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Aus lauter Liebe nach New York

Aus lauter Liebe nach New York

Titel: Aus lauter Liebe nach New York
Autoren: Helen Bianchin
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Auch jetzt noch, nach einem Jahr, erinnerte sie sich lebhaft an Lucs und Anas Hochzeit. Sie war die Brautjungfer ihrer Schwester gewesen, Jace der Trauzeuge seines Cousins. Mehrere Stunden lang war sie sich Jace' Nähe allzu sehr bewusst gewesen. Immer wieder hatte er die Hand auf ihre Taille gelegt, und er hatte sie mit seinem Körper berührt, als sie für das Hochzeitsfoto nebeneinander hatten stehen müssen.
    Mit ihm zu tanzen war ihr geradezu wie ein Albtraum vorgekommen. Hitze hatte sich in ihr ausgebreitet, und es hatte heftig zwischen ihnen geknistert.
    War das nicht der wahre Grund dafür gewesen, dass sie auf die Terrasse geflüchtet war, nachdem Luc und Ana sich verabschiedet hatten?
    Doch als sie sich umdrehte, um ins Haus zurückzugehen, stand Jace so dicht hinter ihr, dass sie sich wie in einer Falle fühlte. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, ließ er die Lippen federleicht über ihre Wangen gleiten. Und dann presste er die Lippen auf ihre. Einen herrlichen, verrückten Augenblick lang schmiegte sie sich an ihn.
    Jace' spontane Zärtlichkeiten hatten eine verheerende Wirkung.
    Noch nie zuvor hatte jemand sie so geküsst. Sie hatte das Gefühl, er würde in die Tiefe ihrer Seele vordringen. Er schien sie erobern zu wollen. Es kam Rebekah so vor, als wäre sie von einer Klippe gesprungen und befände sich im freien Fall in einen gähnenden Abgrund.
    Aber instinktiv wusste sie, dass Jace sie auffangen würde, ehe sie auf dem Boden aufprallte.
    Wer hatte sich als Erster zurückgezogen? Rebekah konnte es nicht sagen. Sie erinnerte sich nur daran, dass es in seinen dunkelgrauen Augen rätselhaft aufgeleuchtet hatte. Ruhig und reglos stand er da und beobachtete sie, während sie ein Wechselbad der Gefühle durchlebte. Innerhalb weniger Sekunden breiteten sich zuerst Schock und dann Bestürzung in ihr aus.
    Schließlich gewann Ärger die Oberhand, und sie ohrfeigte ihn, ehe sie die Terrasse verließ. Jace versuchte nicht, sie zurückzuhalten, worüber sie sich seltsamerweise genauso ärgerte wie über seinen Kuss oder ihre Reaktion darauf. Sie hatte sich wieder zu den anderen Gästen gesellt und gelächelt, bis ihr die Gesichtsmuskeln wehtaten.
    Lange Zeit war sie zornig auf sich selbst gewesen, weil sie sich auf diese Dummheit eingelassen hatte.
    Und jetzt war Jace Dimitriades wieder da, er war wieder in Sydney. Ana und Luc erwarteten von Rebekah, dass sie mit ihnen zum Abendessen ausging.
    „Ehrlich gesagt, ich habe keine Lust, Jace wieder zu sehen, obwohl ich dir versprochen habe mitzukommen", erklärte sie.
    „Warum willst du mir eigentlich nicht verraten, was passiert ist?" fragte Ana. „Es sieht dir gar nicht ähnlich, dich feige vor etwas zu drücken."
    Bin ich feige? überlegte Rebekah. „Entschuldige, aber ich möchte wirklich nicht darüber reden", erwiderte sie.
    „Stell dir doch vor, wie viel Spaß es dir machen würde, ihn etwas zu reizen und zu provozieren."
    Rebekah sah, wie herausfordernd es in Anas blauen Augen aufblitzte, und lächelte. „Das wäre unfair, finde ich."
    Ana lächelte auch. „Das schwarze Versace-Outfit ist perfekt für die Gelegenheit."
    Ein rückenfreies Kleid, unter dem sie keinen BH tragen konnte, hielt ihre Schwester für passend? „Darüber muss ich erst nachdenken", sagte Rebekah.
    „Wir holen dich auf jeden Fall ab und fahren dich auch wieder nach Hause."
    Rebekah konnte sich gut vorstellen, dass Jace darauf bestehen würde, sie im Taxi nach Hause zu bringen. „Nein, vielen Dank. Ich fahre mit meinem eigenen Wagen", entgegnete sie deshalb.
    „Okay." Ana sah sie belustigt an.
    Es war beinah sieben, als Rebekah aus ihrem MG ausstieg und dem uniformierten Mitarbeiter des Restaurants den Autoschlüssel gab, damit er den Wagen parkte.
    Zum x-ten Mal fragte sie sich, ob sie den Verstand verloren hätte. Doch in letzter Minute die Flucht zu ergreifen war nicht ihr Stil.
    Hatte sich Jace Dimitriades verändert in dem einen Jahr? Hatte er eine Geliebte? Oder hatte er momentan keine feste Beziehung?
    Was für dumme Gedanken, schalt sie sich, während sie das Restaurant betrat. Männer wie Jace Dimitriades waren nie längere Zeit allein. Rebekah erinnerte sich daran, dass Ana erzählt hatte, Jace würde regelmäßig nach London, Paris und Athen fliegen. Wahrscheinlich hatte er in jeder dieser Städte eine Geliebte.
    Der Oberkellner begrüßte sie höflich. Sie nannte ihren Namen, und er führte sie in die Bar, wo einige Gäste bei ihren Drinks saßen.
    Das Ambiente war
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