Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
Vom Netzwerk:
versuchte, mich aufzurichten. Es ging nicht. Ich konnte meine Arme nicht so bewegen, wie ich wollte. Das waren keine Nachwirkungen des Schlages auf meinen Hinterkopf. Der Grund war ein anderer. Meine Handgelenke steckten in stählernen Fesseln.
    »Sie sind verhaftet, Cotton!« sagte eine Stimme irgendwo neben mir.
    Ich drehte mich nach der Stimme um. Ein pechschwarzes freundliches Gesicht lächelte mich mit blitzenden weißen Zähnen an.
    »Verhaftet?« fragte ich. Ich war immer noch nicht ganz klar, sonst hätte ich nicht gefragt. »Weswegen?«
    »Wegen Mordes an Marietta Fabini«, sagte Inspektor Abraham Lincoln fast gemütlich.
    Allmählich begriff ich. Ich richtete mich auf. In meinem Hinterkopf ging es zu, als würde er mit Hämmern und Meißeln bearbeitet. Ich achtete nicht darauf. Ich sah nur auf die tote junge Frau zu meinen Füßen.
    Als ich abermals aufblickte, sah ich auch Mike Fabini. Er saß gemütlich in seinem Sessel und grinste mich ebenso fröhlich an wie Lincoln.
    »Ich habe sie nicht umgebracht«, sagte ich und deutete auf den Lümmel im Sessel. »Das war der da.«
    »Das weiß ich«, sagte Inspektor Lincoln ruhig. »Ich habe es ja selbst gesehen. Aber Sie werden es schwer haben, vor Gericht Ihre Unschuld zu beweisen, Cotton. Denn Mr. Fabini und ich werden gegen Sie aussagen. Und unser Labor wird einwandfrei feststellen, daß die bedauernswerte junge Frau mit Ihrer Dienstwaffe erschossen wurde. Und daß an dieser Dienstwaffe nur Ihre Fingerabdrücke gefunden wurden.«
    Jetzt begriff ich endgültig. Jemand hatte mich von hinten niedergeschlagen. Dann hatte Fabini meinen Dienstrevolver genommen und damit seine Frau erschossen. Und mir wollte man den Mord anhängen.
    »Wie viel zahlt Ihnen Fabini für diesen Meineid?« fragte ich.
    »Es lohnt sich«, sagte Inspektor Lincoln. »Es hat sich bisher noch immer gelohnt.«
    »Mit anderen Worten: Sie haben bisher für Campari und somit letzten Endes für de Sica gearbeitet und wollen nun Ihre Dienste dem sauberen Herrn Fabini anbieten.«
    »Richtig!« lachte Lincoln.
    Ich sah in das blasse Gesicht von Marietta de Sica. Ich war hierhergekommen, um ihr Leben zu retten, und jetzt lag sie tot vor mir auf dem Fußboden. Aber woher hätte ich wissen sollen, daß Inspektor Lincoln mit Mike Fabini unter einer Decke steckte und nicht einmal vor einem Mord zurückschreckte? Niemand hatte mir auch nur den kleinsten Hinweis gegeben, daß man ihm nicht trauen konnte.
    Ich war nicht schuld am Tod dieser schönen, jungen Frau, und trotzdem fühlte ich mich so hundeelend, als hätte ich sie selbst erschossen.
    Mike Fabini, ihr Mann und Mörder, befand sich dagegen bei bester Laune.
    »Sie müssen zugeben, Cotton, daß es ein glänzender Trick von mir war, Marietta zu heiraten«, sagte er. »Mein Vater wollte sie eigentlich umbringen und ihre Leiche beseitigen. Aber ich wußte, daß Sie so lange keine Ruhe geben würden, bis Sie genug Beweise gegen mich gesammelt hatten. Irgendwann hätten Sie mich wegen Entführung und Mord vor Gericht gebracht.«
    Das hatte ich auch jetzt noch vor. »Wie ist es Ihnen gelungen, Marietta zur Heirat zu bewegen?« fragte ich.
    »Das war recht einfach«, sagte Fabini. »Ich habe ihr gesagt: ›Dein Vater befindet sich in unserer Gewalt, Baby. Wenn du dich weigerst, stirbt er.‹ Daraufhin hat sie mir ihr Jawort gegeben, um ihren Vater zu retten.«
    »Der zu diesem Zeitpunkt schon tot war«, sagte ich.
    Fabini lachte. »Ja, das war die Pointe. Das wichtigste für mich aber war, daß Sie mir nichts mehr anhaben konnten. Mit der Anklage wegen Entführung und Erpressung war’s ja nun nichts mehr. Marietta kam als Zeugin der Anklage nicht mehr in Frage.«
    »Richtig! Sie wußten aber genau, daß Marietta nur so lange dichthalten würde, als sie glaubte, daß ihr Vater noch am Leben sei. Also höchstens ein paar Stunden. Deshalb sind Sie sofort mit ihr hierher geflogen, um ihr die Nachricht vom Tod ihres Vaters möglichst lange verheimlichen zu können.«
    »Ja«, nickte Fabini. »Die Notwendigkeit, Marietta zu beseitigen, bestand also für mich immer noch. Eigentlich wollte ich sie ja von den Haien fressen lassen. Ein kleiner Unfall beim Baden, Sie verstehen? Aber als Inspektor Lincoln mir erzählte, daß Sie auf dem Weg hierher seien, fiel uns beiden ein besserer Plan ein. Der Plan, Sie zum Mörder meiner geliebten Frau zu machen…«
    ».. klappt nicht ganz!« sagte eine Stimme hinter Fabini. Die Stimme gehörte meinem Freund und Kollegen Phil
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher