich grüble den ganzen Tag, den ganzen Monat und das ganze Jahr über die wahren Zusammenhänge nach. Manchmal glaube ich, die Lösung gefunden zu haben, doch dann entgleitet mir wieder alles. Stelle dir doch vor, Ira, was Fellh und Gra-koh den Menschen der Stadt Be-is sagen müßten, wenn sie nach der Zukunft der Stadt gefragt werden. Muß man über solchen Problemen nicht verrückt werden?“
    Sie hält seinen Kopf ganz fest an ihre Brust.
    „Ich glaube, Kan, du bist auf dem besten Weg dazu. Hole der Teufel jetzt die ganze Stadt Be-is und alle anderen Städte dazu. Wir fahren noch heute in die Ferien. Und du versprichst mir, keine Zeitung zu lesen, dich nicht mit diesen Problemen zu beschäftigen und einzig und allein nur für mich dazusein. Du hast dir diese Pause redlich verdient, und Geld haben wir schließlich auch genügend.“
    Er nickt mehrere Male langsam mit dem Kopf.
    „Gut, Ira, wir wollen Ferien machen. Suche dir aus den Büchern den schönsten Ort und die schönste Zeit der Vergangenheit heraus. Dorthin werden wir uns versetzen lassen, wir beide ganz allein.“
    Sie zeigt ihm lächelnd die weißen Zähne.
    „Ach, Kan“, sagt sie endlich leise, „deine Erfindung mag ja ganz schön sein, und auch das mit dem Versetzen ist zu gewissen Zeiten recht nützlich und auch sehr interessant, aber – weißt du – diesmal möchte ich doch lieber die Maschine aus dem Spiel lassen.“
    „Und warum, Ira?“ fragt er verwundert.
    „Nun, ich will es dir ganz offen sagen, Kan“, spricht sie mit ihrer zärtlich-verträumten Stimme weiter. „Der Antonio Stia ist ja ein ganz guter Kerl, und ich schulde ihm auch von damals her großen Dank. Aber es wäre ja schließlich so, daß du den Antonio bitten würdest, uns während der Versetzung im Auge – vielmehr im Bildschirm – zu behalten. Denn man kann ja bei einer solchen Versetzung niemals wissen, was mit einem geschieht.“
    „Nun ja – und?“
    „Siehst du, Kan, da läßt es sich nicht vermeiden, daß der Antonio uns ständig beobachten muß. Aber es gibt doch gewisse Dinge, die auch er nicht unbedingt zu sehen braucht. Das ist ein kleines Manko in deiner Erfindung, aber beschäftige dich jetzt um Himmels willen nicht damit, es ändern zu wollen. Aber bei unserer jetzigen Reise ist mir die Gegenwart lieber. Kannst du das verstehen, Kan?“
    „Manchmal habe ich das Gefühl, Ira, daß du viel klüger bist als ich.“
     
    ENDE
     

 
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