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Befehl aus dem Jenseits (German Edition)

Befehl aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Befehl aus dem Jenseits (German Edition)
Autoren: Thomas R. P. Mielke
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Der Schmerz machte ihn fast wahnsinnig. Noch einmal versuchte er die Rettung des Asiaten. Er schlüpfte zwischen zwei Felsbrocken hindurch.
    Um Haaresbreite wäre er abgerutscht. Fast zwei Meter vom Plateau fehlten. Die schützende Felsnase war verschwunden. Seine tastenden Finger griffen ins Leere; im letzten Moment warf er sich zurück. Jetzt gab es keine Hilfe für den kleinen Mann mehr ...
    Als der Staub sich verzogen hatte, richtete sich Dumont auf. Er hustete und würgte. Seine Lungen schmerzten. Er brauchte frische Luft. Langsam kroch er wieder vor zum Rand des Plateaus.
    Gierig saugte er die noch immer heiße Luft ein. Feurige Schemen tanzten über ihm. Sie kämpften gegeneinander. Wenn sie so weitermachten, gab es für ihn und das verletzte Mädchen keine Chance mehr.
    Da entdeckte er direkt vor sich eine kreisrunde Metallscheibe. Sie hatte einen Durchmesser von mindestens sechzig Metern. Die Scheibe schwankte und kam näher. Automatisch zog sich Roby Dumont zurück. Der gleißendhelle Strahl hüllte trotz der Staubwolken die gesamte Höhle in ein überirdisches Licht.
    Dumont warf den linken Arm hoch. Er versuchte, seine Augen zu schützen. Das Licht erlosch so plötzlich, wie es aufgeflammt war. Dafür hörte Dumont ein an Lautstärke zunehmendes Jaulen.
    Er blinzelte vorsichtig.
    Drei Raumschiffe kämpften hoch am Himmel gegeneinander. Als ehemaliger Jagdflieger der RAF bewunderte er die wahnsinnigen Manöver. Zwei weitere Raumschiffe kamen aus dem Deckungsschatten des Vulkankegels. Wie Raketen stiegen sie auf flammenden Feuersäulen in den Himmel.
    Die Wolken hatten sich in dünne Fetzen aufgelöst. Zwei Sonnen standen wie glühende Augen schräg über dem Meer. Die Luft vibrierte.
    Aufheulend lösten sich fremdartige Geschosse von den beiden neuen Angreifern. In Sekundenschnelle färbte sich die Wasseroberfläche blutrot. Der feurige Widerschein einer gewaltigen Explosion ließ Dumont taumeln. Er schlug mit dem Rücken gegen die Höhlenwand und schrie, von Schmerzen gepeinigt, auf.
    Dennoch konnte er sich nicht abwenden. Das einmalige, grandiose Schauspiel faszinierte ihn. Zwei Raumschiffe taumelten angeschlagen am Horizont ins Meer. Weiße Wassersäulen stiegen wie Atombombenpilze in die Höhe.
    Im gleichen Augenblick erreichte die Lärmwelle der ersten Explosion Dumonts Ohren. Er ließ sich fallen. Sein schmerzender Arm zuckte hoch. Er preßte seine Handballen gegen die Ohren. Mit jeder Faser seines Körpers fühlte er den lebensgefährlich lauten Explosionsdonner.
    Schmutziger Schweiß rann über seine Brust. Er lag verkrampft direkt neben dem Mädchen. Er sah, wie sie erwachte. Sie blickte ihn nachdenklich an. Es war, als könne sie seine Anwesenheit nicht verstehen.
    Ihre Blicke trafen sich.
    Als eine neue Rotte fremder Raumschiffe den weiten Himmel in ein Inferno verwandelte, streckte er unwillkürlich seinen gesunden Arm aus. Wie durch magnetische Kräfte angezogen, kam sie näher. Und dann lag sie an seiner schweißbedeckten Brust. Er legte einen Arm um sie, als könne er sie dadurch schützen. Ihr Körper zuckte, als sie hemmungslos zu schluchzen begann.
    Roby Dumont biß die Zähne zusammen. Adam und Eva. Ein lächerlicher Gedanke. Trotzdem amüsierte er ihn.
    Aber er hatte keine Zeit, sich jetzt über das Mädchen Gedanken zu machen. Der Kampf bewegte sich immer mehr auf den Vulkankegel zu. In unregelmäßigen Abständen explodierten Raumschiffe, stürzten brennende Teile aufglühend ins Meer.
    Der grüne Ozean hatte sich in eine schäumende Hölle verwandelt. Nie zuvor hatte Dumont eine derartige Vernichtungsschlacht beobachtet. Selbst in den alten Filmen von historischen Kämpfen gab es keinen Vergleich. Das Meer kochte. Überall flogen jetzt winzige Einheiten durch die Luft. Wie Kamikaze stürzten sie sich in die Energieschirme der Raumschiffe. Wogende Rauchstreifen vermischten sich mit dem aufzischenden Wasserdampf.
    Roby Dumont gab sich keine Chance mehr. Das konnten er und das Mädchen unmöglich überleben. Plötzlich fiel ihm siedendheiß die kreisrunde Metallscheibe ein. Sie hatte eine andere Form gehabt als die plumpen Raumschiffe ...
    Suchend sah er sich um. Die Scheibe war verschwunden. Da sah er einen Wuschelkopf. Das kleine Wesen rollte auf die Höhle zu. Unwillkürlich dachte Dumont an die schmerzhafte erste Begegnung mit einem Wuschelkopf.
    Er rückte noch weiter zurück.
    Der Wuschelkopf kam hastig in die Höhle. Er verharrte. Für einige Sekunden starrte er den Terraner an.
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