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Azathoth - Vermischte Schriften

Azathoth - Vermischte Schriften

Titel: Azathoth - Vermischte Schriften
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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größten Dramatikern sichern. Welche Einfachheit! Welch Einfallsreichtum! Welch edle Redeweise! Wie bei den Geschichten leben auch die besten der Stücke von einer phantastischen Fabel und einem phantastischen Milieu. Die meisten sind recht kurz, doch sind zumindest zwei, Ifund Alexander, von abendfüllender Länge. Das am meisten geschätzte ist möglicherweise The Gods of the Mountains, das vom Schicksal von sieben Bettlern in der Stadt Kongros berichtet, die sich als die sieben grünen Jade-Götter verkleideten, die auf dem Berg Marma sitzen. Grün ist übrigens eine Lieblingsfarbe in Dunsanys Werk, und am häufigsten tritt sie als grüne Jade auf. In diesem Stück istdie Nietzscheanische Gestalt des Bettlerhäuptlings Agmar mit meisterlichen Strichen gezeichnet und wird wahrscheinlich unter den lebendigen Gestalten der Dramatik der Welt fortleben. Andere wunderbar gewaltige Stücke sind A Night at an Inn - des Pariser Grand Guignols würdig - und The Queen's Enemies, die Ausarbeitung einer von Herodot überlieferten ägyptischen Anekdote. Man kann das reine Genie für dramtische Rede und dramatische Situation gar nicht genug betonen, das Dunsany in seinen besten Stücken erkennen läßt. Sie sind in jedem Sinne durch und durch klassisch.
    Dunsanys Einstellung zum Wunderbaren ist, wie bereits bemerkt, eine bewußt kultivierte; ihr liegt eine
    erzphilosophische und anspruchsvolle Vernunft zugrunde. Es verwundert daher nicht, daß sich im Laufe der Jahre in seinem Werk ein Element sichtbarer Satire und treffenden Humors bemerkbar zu machen begann. Es gibt wahrhaftig eine interessante Parallelentwicklung zwischen ihm und jenem anderen großen Iren, Oscar Wilde. Auch bei diesem gingen die phantastische und die witzigweltkluge Seite ineinander über, und auch er hatte dieselbe Göttergabe für glänzende Prosa und exotische Bilder.
    1912 erschien The Book of Wonder, dessen kurze phantastische Geschichten alle einen gewissen humorvollen Zweifel an der eigenen Ernsthaftigkeit und Wahrheit erkennen lassen. Bald danach schrieb er The Lost Silk Hat, eine einaktige Sittenkomödie, die an prickelndem Glanz und Witz allem gleichzusetzen ist, was selbst ein Sheridan schaffen konnte. Und seit diesem Zeitpunkt war die ernsthafte Seite Dunsanys ständig im Abnehmen begriffen, trotz gelegentlicher Stücke und Erzählungen, die das Überleben des Verehrers des absolut Schönen zeigen. Die Fifty-One Tales, 1915 veröffentlicht, haben etwas von dem städtischen, prosadichterischen Geist eines philosophischen Baudelaire, während The Last Book ofWonder (1916) dem ersten Buch mit ähnlichem Titel gleicht.
    Nur in den verstreuten Fragmenten, die die Tales ofThree Hemispheres (1919) bilden, finden wir starke Mahnungen an den älteren, einfacheren Dunsany. If (192.2), das neue lange Stück, ist hauptsächlich eine satirische Komödie mit einem kurzen Hauch exotischer Beredsamkeit. Der Schreiber dieser Zeilen hat Don Rodriguez, das vom Verlag eben angekündigt wurde, noch nicht gelesen. Darin findet man vielleicht mehr von dem alten Dunsany. Es ist sein erster Roman und wird von den Rezensenten, die ihn gelesen haben, sehr geschätzt. Alexander, ein abendfüllendes Stück, das auf Plutarch basiert, wurde 1912
    geschrieben und wird vom Autor als seine beste Arbeit betrachtet.
    Bedauerlicherweise ist dieses Drama weder veröffentlicht noch aufgeführt worden. Dunsanys kürzere Stücke sind in zwei Bänden zusammengefaßt. Five Plays, es enthält The Gods ofthe Mountain, The Golden Doom, KingArgimenes and the Unknown Warrior, The Glittering Gate und The Lost Silk Hat, wurde 1914
    veröffentlicht.
    1917 erschien Plays of Gods and Men mit The Tents of the Arabs, The Laughter of the Gods, The Queen's Enemies und A Night at an Inn.
    Dunsany hat seine Position als Förderer der Literatur nie aufgegeben und war der literarische Schirmherr des irischen Bauerndichters Ledwidge - dieses Sängers der Amsel, der im großen Völkerringen fiel, als er unter dem Hauptmann Dunsany bei den Fifth Royal Inniskilling Füsiliers diente. Der Krieg nahm Dunsanys Phantasie sehr gefangen, denn er war bei den Kämpfen in Frankreich und beim Dubliner Volksaufstand von 1916 eingesetzt, bei dem er schwer verwundet wurde. Wie der Krieg auf ihn wirkte, zeigen ein Band bezaubernder und manchmal rührseliger Geschichten, Tales ofWar (1918), und eine Sammlung reminiszierender Essays, Unhappy Far-Off Things (1920). Seine allgemeine Auffassung vom Krieg ist in diesen Büchern
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