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Aus lauter Liebe nach New York

Aus lauter Liebe nach New York

Titel: Aus lauter Liebe nach New York
Autoren: Helen Bianchin
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ungemein luxuriös, die Blumen, mit denen die Tische dekoriert waren, echt und keine Imitationen aus Seide. Die Möbel waren teuer, und dicke, wertvolle Teppiche dämpften die Schritte.
    An einem Flügel saß ein Pianist und sorgte für dezente Hintergrundmusik, während die Getränkekellner leise und unauffällig zwischen den Tischen umherliefen.
    Es geht hier sehr gepflegt und vornehm zu, dachte Rebekah, als der Oberkellner schließlich zurückkam, um sie an den Tisch zu führen.
    Sie folgte ihm lächelnd und wollte sich bei ihm bedanken. Doch das Lächeln verging ihr, denn nicht Luc stand auf, um sie zu begrüßen, sondern Jace. Er war allein.
    „Rebekah." Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung kam er näher, senkte den Kopf und küsste sie auf die Wange. Obwohl es nur eine flüchtige Berührung war, verschlug es ihr sekundenlang die Sprache. Schließlich stieg Ärger in ihr auf.
    „Wie kannst du es wagen?" stieß sie empört, aber leise hervor.
    Er zog eine Augenbraue hoch und sah Rebekah aufmerksam an. „Hast du eine formellere Begrüßung erwartet?"
    Sie antwortete nicht und kam sich vor wie in einer Falle. Er stand so dicht vor ihr, dass sie kaum zu atmen wagte.
    Er trug einen eleganten Designeranzug. Er war Mitte dreißig, und seine scharf geschnittenen Gesichtszüge verrieten seine griechische Abstammung. Mit seinen dunkelgrauen, beinah schwarzen Augen blickte er sie so durchdringend an, dass er sie aus dem seelischen Gleichgewicht brachte.
    Kein Mann dürfte eine solche Ausstrahlung haben, dachte sie. Jace war von einer Aura der Macht umgeben, er war ungemein attraktiv und selbstbewusst. Außerdem wirkte er so sinnlich, so erotisch, dass Rebekah Mühe hatte, ihre Emotionen, die außer Kontrolle zu geraten drohten, zu beherrschen.
    Ein Blick hatte genügt, um sich wieder daran zu erinnern, wie es sich angefühlt hatte, von ihm umarmt und geküsst zu werden. Sie glaubte seine Lippen auf ihren zu spüren, verführerisch, erregend und besitzergreifend.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, wie heftig ihr Herz klopfte. Es war verrückt, ja geradezu wahnsinnig, so heftig auf diesen Mann zu reagieren. Ich muss mich zusammennehmen, mahnte sie sich. Er durfte nicht merken, wie sehr er sie aus dem seelischen Gleichgewicht brachte.
    Warum habe ich auf einmal den Eindruck, mich in Gefahr zu befinden, und warum beherrscht Jace die Situation und nicht ich? fragte sie sich.
    Verdammt, sie hatte Anas Einladung angenommen, und jetzt war sie es ihrer Schwester und Luc schuldig, Jace höflich und freundlich zu behandeln. Hatte sie sich nicht absichtlich verführerisch gekleidet, um ihn zu beeindrucken?

2. KAPITEL
    Rebekah strengte sich sehr an, so zu tun, als würde sie den Abend genießen, und es bestand die Gefahr, dass sie dabei über das Ziel hinausschoss.
    Ein Glas Wein würde sicher helfen, ihre Stimmung aufzuheitern. Aber sie hatte seit dem Sandwich zum Mittagessen nichts mehr gegessen. Deshalb hielt sie es für besser, nur Wasser zu trinken. Außerdem musste sie einen klaren Kopf bewahren, um Lucs einzigartigem Cousin Paroli bieten zu können.
    Der Koch dieses Restaurants hatte in der Stadt einen ausgezeichneten Ruf, er war angeblich der beste weit und breit. Entsprechend verlockend klang auch das Angebot auf der Speisekarte.
    Rebekah bestellte sich eine Suppe als Vorspeise, ein leichtes Gericht als Hauptgericht und verschob die Auswahl des Desserts auf später.
    Dann lehnte sie sich auf dem Stuhl zurück und blickte Jace an. „Wo sind Ana und Luc?"
    „Sie haben sich offenbar verspätet." Er erwiderte ihren Blick und überlegte, ob sie ahnte, wie leicht sie zu durchschauen war.
    „Ah ja. Du bist geschäftlich in Sydney, oder?"
    „Ich muss auch noch nach Melbourne, Cairns, Brisbane und an die Goldküste."
    „Wie interessant. Ich nehme an, diese Geschäfte erfordern deine persönliche Anwesenheit."
    Was würde sie sagen, wenn ich ihr verriete, dass ich hauptsächlich ihretwegen hier bin?
    fragte er sich. Er nickte. „Ja, es hätte keinen Sinn, mich in diesem Stadium von einem Mitarbeiter vertreten zu lassen."
    Wollte er Häuser besichtigen? Im Hightech-Zeitalter war es leicht, sich innerhalb weniger Sekunden Immobilien im Internet anzuschauen. Und da auch Luc sich für den Immobilienmarkt interessierte, hätte Jace ihn bitten können, für ihn tätig zu werden. Vielleicht gab es noch andere Gründe, warum Jace hier war.
    In dem Moment wurde ihnen die Vorspeise serviert. Rebekah aß die Suppe beinah automatisch,
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