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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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Hochzeitsreise.«
    »Da kann man Mike Fabini nur gratulieren! Er hat die Sache fabelhaft hingekriegt. Statt ins Zuchthaus in die Flitterwochen! Ich stehe jetzt da wie ein Idiot! Wenn ich meine Version der Geschichte vortrage, biegt sich das ganze Gericht vor Lachen, und Fabinis Rechtsanwälte verklagen mich sogar noch.«
    »Ich zweifle keine Sekunde daran, daß Ihre Geschichte stimmt, Jerry. Aber die Situation ist reichlich peinlich für uns. Und besonders für Sie. Die Behauptung, daß Marietta de Sica von Mike Fabini entführt wurde, beruht einzig und allein auf dem, was de Sica Ihnen erzählte. Ohne Zeugen. Und de Sica ist jetzt tot. Von Ihnen selbst erschossen. Selbst wenn Ihre Geschichte stimmt, haben Sie noch keine Beweise. Marietta de Sica braucht nicht gegen ihren frisch angetrauten Ehemann auszusagen.«
    »Das ist wohl auch der Grund, weshalb er sie geheiratet hat. Sie sagt nicht gegen ihn aus, und er bekommt noch Mariettas nicht unbeträchtliches Vermögen obendrein.«
    »Eine hübsche Theorie, für die aber jeder Beweis fehlt. Vielleicht hat de Sica Sie angelogen. Vielleicht wollte er uns nur gegen Fabini hetzen, um dessen Vater eins auszuwischen. In diesem Kampf scheute er bestimmt vor nichts zurück.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Chef, de Sica hat mich nicht angelogen. Er war ein gewissenloser Verbrecher, aber die Angst um seine Tochter war echt. Das hat er nicht gespielt.«
    »Na schön, nehmen wir mal an, Sie haben recht, Jerry. Wie hat Mike Ihrer Meinung nach das Mädchen dazu gebracht, ihn zu heiraten? Angeblich liebte sie doch nur ihren Guilio Campari. Durch ihre Weigerung, Mike Fabini zu heiraten, ist doch angeblich dieser ganze Bandenkrieg, der so viele Opfer gefordert hat, erst entstanden.«
    »Diese Frage kann ich leider auch nicht beantworten. Aber ich werde Marietta danach fragen.«
    »Gut, tun Sie das, und so bald wie möglich!« sagte Mr. High. »Ich habe Ihnen bereits einen Platz in der nächsten Maschine nach Nassau buchen lassen.«
    ***
    Einige Stunden später landete ich auf dem Flugplatz von Nassau, der Hauptstadt der Bahamas. Inspektor Lincoln sollte mich am Flughafen abholen. Ich war wirklich neugierig, wie der Mann aussah, der den Namen des berühmten amerikanischen Präsidenten trug.
    Inspektor Lincoln war ein Neger, einen halben Kopf größer als ich und in den Schultern fast doppelt so breit.
    Er reichte mir seine gewaltige Pranke und gab sich Mühe, meine Hand zu Brei zu zerquetschen. Als ihm das nicht gelang, hatte ich seine Hochachtung und Sympathie sofort gewonnen.
    »Ich bin über Ihren Auftrag informiert, Mr. Cotton«, sagte er, während er mich zu seinem Dienstwagen führte. »Ich habe schon ein bißchen für Sie vorgearbeitet.«
    Das war eine arge Untertreibung, wie sich bald herausstellte. Lincoln war seinem Aussehen nach Neger, seinem Benehmen nach Engländer, kühl und jeder Übertreibung abhold. Was er geleistet hatte, war eine ganze Menge. Mancher andere Polizeibeamte wäre sehr stolz darauf gewesen.
    Seine Leute hatten das Ehepaar Fabini vom Augenblick ihrer Ankunft beschattet und die beiden keine Sekunde aus den Augen gelassen. Inspektor Lincoln wußte über jeden ihrer Schritte Bescheid.
    »Sie sind sofort nach ihrer Ankunft zu einem Notar gefahren«, erzählte er. »Der Notar, Curtis heißt er, ist der Vermögensverwalter des alten de Sica. Jedenfalls seit Giulio Campari nicht mehr hier ist.«
    »Campari?« fragte ich erstaunt. »Kennen Sie den Herrn?«
    »Natürlich. Er ist ein angesehener Geschäftsmann hier auf den Inseln. Und seine Geschäfte sind sauber. Nur über die Herkunft seines Vermögens gibt er dem Finanzamt immer sehr unbefriedigende Auskünfte. Wir sind überzeugt, daß er der Finanzfachmann des Mafia-Chefs Frank de Sica ist, das in den Staaten illegal verdiente Geld ins Ausland schafft und es hier und anderswo gewinnbringend und legal anlegt.«
    Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. In den Staaten bemühte sich eine riesige Organisation ebenso intensiv wie vergeblich, etwas über Giulio Campari herauszufinden, und hier auf den Bahamas war der Mann fast ebenso berühmt wie bei uns zu Hause der Fernsehhund Lassie.
    Meine Reise hatte sich jetzt schon gelohnt. Einen Erfolg wenigstens konnte ich schon vermelden.
    »Was hat Fabini eigentlich bei seinem Notar Curtis gemacht?« fragte ich.
    »Das ist nicht schwer zu erraten«, sagte Lincoln. »Er hat sich das Vermögen seiner jungen Frau unter den Nagel gerissen. Öder die Hinterlassenschaft
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