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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras
Autoren: Gisbert Haefs
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Untersuchung«, sagte sie. »Du hast natürlich wieder eine Nase gehabt, Chef. Das Papier der Etiketten stammt vermutlich aus den Papiermühlen von Süd-Langladir. Wie es nach Gashiri kommt, weiß ich nicht. Die Druckfarbe ist ein organisches Gemisch, enthält aber einen Stabilisator, der sie wasserfest macht. Der Druck wurde mit beweglichen Lettern aus Eisenholz vorgenommen. Die Tinte ist eine Mischung aus animalischen Sekreten und Pflanzenstoffen, ohne Stabilisator. Die Unterschrift ist etwa eineinhalb Jahre alt.«
    Barakuda kratzte sich den Kopf. »Damit ist die Theorie erledigt, daß die AVs Konsequenzen aus dem Pasdan-Konflikt gezogen hätten«, murmelte er. »Viel Spaß beim Grübeln, Sarela. Es muß sich um eine vor längerer Zeit festgelegte Politik handeln. Und die richtet sich nicht am Markt von Cadhras aus.«
    »Das heißt, du nimmst an, daß irgendeine Teufelei dahintersteckt?«
    »Ja. Die Vorstellung, daß Fanatiker freiwillig zu friedli cher Koexistenz gelangen, ist mir zu abenteuerlich und wi derspricht der Geschichte.«
    Sarela grinste plötzlich. »Na schön. Wenn es dich beru higt: Alle Kundschafter auf dem Südkontinent haben im Augenblick den Auftrag, sich ausschließlich um die Aktivitäten der AVs zu kümmern. Gut so, großer Meister?«
    Dante zwinkerte ihr zu. »Sonst was Neues? Wenn du schon so freundlich bist, einem ausgedienten Greis Bericht zu erstatten, damit er nicht an Neugier stirbt?«
    »Dein Freund Villegas mit der Pentarc ist gestern gelandet. Ich glaube, er hat sich im Meeresleuchten auf einem Schnapsfaß niedergelassen.«
     
    In der Hafentaverne gab es zur Begrüßung ein mittleres Hal lo; Barakuda hatte sich sehr lange nicht sehen lassen. Die Rote Yolande befand sich in einer Trockenperiode und hatte alles unter Kontrolle; Lopes, der hinkende Koch, mühte sich, all seine Meisterleistungen beim Zubereiten toter Fische zu übertreffen, aber selbst das und die liebevolle Aufmerksam keit von Flor und Ruganj, die beide Dienst taten, konnte Dantes Laune kaum aufbessern. Bevor er ins Meeresleuchten ging, war er bei Subhat und Bondak gewesen.
    Javier Villegas hatte eine weiße Nacht und einen heftigen Tag hinter sich. Er versuchte, Barakuda beim Essen zuzusehen, konnte aber die Augen nicht mehr ausrichten. Der dunkelhaarige Mann mit Schnauzbart, Hakennase und Freibeuter-Visage hing bei Dantes Eintreffen auf einem Hocker am Tresen und redete fließend, wenn auch undeutlich, mit einem Unbekannten. Barakuda erinnerte sich später nur an den Namen, Shevshan, und an Brauntöne: braunes Haar, braune Haut, braune Arbeitskleidung und stechend braune Augen. Ein Seemann von einem der beiden Gashiri-Schiffe, sagte Villegas irgendwann, und von anderen erfuhr Baraku da Tage danach, die Frauen und Männer aus Gashiri hätten sich in den Bars und Tavernen des Raumhafens, des Seehafens, der Stadt und der Bucht diszipliniert ausgetobt. Dann fiel ihm ein, daß die braunen Hände des Mannes im Meeresleuchten keine Spur von härterer Arbeit gezeigt hatten – ungewöhnlich für einen Seemann, ungewöhnlich vor allem für einen Mann aus der Anarchovegetarischen Union, wo jeder im täglichen Wechsel jegliche Arbeit zu verrichten hatte.
    Während Dante aß, sorgte er dafür, daß Villegas mit Kaffee vollgepumpt wurde. Nach kurzem Abschied von den anderen packte Barakuda den Raumfahrer auf seinen Karren. Als sie Shontar erreichten, war der Kapitän fast nüchtern. Mit Begheli und Pa’aira saßen sie noch lange vor dem Kamin im großen Sammelraum, feilschten, berieten über die Absatzmöglichkeiten von Pharlit auf fremden Welten und tauschten Anekdoten aus.
    Am folgenden Morgen besichtigte Villegas die Halbinsel. Beim zweiten Frühstück kamen sie wieder zum Geschäft.
    »Schön habt ihr’s hier«, knurrte der Kapitän, als Dante die Papiere hochhielt, die Begheli fertiggemacht hatte. »Kann man hier mal Urlaub machen?«
    »Sicher. Wir nehmen jederzeit zahlende Gäste auf, vorausgesetzt, sie können P’aodhus melken.«
    Villegas grinste und kaute auf den hängenden Enden seines Schnurrbarts. »Und wenn die Urlauber größere Umsätze für euch machen? Ändert das was?«
    »Das ändert vieles.«
    »Auf NeuGranada«, sagte Villegas, »ist das Zeug nicht oft zu kriegen. Ich glaube, ich werde mich in Puerto Albaicin mit einigen Warenhäusern unterhalten. Was scheren mich Grossisten?«
    Begheli nickte aufmunternd. »Gut so. Aber sagen Sie, ka pitán : Reden Sie oft mit Häusern?«
    »Nur mit ganz jungen. – Wie
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