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Bannkrieger

Bannkrieger

Titel: Bannkrieger
Autoren: Bernd Frenz
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dann zog er sich mit den unerkannt gebliebenen Freunden im Schutze der Nacht zurück.
    Als sie den Waldhain erreichten, warteten dort bereits Thiese und die anderen gepressten Rekruten, die man aus verschiedenen Dörfern zusammengetrieben hatte. Ihre Flucht war reibungslos verlaufen, da ihre Wachen beim Anblick der Irrlichter und des brennenden Turms die Flucht ergriffen hatten. Die versammelte Schar fiel sich glücklich in die Arme, den Göttern dankend, der Gefangenschaft so glücklich entronnen zu sein.
    Doch die Not der Stunde verbat große Feierlichkeiten, und so machten sich die Jungen noch in derselben Nacht auf den Weg zurück in ihre Dörfer. Sie wanderten bei Nacht und schliefen am Tage, um möglichen Häschern des toten Lehnsherrn zu entgehen. Auch als sie zurück in ihren Gemeinden waren, versteckten sich viele von ihnen, manche gar den ganzen Winter lang. Sie konnten nicht glauben, dass es nach jener Brandnacht niemand wagen würde, sie zu suchen.
    Ansgar und Thiese begaben sich ebenfalls auf den Heimweg, während sich die versammelte Sängerschaft in alle Winde zerstreute, ein jeder von ihnen das Lied vom Feuersänger auf den Lippen, der mit der Macht seiner gewaltigen Stimme die Flammen vom Himmel sandte, um dem Tyrannen den lodernden Tod zu bringen.
     
    Natürlich schmückten die Barden nach alter Sitte die Handlung ein wenig aus, und so wurde aus dem hölzernen Burgfried eine steinerne Trutzburg, deren Turmspitzen bis in den schwarzen Himmel reichten. Ansgar wuchs zu einem kräftigen Hünen, der noch mit zerschmettertem Arm die Ketten in seinem Kerker zerbrach und auf der anschließenden Flucht mehrere Wachen mit dem Schwert niederstreckte. Mit jedem Vortrag wurden die Geschehnisse fantastischer, bis aus dem Sänger mit den magischen Fähigkeiten ein Halbgott wurde, der die ganze Festung samt dem Berg, auf dem sie stand, mittels eines Flammengewitters dem Erdboden gleichmachte.
    Nur die wenigsten, die heute das Loblied des rachsüchtigen Patrons der Barden hören, ahnen, dass Ansgar bereits wenige Tage nach der Rückkehr in sein Dorf verstarb. Er wurde vom eigenen Vater im Schlaf erschlagen, weil dieser die Vergeltung des neuen Lehnsherrn fürchtete.
    Wie hätte der Mörder auch wissen sollen, dass in Iskan nie wieder einem Musikanten ein Leid zugefügt wurde, aus Furcht vor der Rache des Feuersängers.
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1. Auflage
    Originalausgabe Juni 2011 bei Blanvalet,
einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH,
    München
    Copyright © 2011 by Bernd Frenz, Germany
    Umschlagmotiv: © HildenDesign, München,
unter Verwendung einer Illustration von Peter Bergting
Karten: © Jürgen Speh
Lektorat: Peter Thannisch
HK Herstellung: sam
Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach
    eISBN 978-3-641-05761-9
     
     
     
     
    www.blanvalet.de
    www.randomhouse.de

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