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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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seines Schwiegervaters, wenn Ihnen das lieber ist.«
    Ich wußte, was das zu bedeuten hatte. Fabini hatte jetzt alles, was er wollte. Seine frisch angetraute Ehefrau brauchte er jetzt nicht mehr. Im Gegenteil, sie war ihm von nun an nur noch lästig.
    Wahrscheinlich beschäftigte Fabini sich schon jetzt, noch bevor die Flitterwochen recht angefangen hatten, mit dem Gedanken an einen tödlichen Unfall seiner Frau.
    »Wo sind die beiden jetzt?« fragte ich.
    »In Camparis Haus am Stadtrand. Offenbar gedenken die beiden, sich dort häuslich niederzulassen.«
    »Bringen Sie mich bitte hin!«
    »Wir sind schon unterwegs.«
    Campari hatte wirklich ein Stück Paradies auf Erden gefunden. Sein Haus lag an einer kleinen privaten Bucht inmitten von Palmen. Kein Zweifel, mein ehemaliger Schulfreund Guilio hatte es im Leben zu etwas gebracht. Und er war seinem Charakter bis zuletzt treu geblieben. Er besaß eine Menge Geld, dessen Herkunft, um es vorsichtig zu formulieren, in romantisches Halbdunkel gehüllt war.
    Inspektor Lincoln hielt seinen Dienstwagen auf einem flachen Hügel an. Einige Minuten lang schauten wir in fast andächtigem Schweigen hinunter auf das große weiße Haus inmitten der Palmen.
    Manchmal fragt sich auch unsereins, ob sich Verbrechen wirklich nicht lohnt. Für Guilio Campari hatte es sich offensichtlich sehr gelohnt. Jedenfalls bis zu dem Augenblick, als er von zwei Killern erschossen wurde.
    Der Mann, der diesen Mord mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem Gewissen hatte, wohnte jetzt in Camparis Haus. Und Camparis schöne Braut teilte sein Ehebett.
    »Wollen .Sie mit dem glücklichen Brautpaar sprechen?« fragte Lincoln neben mir.
    »Ja, dieses Vergnügen möchte ich mir um gar keinen Preis entgehen lassen.«
    »Ich wäre gern dabei«, sagte Lincoln. »Aber ich fürchte, die werden mich nicht ’reinlassen. Ich habe keinen Haussuchungsbefehl. Bei Ihnen ist das etwas anderes. Mit Ihnen wird Fabini sprechen, schon allein, um Ihnen seine Lügengeschichte aufzutischen.«
    »Kommen Sie ruhig mit«, sagte ich. »Vielleicht ist es ganz gut, einen Zeugen zu haben.«
    Wir verließen den Wagen und gingen auf das Tor zu, das den Park von der Straße trennte. Das Wort trennen trifft allerdings die Sache nicht ganz, denn das Tor stand offen.
    Während ich noch nach einem Klingelknopf suchte, war Lincoln schon eingetreten und schritt quer über den bewunderungswürdigen britischen Rasen auf das Haus zu.
    Ich versuche im Ausland immer, mich nach den Sitten und Gebräuchen meiner Gastgeber zu richten und folgte Lincoln nach kurzem Zögern. Wir stießen ohne jede Feindberührung bis ins Schlafzimmer des Hausherren vor.
    Auf dem breiten Bett lag eine junge schwarzhaarige Frau und weinte. Sie tat das offenbar schon seit geraumer Zeit, wie man nach dem Zustand des Kopfkissens schließen konnte.
    Von Mike Fabini war nichts zu sehen.
    Die Frau sah auf, als sie uns kommen hörte.
    »Wer sind Sie?« fragte sie und versuchte, die Tränenspuren aus ihrem Gesicht zu wischen.
    »Ich bin Polizeiinspektor Lincoln«, sagte mein Begleiter. »Und das hier ist Special Agent Cotton vom FBI.«
    »Könnt ihr Bullen uns denn nie in Ruhe lassen? Müssen Sie mir sogar bis ins Schlafzimmer folgen?«
    Die Frage war berechtigt. Deshalb beeilten wir uns, uns in die Halle zurückzuziehen. Dort warteten wir, bis unsere Gastgeberin bereit war, uns eine Audienz zu gewähren.
    Sie ließ sich viel Zeit, und ich muß gestehen, daß sich jede Minute, die sie an ihr Make-up wandte, gelohnt hatte. Als sie auftauchte, war sie nicht mehr das verheulte kleine Mädchen, sondern eine schöne, selbstbewußte junge Frau. Sie hatte ihre Beherrschung wiedergefunden und strahlte nun die hoheitsvolle, kühle Schönheit einer Marmorstatue aus.
    »Was wünschen Sie?« fragte sie.
    »Wir würden gern mit Mr. Fabini sprechen«, sagte ich.
    »Mr. Fabini ist in der Garage«, antwortete sie. »Ich glaube, er repariert seinen Wagen oder irgendein anderes Spielzeug.«
    In ihrer Stimme klang wenig Sympathie oder gar Liebe für ihren Ehemann.
    »Ich werde mal sehen, ob ich ihn finde«, sagte Inspektor Lincoln und machte sich auf die Suche nach Fabini.
    »Warum laßt ihr Leute vom FBI uns nicht in Ruhe?« fragte Marietta. »Weshalb sind Sie uns bis hierher nachgereist?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, Ihre Heirat kam für uns ein bißchen arg plötzlich und überraschend.«
    »Ich bin seit langem mit Mike verlobt.«
    »Ihr Vater hat mir etwas anderes erzählt«, sagte ich. »Er
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