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Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Titel: Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan
Autoren: Gisbert Haefs
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Kopf.«
    Er blickte die drei Shil an. »Und ohne Ihre Heilerinnen und Heiler …«, sagte er langsam.
    Lydia Hsiang räusperte sich. »Da ist noch etwas – eure Wachsamkeit«, sagte sie.
    Tremughati warf ihr einen fragenden Blick zu. »Was meinst du, Freundin der Shil und Hüterin von Shilgat?«
    Sie lächelte die Fürstin an. In den vergangenen Stunden hatten sie lange miteinander gesprochen und vielerlei Verwandtschaft empfunden.
    »Du weißt, was ich meine, Tremughati – ihr habt uns ein Jahr und eine Katastrophe noch größerer Ordnung erspart.«
    Der Untersekretär beugte sich vor. »Wie war das?«
    Die Banyashil und Barakudas zweiter Flug nach Pasdan hatten aus einem Flottenmanöver zur Probe den Ernstfall gemacht. Alles war erst für das nächste Jahr, die nächste Tote Zeit, vorgesehen gewesen. Dafür gab es Aussagen, aber auch Annahmen, die der Sekretär nicht erfuhr und die in keinen Bericht eingingen. Ein Jahr später hätte der Or ganisationsstand der Mütter den Höhepunkt erreicht. Längst vorbereitete Sprengungen, Flotten mit Landetruppen und Feldschlangen, dazu die für die Aktion mit den Müttern verbündeten Banditen – am Ende der Toten Zeit hätte ein Gouverneur ad interim namens Eftalmi Nobrega in Cadh ras gesessen, Shil-Renegaten aus Sa’orq, Hastamek und anderen Städten präsentiert und das Shilgat-Abkommen gekündigt.
    »Natürlich«, sagte Hsiang traurig, »hätten Sie die Vorgänge durchschaut, Exzellenz – aber das Commonwealth hat den jeweiligen Status Quo zu respektieren und, falls die Shil es wünschen, das Protektorat aufzulösen. Abgesehen von Nobrega und Konsorten gibt es auf Shilgat keine Commonwealth-Bürger mehr, die geschützt oder abgezogen werden müßten. Also wird der Planet aufgegeben, weil das Abkommen es so vorsieht.«
    »Und«, setzte Barakuda hinzu, »weil es auf dieser unwichtigen Randwelt keine Interessen mehr zu schützen gilt. Und sollte das Commonwealth beschließen, eine Strafaktion wegen verübter Verbrechen vorzunehmen, und sich dabei über die Buchstaben des Abkommens hinwegsetzen, dann steht in Pasdan eine bis dahin vermutlich größere und stär kere Batterie von Raketen herum. Und die Wahrscheinlichkeit, daß nach ersten hohen Verlusten das Commonwealth und die Öffentlichkeit auf Gaia der Meinung sind, ein unwichti ger, uninteressanter und von intelligenten Eingeborenen beherrschter Planet sei hundert Schiffe und eine Million Tote wert – die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.«
    Der Untersekretär nickte langsam. »Teuflisch«, sagte er beeindruckt. »Und dann?«
    »Dann«, sagte Tremughati unerwartet und hell, »haben die Mütter von Pasdan alles in der Hand – die beste Organi sa tion, technische Kenntnisse, Waffen. Sie werden die niedri gen Manntiere, Nobregas Banditen, mit denen sie aus pragmati schen Gründen zusammengearbeitet haben, schlachten, danach alle Shil, und mit Hilfe künstlicher Befruchtung werden sie in den folgenden Jahrhunderten Shilgat mit Frau en besiedeln.«
    Der Untersekretär breitete die Arme aus. »Und was schlagen Sie mit Ihren Kenntnissen des Planeten nun vor?« fragte er allgemein.
    Barakuda deutete auf eine Prozession, die von einem eben gelandeten Kreuzer zu ihnen kam: einige Shil, mehrere Ge bieterinnen, Korporal Timoara, die Soldaten Oubou und Learoyd und ein großer Mann mit schwarzem Bart und Handschellen.
    Barakuda stand mühsam auf. Er begrüßte die drei von Bondaks Bande mit Handschlag und wandte sich dem gro ßen Gefangenen zu. »Willkommen in der Realität, Lubangi, Großer-Töter, Würger des Nordens oder wie auch immer.«
    Nobrega spie auf den Boden. »Wir haben alle unsere schwachen Stunden«, sagte er. »Immerhin, es war eine amüsante Zeit, über die ich in den komfortablen Gefängnissen des Commonwealth lange nachdenken kann.«
    Barakuda starrte in die Augen des Verbrechers. Sie waren ruhig, kalt, beißend hellblau; das rechte schielte.
    Nobrega blickte an ihm vorbei und neigte ironisch den Kopf. »Alle bezaubernden und wichtigen Damen des Planeten«, sagte er. »Der Fürst dazu.« Dann blickte er Saravyi lange an. »Und du, alter Mann«, knurrte er, »mit deinen brillanten Vorschlägen … Ich hätte wissen müssen, daß du auf der anderen Seite stehst.«
    Saravyis Gesicht war ausdruckslos. Barakuda hustete und setzte sich wieder; Hsiang starrte den alten Shil nachdenklich an. Plötzlich lächelte sie.
    »Sie sind vermutlich ein wichtiger Mann von Gaia«, sagte Nobrega höhnisch. Er zwinkerte dem
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