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Untitled

Titel: Untitled
Autoren: Andrea Camilleri
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Unser Planet in einer fernen Zukunft: Die Erde ist bedeckt von dem mächtigen Mantel der neuen Eiszeit. Über glitzernde Wüsten gleiten Eisschiffe mit ihren messerscharfen Kufen, die Überreste einer ehemals reichen Eiszeitkultur. Eines von ihnen, die ›Ice Spirit‹, segelt über die große Ebene nach Norden, um die legendäre Stadt New York zu suchen – oder, was von ihr übriggeblieben ist …

    Goldmann SCIENCE FICTION

    MICHAEL MOORCOCK

    Eiszeit 4000

    THE ICE SCHOONER

    Utopisch-technischer Roman

    Scan by Tigerliebe
K&L: tigger

    Freeware ebook, Oktober 2003
Kein Verkauf!

    WILHELM GOLDMANN VERLAG
MÜNCHEN
    Made in Germany • II • 11122
    © 1969 by Michael Moorcock. Aus dem Englischen übertragen von Hans-Ulrich Nichau. Ungekürzte Ausgabe. Alle Rechte, auch die der fotomechanischen Wiedergabe, vorbehalten. Jeder Nachdruck bedarf der Genehmigung des Verlages. Umschlag: F. Jürgen Rogner. Gesetzt aus der Linotype-Garamond-Antiqua. Druck: Presse-Druck
    Augsburg. SF 0111 • ze/Hu
    ISBN 3-442-23111-6

    1

    Als Konrad Arflane kein Kommando mehr auf einem Eisschlitten hatte, verließ er die Gletscherstadt Brershill, um auf Schneeschuhen das große Eisplateau zu überqueren. Es war ihm gleichgültig, ob er diese Strecke überlebte oder nicht. Er gestattete sich keinen Kompromiß, packte nur einen kleinen Vorrat an Lebensmitteln und Ausrüstungsgegenständen ein, weil er annahm, daß er nach acht Tagen ohnehin vor Hunger und Kälte sterben würde, falls er bis dahin noch keinen Entschluß gefaßt hatte.
    Wie er die Dinge sah, war diese Lösung die beste. Obwohl er erst fünfunddreißig Jahre alt und einer der besten Kapitäne des Plateaus war, hatte er kaum Aussicht, in Brershill einen neuen Schlitten zu bekommen. Er lehnte es ab, als Erster oder Zweiter Offizier unter einem anderen Kapitän zu fahren, selbst wenn man ihm einen derartigen Vorschlag gemacht haben würde. Noch vor fünfzehn Jahren besaß Brershill eine Flotte von über fünfzig Schiffen. Jetzt waren es nur noch dreiundzwanzig. Arflane war sich darüber im klaren, daß er lieber sterben würde, als im Auftrag einer fremden Stadt ein Kommando zu übernehmen.
    Er schlug die Richtung nach Süden ein, denn diese Strecke wurde nur von wenigen Schlitten befahren.
    Arflane war ein großer, wuchtig wirkender Mann mit einem roten Vollbart, in dem jetzt kleine Eiskristalle glitzerten. Er trug einen Mantel aus Eisbärfellen. Um seinen Kopf vor dem kalten Wind zu schützen, trug er eine Bärenfellkapuze. Ein mit dünnem Stoff bespanntes Gestell aus Robbenknochen schützte seine Augen vor der grellen Sonne. An seiner Hüfte trug er einen Dolch, der in einer Scheide aus Robbenfell steckte. Seine Schneeschuhe waren aus den Knochen eines Landwals gearbeitet. Er konnte damit eine bemerkenswerte Geschwindigkeit erreichen und befand sich bald jenseits der normalen Fahrtrouten. Seine fernen Ahnen waren Männer des Meeres gewesen, doch er, Konrad Arflane, war ein Mann des Eises. Er hatte die gleichen einsiedlerischen Gewohnheiten, das gleiche Selbstbewußtsein und den gleichen kühlen Ausdruck in seinen grauen Augen. Der einzige große Unterschied zwischen ihm und seinen Vorfahren war der, daß sie manchmal gezwungen gewesen waren, das Meer zu verlassen; aber er war immer auf dem Eis, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt die ganze Welt umschloß.
    Arflane war bekannt, daß in allen Himmelsrichtungen irgendeine Form von Eis lag: Eisklippen, Eisflächen, Eisschluchten und – obwohl er nur von ihnen gehört hatte – ganze Städte aus Eis. Es war ein Eis, das wie der Himmel ständig seine Farben wechselte. Hellblaues, kornblumenblaues und violettes Eis; rotes, gelbes und smaragdgrünes Eis. Im Sommer glitzerten die Schluchten, Gletscherspalten und Grotten unwahrscheinlich schön im Sonnenlicht. Im Winter sahen die Berge unter dem Schneeflockenhimmel weiß, grau und schwarz aus. Zu allen Jahreszeiten spielte das Eis in seinen verschiedensten Farbschattierungen eine Hauptrolle. Arflane wußte, daß die Landschaft sich niemals ändern würde. Alles blieb Eis, von nun an bis in alle Ewigkeit.
    Das große Eisplateau war Arflane am besten bekannt. Es bedeckte jenen Teil der Welt, der früher einmal Mato Grosso geheißen hatte. Die ursprünglichen Berge und Täler waren längst von einer Eisschicht überzogen. Das Plateau war einige hundert Quadratmeilen groß und fiel an den Rändern sacht ab. Arflane kannte das Plateau besser als die meisten Leute. Er verdankte das seinem
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