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Aussteigerin aus Versehen (German Edition)

Aussteigerin aus Versehen (German Edition)

Titel: Aussteigerin aus Versehen (German Edition)
Autoren: Heike Langenkamp
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Netze-Flick-und-Näh-Aktion – da hatte ich nun wirklich keine Lust drauf. Außerdem sollte der Auslauf ja hell und sonnig werden.
    Ich erinnerte mich dunkel an einen Holzfäller, den ich mal kennen gelernt hatte und rief ihn spontan an. Glücklicherweise hatte er auch kurzfristig Zeit und kam vorbei, um sich die Bäume anzusehen. Ich wollte die Bäume nicht komplett gefällt haben. Er sollte sie nur bis auf eine Höhe von etwa 1,80m kappen. Dann konnte ich später das Netz einfach darüber spannen und daran befestigen.
    Zwei Tage später kam er mit einem Kollegen vorbei und schon nach einer knappen Stunde waren alle Bäume gekappt. Klasse! Ich hatte inzwischen weitere Netze besorgt und überspannte nun den neuen Auslauf. Das ging dann relativ fix, da ich nicht so viel nähen musste. Nun haben die Hühner einen riesigen Auslauf. Über zweihundertfünfzig Quadratmeter übernetzte Fläche, auf der sie vor Angriffen in Sicherheit sind. Und ich habe nun endlich kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich sie im Sommer nicht in meinen Gemüsegarten lasse –  jedenfalls kein großes ….

Ich such Dosen
    Auch wenn ich abgeschieden im Wald lebe, so heißt das noch lange nicht, dass ich mich vom modernen Leben abgewandt habe. Zumindest nicht, was Technik betrifft. Ich gebe zu: Ich bin ein Technik-Freak. Ich stehe auf technische Geräte! Ja, ich bin ein Technik-Junkie. Ich mag alle Geräte, die das Leben vereinfachen oder Spaß machen. Das einzige, gegen das ich mich lange erfolgreich gewährt habe, ist ein Smartphone. Ich fand einfach keinen plausiblen Grund für den Kauf. Klar, toll ist so ein Teil. Aber leider habe ich hier im Wald einen schlechten Handyempfang. Mein bisheriges funktionierte nur richtig, wenn ich stocksteif draußen vor dem Küchenfenster stehe. Und auch das nur manchmal. Ich telefonierte eh nie mit dem Handy, da ich sowieso immer zu Hause bin. Da reicht dann auch das Festnetz. Und das kostet ja nix, weil ich natürlich eine Flatrate habe. Aber so ein Smartphone ist schon schick .… Nein – ich brauchte keines. Basta.
    Alle reden von Apps – nur ich weiß nicht was das ist. Das geht ja nun mal gar nicht. Also kaufte ich mir erst einmal einen Tablet-PC. Ist ja auch unheimlich praktisch und dafür konnte ich mir dann auch einen Grund herbeireden: Ich kann es in meinem Bett benutzen, wenn im TV mal wieder gesagt wird: „Mehr dazu finden sie unter www. ….“ Dann brauchte ich nicht mehr aufzustehen und an den PC zu laufen. Dann greife ich nun einfach neben das Bett nach dem Pad und surfte drauf los. So war der Gedanke. – Bis ich in den App-Market schaute und mir ein Spiel nach dem anderen runter lud. Nun daddelte ich den ganzen Tag Crazy Birds und hatte riesigen Spaß dabei. Apps sind toll. Es gibt für jeden Mist ein App. Unglaublich. Aber so ein Pad kann man je schlecht in die Hosentasche stecken. Endlich fand ich für mich doch einen Grund ein Smartphone zu kaufen. – Hurra!
    Nach tagelangem Recherchieren, In-mich-gehen und Vergleichen befand ich dann: Wenn ich mir schon so ein Teil kaufe, dann auch gleich ein richtig gutes und entschied mich für das Samsung Galaxy S2. Man kauft so ein Teil ja nicht jede Woche und es soll ja auch ein paar Tage aktuell sein. Schlappe 490 € blätterte ich dafür hin. Wobei das Blättern natürlich mal wieder virtuell geschah. Fällt sowieso leichter. Es klickt sich einfacher auf „Kaufen“, als fünf Hunderter auf einen Verkaufstresen hinzublättern.
    Einen Tag später hatte ich es in der Hand: Mein erstes Smartphone! Schick. Macht Spaß. Sofort begann ich etliche Apps runterzuladen und an dem Ding rumzukonfigurieren. Noch eine Leidenschaft von mir: Der Einstellungsdialog. Ich hab's gern individuell. Fortan war das neue Handy mein täglicher Begleiter. Telefoniert hatte ich damit noch nie, aber ich war mir ziemlich sicher, dass man das damit auch irgendwie konnte. Sicherheitshalber hatte ich schon alle wichtigen Kontakte in das interne Adressbuch übertragen. Und eines Tages passierte es: Ich war in einem Laden im Nachbarort und mein Handy klingelte. Nun ja – es klingelte nicht wirklich. Von irgendwo her ertönte plötzlich die Titelmelodie von CSI Las Vegas und nach einiger Zeit merkte ich endlich, dass es aus meiner Hosentasche schallte. Ich schaute auf das Display. – Ein Foto von Ulf lächelte mich an und drunter der Text:  „Ulf ruft an“. Darunter zwei Button: „annehmen“ und „ablehnen“. Natürlich wollte ich annehmen und tippte mit dem Finger
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