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Befehl aus dem Jenseits (German Edition)

Befehl aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Befehl aus dem Jenseits (German Edition)
Autoren: Thomas R. P. Mielke
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nicht zum Coater, zu den Wuschelköpfen und zu den beiden Raumschiffgruppen.
    Noch ehe er zu einer befriedigenden Lösung gekommen war, erreichte er die etwas überstehende Plattform. Eine massive Felsnase hatte die Höhle darunter vor der herabströmenden Lava geschützt. Sie sah aus wie ein krummes Loch in einem breiten Strom aus schwarzem Käse ...
    Dumont lachte kurz über den merkwürdigen Vergleich. Offensichtlich nahm sein Hirn die vielen neuen Eindrücke nicht mehr ernst. Das konnte gefährliche Folgen haben. Er mußte sich konzentrieren!
    Für einige Sekunden sammelte er sich, dann schob er vorsichtig den Kopf über den Rand der Plattform.
    Zwei, drei endlose Augenblicke hing er wie erstarrt am Rand der Höhle. Doch dann gab er sich einen Befehl. Er zwang seinen Körper über den Rand, richtete sich stolpernd auf und hastete vorwärts.
    Seine linke Hand riß den kleinen Asiaten hoch. Er starrte in ein grinsendes Gesicht. Der Bursche sah ausgesprochen intelligent aus. Nur die Augen ...
    Der Wahnsinn begegnete Dr. Roby Dumont nicht zum erstenmal. In den Semesterferien hatte er als Praktikant in einer Nervenheilanstalt gearbeitet und chemobiologische Testreihen durchgeführt.
    Er sah die Gefahr. Er erkannte, daß er keine Chance hatte, wenn er nicht augenblicklich handelte. Seine linke Faust kam schräg von unten hoch. Sie traf exakt.
    Der kleine, dünne Mann drehte sich wie ein Kreisel. Noch im Fallen lachte er schrill auf. Er deutete nach oben, dann fiel sein Arm zur Seite. Gelblicher Schaum stand in seinen Mundwinkeln.
    Mit ohrenbetäubendem Donnern jagte eine Gruppe von Raumschiffen tief über das Meer hinweg. Zehn, zwanzig Kilometer weiter drehten sie ab.
    Dumont richtete sich auf. Mit offenem Mund starrte er der Formation nach. Sie wendete in einer weiten Schleife. Es waren neun Raumschiffe. Dumont hatte noch nie derartige Konstruktionen gesehen.
    Blitzartig berechnete er im Kopf den Krümmungswinkel der Formationsbahnen. Sie würden zurückkommen ...
    Schnell sah er sich um. Der Asiate bewegte sich nicht. Er lag mit dem Gesicht zum Boden. Dumont nahm ihn an den Beinen und schleifte ihn bis zur Rückwand der kleinen Höhle.
    Dann erst beugte er sich über das Mädchen. Er wischte mit der Handfläche das Blut aus ihrem Gesicht und suchte nach einer passenden Unterlage für den Kopf. Dabei entdeckte er den Stein.
    Er hob ihn auf. Ein zerquetschtes Insekt klebte an der Seite. Dicht daneben war Blut. Dr. Roby Dumont wog den Stein in seiner Hand. Es war nicht schwierig, die Zusammenhänge herauszufinden. Als ihm klar wurde, was hier vorgegangen war, überkam ihn der Wunsch, einfach zuzuschlagen, wieder und wieder.
    Sein schmerzender Rücken und das blutüberströmte Gesicht des Mädchens machten ihn wütend. Dazu kam noch ein Punkt, der ihn ganz besonders aufregte.
    Wenn er Lichtjahre von der Erde entfernt durch einen lächerlichen Steinwurf ausgeschaltet werden konnte – was, zum Teufel, hatte ihn bisher am Leben erhalten?
    Und dann kam plötzlich ein ganz neuer Gedanke. Der Asiate hatte bei dem Mädchen Zuflucht gefunden. Oder war es umgekehrt gewesen? Ein Gefühl sinnloser Eifersucht auf den Wahnsinnigen überkam ihn.
    Was ging hier vor?
    Trotz, Stolz und der neuerwachte Wille zu überleben richteten ihn auf. Er war nicht allein ausgesetzt worden ...
    Vorsichtig rieb er die Haut des Mädchens. Sie hatte einen hellbraunen, leicht mandelfarbenen Teint.
    »Südländerin!« murmelte Dumont. Er betrachtete ihre Hände. Sie waren schön und gepflegt. Plötzlich fiel ihm eine merkwürdige Übereinstimmung auf. Die beiden Menschen waren ungefähr in seinem Alter.
    Dreißig Jahre!
    Irgend etwas klickte in seinem Unterbewußtsein. Er versuchte, einen Zusammenhang zu finden.
    Die näher kommenden Raumschiffe ließen ihn herumfahren. Wie dicke Hummeln jagten sie über den Berg hinweg. Kurz darauf dröhnte und zitterte die Höhle unter dem Donnern der Antriebsgeräusche.
    Im gleichen Augenblick tauchte die zweite Gruppe wieder auf. Sie schossen auf den Berg ...
    *
    Überraschenderweise schickte der Sonnenmeister alle Personen aus dem Raum. Er wartete geduldig, dann sagte er: »Wir werden unsere gesamten Anstrengungen zusammenfassen müssen, um den von Ihnen in das Neunzig-Sonnen-System eingefügten Planeten so lange wie möglich in einem labilen Zustand halten zu können ...«
    Llador-4-Taker war wie vor den Kopf geschlagen. Er stürzte nach vorn. Seine Augen glühten.
    »Was ist mit 6400?«
    »Er hat das System
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