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Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Titel: Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan
Autoren: Gisbert Haefs
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Wolken aus und verdeckten die Sicht; an anderen sahen sie Gardistinnen aufspringen, sich an den Hals fassen und dann langsam in die Knie gehen. An ande ren jedoch standen plötzlich Wehrhafte Jungfrauen auf, verlie ßen die Deckungen, liefen durcheinander und wiesen in den Himmel.
    Lydia Hsiang hob den Blick. Zehn große Kugelschiffe der Commonwealth-Flotte schwebten über ihnen. Beiboote und Flugpanzer fielen wie Steine, bremsten jäh ab und landeten an verschiedenen Stellen um Pasdan. Eine unübersehbare Menge kleiner dunkler Punkte rieselte vom Himmel: Landetruppen.
    Lydia Hsiang und Sarela McVitie standen auf. Einen Moment lang sahen sie einander an, dann umarmte die Gou verneurin stumm Sarela und ging zur Scharlachprim.
    »Kommen Sie«, sagte sie befehlend. »Kommen Sie mit, und sorgen Sie dafür, daß Ihre Gardistinnen aufgeben. Es wäre ein sinnloses Blutbad. Sie haben nicht die Spur einer Chance.«
    Die Scharlachprim stand auf, blickte in den Himmel, senkte den Kopf und starrte Hsiang in die Augen. Die Gouverneurin las abgrundtiefen Haß und abgrundtiefe Verzweiflung. Dann breitete die Prim die Arme aus und sagte leise mit brüchiger Stimme: »Sie haben recht. Es soll ein Ende sein.«
    McVitie hielt der Gouverneurin ein Funkgerät hin. »Kon ferenz«, sagte sie lakonisch. Sie hatte schnell reagiert.
    Die Gouverneurin, der Flottenkommandant und ein Ba ra kuda mit sehr gepreßter Stimme berieten.

 
11. Kapitel
     
    Am 11. IV. vormittags waren alle wichtigen Punkte von Pasdan besetzt; es gab keinen Widerstand mehr. Die heimkehrenden Segelflotten wurden von Beibooten eskortiert.
    Man hatte viele Dinge gefunden. Von den 57 Raketen – drei waren zuvor gegen Satelliten eingesetzt worden – besaßen 20 Kernsprengköpfe und alle Zielautomatik. Die Anzahl der nach Shilgat geschmuggelten Karabiner wurde auf etwa 100 000 geschätzt, ebenso hoch durfte die Menge der Handfeuerwaffen angesetzt werden. Es gab Funkgeräte, und die Raketenstellung verfügte über eine ebenfalls automatische Fernortung.
    Tremughati, Gortahork, Saravyi, Lydia Hsiang, ein Untersekretär des Flottenamts, der unbegreiflicherweise Grüße von Zhizhora Ndanda Bunofre ausrichtete, und ein bleicher Barakuda, der den linken Arm in einer Schlinge trug, nah men an der Besprechung teil. Sie fand neben den »Geisterschif fen« statt.
    »Ohne Ihr Handstreichunternehmen«, sagte der Untersekretär, »hätten sie uns mit ihren Raketen lange vor der Landung aus dem Kosmos geblasen, Barakuda.«
    Er betrachtete nachdenklich die Gesichter vor allem der drei Shil. Vieles von dem, was er in den letzten Stunden ge hört hatte, stellte ihn vor Probleme: des Begreifens, des Bewältigens, des späteren Formulierens im notwendigen Bericht.
    Dann wandte er sich wieder an Lydia Hsiang und Dante Barakuda. »Dieser Plan war phantastisch, einfallsreich, relativ unaufwendig und vor allem erfolgreich. Unsere Landung hat ein größeres Blutbad verhindert, aber mit der Hilfe Ihrer Leute, Fürstin und Fürst, wäre Pasdan auch ohne die Flotte bald ein gelöstes Problem gewesen.«
    Barakuda versuchte ein Lächeln; es wurde eher ein Zäh nefletschen. »Es war blutig genug, Exzellenz«, sagte er bitter. »All die toten, verstümmelten, gefolterten Shil der letzten Jahre; etliche meiner Kundschafter; Leute aus Cadhras; die Frauen und Männer der Garnison; nicht zuletzt auch die tapferen Gardistinnen; allesamt Opfer einer unmenschlichen Doktrin. Ich kann nicht behaupten, daß ich bedaure, daß wir durch die Landung der Flotte um einen vollständigen Sieg gebracht worden sind.«
    Lydia Hsiang legte ihm eine Hand auf den heilen Arm. »Dante, machen Sie sich nicht unglücklich. Das klingt, als hielten Sie sich für verantwortlich an jedem einzelnen Tod.«
    Er hob die Brauen und starrte in den Himmel. »Natürlich bin ich das«, sagte er ohne große Betonung. »Ich war zuständig für die Sicherheit; ich hätte früher etwas bemerken müssen.«
    »Wie denn, Freund?« fragte Tremughati.
    Der Untersekretär nickte. »Das ehrt Sie, aber es ist Un sinn, Barakuda«, sagte er. »Ohne Beweis hätten Sie, wie Sie wis sen, keine offiziellen Schritte unternehmen können; und mit Beweisen? Mit Beweisen hätten Sie eine Flottenaktion beantragen können. Darüber haben wir aber doch schon geredet – Bombardierung oder verlustreiches Landemanöver. Nicht zu reden von den Raketen. Nein, Mann, eine bessere Möglichkeit als die von Ihnen allen hier gewählte gab es nicht. Schlagen Sie sich das aus dem
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