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Befehl aus dem Jenseits (German Edition)

Befehl aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Befehl aus dem Jenseits (German Edition)
Autoren: Thomas R. P. Mielke
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Dann bewegte er sich ganz langsam in eine Ecke und preßte seinen Körper gegen den Fels.
    Da begriff Dumont. Der Wuschelkopf hatte ebensoviel Angst wie er ...
    Das Auftauchen des Wesens hatte ihn abgelenkt. Als er nach oben blickte, hatte sich das Feld der kämpfenden Raumschiffe deutlich gelichtet. Aber jetzt waren sie bereits gefährlich nahe. Jeden Augenblick konnten Trümmer auf die Vulkaninsel niederregnen!
    Ein flacher Gleiter stürzte taumelnd direkt vor dem erstarrten Lavastrom ins Meer. Der Aufschlag erinnerte Dumont an abstürzende Mach-3-Jäger. Im Filmversuch hatte es jedenfalls genauso ausgesehen.
    Das Wasser brodelte, dann schwamm plötzlich ein gelber Fleck auf den Wellen. Ein unbeholfenes, knöchernes Wesen paddelte auf die Lava zu.
    Allmählich entwickelte sich die Höhle zu einem letzten Zufluchtsort. Dumont begutachtete skeptisch den noch vorhandenen Platz. Er sah auf das weinende Mädchen in seinem Arm. Jeder Beruhigungsversuch war in dem Getöse der kämpfenden Raumschiffe völlig ausgeschlossen. Er drückte sie kurz an sich. Mit verschmiertem Gesicht blickte sie auf. Ihre Lippen formten zuckende Worte. Sie gingen unter im Gebrüll des Kampfes.
    Das Knochenwesen erreichte die Höhle. Verwundert blieb es stehen. Seine gewölbten Facettenaugen führten ruckartige Bewegungen aus. Plötzlich gaben die zwei Dutzend dürren Beine nach. Ein Wasserfall aus einer Blase unter der Knochenhaut ergoß sich über Dumonts Beine, und das Knochenwesen brach zusammen. Als es den Felsboden berührte, sprangen Teile seines Körpers ab und rutschten über den Rand des Plateaus. Eine rotgelbe, pulsierende Masse kam an den verletzten Stellen zum Vorschein.
    Dumont holte tief Luft. Er schluckte verkrampft und drehte den Kopf des Mädchens zur Seite. Das sollte sie nicht sehen.
    Als die Scheibe direkt vor der Höhle auftauchte, fühlte sich Dr. Roby Dumont seltsam erleichtert. Es war verrückt, aber seine ganze Hoffnung konzentrierte sich auf das diskusförmige Metallding.
    Wieder zuckte der gleißende Strahl auf. Im letzten Augenblick hatte Dumont noch erkannt, daß der Diskus an der Oberfläche rauchte. Das Licht griff nach seinem Körper. Er wollte nicht. Er wehrte sich. Umsonst.
    Als er die Besinnung verlor, spürte er noch, wie er aufgehoben wurde. Ein kühles, weiches Saugen zerrte ihn in den Lichtstrahl. Sein Aufschrei ging unter im Gebrüll der Raumschiffe.
    *
    Llador-4-Taker hatte alle Hände voll zu tun. Der Diskus-Raumer war auch ohne Mannschaft flugfähig, aber es dauerte einige Zeit, bis der Sammler die Armaturen beherrschte. Er wußte inzwischen, daß dieser Diskus ein Sondermodell für Sonnenmeister war. Und es war eines der wenigen vollbewaffneten Nonos-Raumschiffe.
    Der Energiestrahl zog die beiden Terraner in den Laderaum. Verzweifelt suchte der Sammler nach dem dritten Wesen. Er riskierte alle nur denkbaren Manöver, um die Umgebung der Höhle abzusuchen.
    Doch dann mußte er aufgeben. Nervös beobachtete er die Sichtschirme. Die Raumschiffe der Xelch und der Gamnezzer lieferten sich einen Vernichtungskampf. Auch für sie war die Zukunft verloren.
    Llador-4-Taker stellte den Diskus auf eine Kante. Er vollführte eine kreisende Flugbewegung. Zwanzig Meter vor dem Vulkankegel stieg die Scheibe senkrecht in den aufgewühlten Himmel.
    Der Kegel unter ihm schickte ihm wütende Lavaausbrüche nach. Er war, als wolle er den Sammler nicht freigeben. Doch Llador-4-Taker war geschickt. Er raste durch das Kampffeld. Seine schmalen Hände bewegten sich über die Induktionskontrollen. Der Diskus reagierte auf jede noch so kleine Bewegung. Wie ein lebendes Wesen tänzelte er durch die Flugbahnen einer Xelch-Formation. Gleich darauf mußte Llador-4-Taker schießen.
    Ein Zucken seiner Finger atomisierte zwei Gamnezzer-Schiffe. Sie lösten sich in einer weißroten Wolke auf. Der Sturm der aufgewühlten Luftmassen verwehte die Spuren. Llador-4-Taker riß den Diskus-Raumer durch die verstrahlten Schichten, die den Planeten 6400 wie tödliche Schleier umgaben. Sie waren so dicht, daß nur das Licht von zwei Sonnen bis zur Oberfläche durchkam.
    Sekunden später erreichte der Sammler den freien Raum. Seine Augen kontrollierten die Positionen der einzelnen Sonnen. Er sah, daß sie fehlerhaft waren. Er hatte keine Zeit, die Rechenanlagen zu befragen.
    Nur sein Wissen sagte ihm, daß der Zusammenbruch bereits begonnen hatte. Das Neunzig-Sonnen-System war instabil geworden. Die ersten Anzeichen des Untergangs wurden auf den
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