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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung
Autoren: Rachel Caine
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er war ganz in Schwarz und sein Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst. Sein Gesicht sah im Mondschein aus, als wäre es aus Elfenbein geschnitzt.
    Er schlug mit der Handfläche gegen eine solide, aber unsichtbare Barriere im Türdurchgang. »Ihr Idioten!«, rief er. »Lasst mich rein!«
    Der Fremde lachte und riss Michael hoch, sodass er zum Sitzen kam. Seine Vampirzähne schwebten direkt über Michaels Hals. »Tut es und ich sauge ihn aus«, sagte er. »Ihr wisst, was dann passiert. Er ist zu jung.«
    Claire wusste es nicht, aber sie ahnte, dass das nichts Gutes heißen konnte. Es klang nach einer tödlichen Drohung.
    »Ladet mich ein«, sagte Oliver mit tödlich leiser Stimme. »Claire. Tu es.«
    Sie öffnete den Mund, aber sie wurde unterbrochen.
    »Nicht nötig«, sagte eine kalte Frauenstimme. Endlich war die Kavallerie da.
    Amelie schob Oliver beiseite und ging durch die unsichtbare Barriere, als wäre sie gar nicht vorhanden - was für Amelie auch zutraf, denn sie war praktisch die Erbauerin und Besitzerin des Hauses. Sie war ohne ihre üblichen Diener und Bodyguards gekommen, aber die Art und Weise, wie sie über die Türschwelle schritt, machte unmissverständlich klar, dass sie hier das Sagen hatte und nicht Oliver.
    Wie immer wirkte sie auf Claire wie eine Königin. Amelie trug ein perfekt maßgeschneidertes gelbes Seidenkostüm, ihr helles Haar war zu einer schimmernden Krone aufgetürmt und wurde von goldenen und diamantenen Nadeln zusammengehalten. Sie war nicht besonders groß, aber sie strahlte die tödliche Aura einer nicht detonierten Bombe aus. Ihre Augen waren kalt und sehr groß, sie konzentrierte sich voll und ganz auf den eingedrungenen Vampir, der Michael bedrohte.
    »Lass den Jungen in Ruhe«, Claire hatte diesen Tonfall noch nie von ihr gehört, niemals, und sie schauderte, obwohl er nicht ihr galt. »Ich töte selten einen der Unseren, aber wenn du mich herausforderst, François, dann vernichte ich dich. Ich warne dich nur einmal.«
    Der andere Vampir zögerte nur eine Sekunde, dann ließ er Michael los, der der Länge nach auf dem Fußboden zusammenbrach. François kam mit einer einzigen glatten, eleganten Bewegung wieder auf die Beine und blickte Amelie an.
    Und dann verbeugte er sich. Claire hatte noch nicht besonders oft gesehen, dass Männer sich verbeugten, aber bei ihm sah das nicht unbedingt respektvoll aus.
    »Mistress Amelie«, sagte er und die Vampirzähne klappten sich wieder diskret in den Mund zurück. »Wir haben Sie schon erwartet.«
    »Und dabei haben Sie sich wohl auf meine Kosten amüsiert«, sagte sie. Claire glaubte nicht, dass sie dabei auch nur ein Mal blinzelte. »Kommen Sie. Ich möchte mit Master Bishop sprechen.«
    Franccis grinste. »Ich bin mir sicher, er möchte auch mit Ihnen sprechen«, sagte er. »Hier entlang.«
    Sie eilte ihm voraus. »Ich kenne mein Haus, François - ich brauche keinen Führer.« Sie warf einen langen Blick über die Schulter zurück zu Oliver, der noch immer schweigend vor der Tür stand. »Komm herein, Oliver. Ich werde für unsere jungen Freunde den Schutz gegen dich später wieder einsetzen.«
    Er hob die Augenbrauen und trat über die Schwelle. Michael war gerade dabei, sich wieder aufzusetzen. Oliver streckte ihm die Hand hin, aber Michael nahm sie nicht. Sie wechselten einen Blick, der Claire erschauern ließ.
    Oliver zuckte mit den Achseln, stieg über ihn hinweg und folgte Amelie und François ins andere Zimmer.
    Als die Küchentür zufiel, stieß Claire einen langen, erleichterten Seufzer aus und hörte, wie Eve und Shane das Gleiche taten. Michael rollte sich qualvoll auf die Füße, stützte sich an der Wand ab und schüttelte den Kopf.
    Shane legte ihm die Hand auf die Schulter. »Alles klar, Mann?« Michael hob den Daumen, er war zu erschlagen, um mehr zu tun, und Shane klopfte ihm auf den Rücken. Dann konnte er Claire gerade noch am Kragen ihres Shirts packen, als sie an ihm vorbei auf die Küchentür zueilte. »Hee, nicht so eilig! Wo willst du hin?«
    »Meine Eltern sind da drin!«
    »Amelie wird nicht zulassen, dass ihnen etwas passiert«, sagte Shane. »Mach mal halblang. Das ist nicht unser Kampf und das weißt du.«
    War jetzt plötzlich Shane der Vernünftige hier? Wow. War heute Verkehrte-Welt-Tag? »Aber... „
    »Deinen Eltern geht es gut, aber ich möchte nicht, dass du da jetzt hineinplatzt. Verstanden?«
    Sie nickte zittrig. »Aber... „
    »Michael. Hilf mir mal. Sag du es ihr.«
    Michael machte die
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