Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus lauter Liebe nach New York

Aus lauter Liebe nach New York

Titel: Aus lauter Liebe nach New York
Autoren: Helen Bianchin
Vom Netzwerk:
hätte sich genauso gut vornehmen können, über den Mond zu springen, denn immer noch war sie sich Jace' Gegenwart und jeder seiner Bewegungen allzu sehr bewusst.
    Sie betrachtete seine Hände. Sie waren kräftig, gebräunt und mit feinen Härchen bedeckt.
    Seine Finger waren lang und schlank und die Fingernägel gepflegt.
    Sie malte sich aus, wie seine Hände sich auf ihrer Haut anfühlen würden, wenn er sie zärtlich über ihren Körper gleiten ließ.
    Plötzlich hielt sie inne. Was war mit ihr los? Das lag bestimmt nicht an dem Wein, denn sie hatte keineswegs zu viel getrunken.
    „Du musst morgen früh aufstehen, oder?" fragte Luc mitfühlend.
    Soll ich das als Ausrede benutzen, um mich bald zu verabschieden? überlegte sie. „Ja, ich muss um halb fünf in der Markthalle sein."
    Jace kniff die Augen zusammen. „Jeden Tag?"
    „An sechs Tagen in der Woche", erwiderte sie. Es hatte ihr noch nie etwas ausgemacht, so früh aufzustehen. Aber wenn sie vierzehn Stunden am Tag auf den Beinen gewesen war und dann weniger als sechs Stunden Schlaf bekam, konnte man mit ihr nichts mehr anfangen.
    „Ich bestelle uns Kaffe", verkündete Luc und winkte den Kellner herbei.
    Rebekah schloss sich Ana an und nahm lieber einen Tee, denn wenn sie jetzt Kaffee trank, würde sie nicht einschlafen können. Wie lange saßen sie hier schon zusammen? Zwei oder drei Stunden? In ungefähr einer halben Stunde wäre der Abend zu Ende, und sie könnte in ihrem Auto nach Hause fahren.
    Und dann atmete sie erleichtert auf, als Luc die Rechnung verlangte und bezahlte.
    Rebekah stand auf, nahm ihre Abendtasche in die Hand und folgte Ana nach draußen.
    Für ihren Geschmack ging Jace viel zu dicht neben ihr her. Ihr prickelte die Haut, und sie musste sich sehr anstrengen, ruhig und gelassen den Eingangsbereich zu durchqueren. Sie glaubte, die Wärme seines Körpers zu spüren, und versteifte sich, als Jace ihr auf der Straße die Hand auf die Taille legte.
    „Ich bringe dich zum Auto."
    „Ein Angestellter des Restaurants hat es für mich irgendwo geparkt."
    „Luc und ich können dich mitnehmen zum Hotel, Jace", erklärte Ana.
    „Ach, Rebekah hat bestimmt nichts dagegen, dass ich mit ihr fahre", antwortete Jace. „Ich rufe dich morgen an, Luc."
    Rebekah hoffte, Luc würde darauf bestehen, seinen Cousin mitzunehmen. Aber das tat er leider nicht. Ana küsste Rebekah zum Abschied auf die Wange, ehe sie sich von Jace verabschiedete. „Gute Nacht", sagte sie und ging mit Luc in Richtung ihres Autos davon.
    Das alles geschah wie selbstverständlich. Erst jetzt wurde Rebekah bewusst, wie geschickt man sie manipuliert hatte. Jace' Hotel lag auf dem Weg zu ihrer Wohnung. Deshalb gab es keinen vernünftigen Grund, ihn nicht mitzunehmen.
    Während sie darauf warteten, dass der Restaurantmitarbeiter ihren Wagen holte, wehrte sich alles in ihr dagegen, mit Jace allein zu sein. Der Gedanke, neben ihm in ihrem engen Sportwagen zu sitzen, war unerträglich.
    Weshalb hatte er den Vorschlag überhaupt gemacht? Sie war den ganzen Abend sehr zurückhaltend gewesen. Sie hatte nicht mit ihm geflirtet und ihm auch sonst keinen Grund gegeben zu glauben, sie lege Wert darauf, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Ach, was soll's, ich nehme ihn mit und setze ihn vor dem Hotel ab, dann ist die Sache erledigt, sagte sie sich schließlich. In zehn oder fünfzehn Minuten hätte sie es hinter sich.
    In ihrem MG war nicht viel Platz für Jace' lange Beine. Mit einer gewissen Genugtuung beobachtete sie, wie er sich verrenken musste, um überhaupt seine Beine unterzubringen.
    Rebekah fuhr sogleich los und bog auf die Straße in Richtung Double Bay ein. Sie hatte keine Lust, sich höflich mit ihm zu unterhalten, und schwieg die ganze Zeit.
    Es war ein wunderschöner Spätfrühlingsabend. Der Himmel war mit Sternen übersät, und die kühle, klare Luft schien einen weiteren schönen Tag anzukündigen. Rebekah versuchte sich abzulenken, indem sie überlegte, welche und wie viele Blumen sie am nächsten Morgen in der Markthalle kaufen und bestellen musste.
    Aber es gelang ihr nicht, an etwas anderes als an den Mann neben ihr zu denken. Sie war sich Jace' Nähe allzu sehr bewusst.
    Sie nahm den dezenten Duft seines After Shaves wahr und spürte jede seiner Bewegungen. Auf einmal bekam sie Herzklopfen, ihr prickelte die Haut, und Hitze breitete sich in ihr aus.
    Jace hatte die Hand auf sein Knie gelegt, das sich so dicht an dem Schaltknüppel befand, dass Rebekah es nicht verhindern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher