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Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Titel: Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan
Autoren: Gisbert Haefs
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Baraku da losgeschnitten und zu einem der Geisterschiffe gebracht, wo Saravyi sich um ihn kümmerte. In dieser Nacht werteten die Männer in der Zentrale des zweiten Beiboots die aufgefangenen Funksprüche aus und markierten auf der Karte die Lage der Raketenbatterie.
    Am Morgen des 9. IV. führte Barakuda ein verschlüsseltes Gespräch mit Maqari und erfuhr, daß die Gendarmerie eine Gruppe von Männern festgenommen hatte, die große Mengen einer wasserlöslichen, vermutlich hochgiftigen Substanz bei sich führten. Und daß die Invasionsflotte zu rück nach Pasdan kreuzte, gegen den winterlichen Nordwe ster.
    »Wie lange noch, Freund?« fragte er. Er blickte auf die Heilerinnen und Heiler. Einige von ihnen waren bereits zu schwach, um sich noch mit den anderen zusammenzuschließen.
    »Zwei Tage«, sagte Saravyi bestimmt. »Höchstens.«
    Barakuda bewegte den schmerzenden rechten Arm und zündete sich eine Zigarette an. »Gut«, murmelte er. Dann blickte er in die Augen des alten Shil. »Mein Freund«, sagte er leise, »noch sind wir nicht am Ziel.«
    Kurz nach Sonnenuntergang machte er sich auf den Weg. Er trug einen langen Umhang und ging gebeugt. Wer nicht genau hinsah und keine Männer zu sehen erwartete, mochte ihn für eine alte Frau halten. Langsam stapfte er um die Stadt herum.
    Als er die Sklavenpferche erreichte, schlug ihm wieder der betäubende Gestank entgegen, den er fast vergessen hat te, und wieder war es nicht der Gestank, sondern der Ruch der Unterdrückung, der ihm Brechreiz einflößte.
    Seit seinem ersten Aufenthalt in den Pferchen war ihm der Gedanke vergangen, eine Art Sklavenaufstand zur Unterstützung der anderen Aktionen entfesseln zu können. Die Männer in den Pferchen waren seit frühester Kindheit, wie Generationen vor ihnen, wie Tiere behandelt worden und zu Tieren geworden. Es würde sehr lange dauern, sie an ein menschliches Dasein zu gewöhnen. Jemand, dachte er, der sein Leben lang angekettet gelegen hat, wird nicht gleich laufen können, wenn man ihn befreit.
    Er fand das kleine Fluggerät, wo er es zurückgelassen hatte. In einem großen Bogen, der ihn weit jenseits der drei Landschiffe führte, steuerte er die Inseln an, auf denen Gerames und die anderen warteten.
    Die Begrüßung war herzlich bis stürmisch. Begheli, in zwischen vollintegriertes Mitglied der Truppe, massierte seine schmerzende Schulter, nachdem er geduscht hatte. Unter ihren geschickten Fingern lockerten sich die wehen Muskeln und Sehnen ein wenig.
    Später fand der nächste Kriegsrat statt. Dante hatte gegessen, trank Kaffee, rauchte und fühlte sich fast wieder lebendig.
    »Nun seid ihr an der Reihe«, sagte er schließlich ernst. Da die Zentrale des Beiboots zu klein war, fand die Besprechung mit allen in der Hangarschleuse statt.
    »Es hilft nichts. Nach den Bruchstücken an Informationen, die wir haben auffangen können, ist es möglich, daß die Mütter nicht nur über Raketen mit Zielautomatik verfügen; sie besitzen offenbar auch zumindest einige Kernsprengköpfe.«
    Begheli sah ihn von der Seite an. »Ist die Batterie gut be wacht?« fragte sie.
    »Ich nehme es an. Es wird sehr hart und sehr schwierig werden.«
    Yakku hob die Brauen. »Wir kennen alle die Geschichte von den Fernreisen«, sagte er. »Wer soll den Stoßtrupp in die Hölle anführen?«
    Dante zündete sich eine neue Zigarette an. »Ich«, sagte er dabei.
    Gerames klopfte ihm auf die Schulter. »So ist es richtig«, sagte er. »Auch ein Abt kann von seinen Mönchen nicht mehr Gebete verlangen, als er selbst verrichtet.«
    »Du«, sagte Dante böse, »wirst nicht mitbeten. Du wirst hierbleiben und die profane Technik bewachen.«
     
    Gegen Mittag forderte die Hüterin die Scharlachprim und einige Erzmütter auf, sie zu den Schiffen zu begleiten. Langsam gingen die Frauen aus der Stadt, gefolgt von einigen hundert Wehrhaften Jungfrauen. Zwischen dem Waffenberg und den Schiffen blieben sie stehen und erörterten die Lage.
    Plötzlich entstand hinter ihnen in der Stadt Unruhe. Dann hörten sie fern in den Hügeln südlich von Pasdan, im Vorland des Kaps Hera / Herakles, das dünne Knattern von Schüssen.
    Eine Gruppe Wehrhafter Jungfrauen umringte sie. Sie hielten Karabiner in den Händen. Eine junge Frau trat vor, salutierte kurz vor der Gouverneurin und wandte sich dann höflich an die erstarrte Scharlachprim.
    »Prim«, sagte sie, und Lydia Hsiang war nicht sicher, ob sie sich nur einbildete, ein leichtes Zucken um die Mund winkel von Sarela
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