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Aus lauter Liebe nach New York

Aus lauter Liebe nach New York

Titel: Aus lauter Liebe nach New York
Autoren: Helen Bianchin
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ohne ihr die Beachtung zu schenken, die sie verdient hatte.
    „Erzähl mir doch etwas über deinen Beruf", forderte Jace sie auf. Sein New Yorker Akzent war nicht zu überhören.
    „Ist das eine rhetorische Frage, oder interessiert es dich wirklich?"
    In seinen Augen blitzte es belustigt auf. „Letzteres."
    „Was willst du denn wissen? Etwas über die Kunst des Blumenbindens? Oder wie der Arbeitstag einer Floristin aussieht?"
    „Am liebsten beides."
    „Okay. Als Floristin muss man ein gutes Auge für Farben haben. Man muss spüren, was den Kunden gefällt. Man muss auf ihre Wünsche eingehen und sie beraten, wenn sie etwas für eine bestimmte Gelegenheit brauchen." Wenn er Tatsachen haben will, soll er sie haben, dachte sie. „Man muss die Zimmertemperatur berücksichtigen und wissen, welche Wirkung der Kunde erzielen will."
    Sie zuckte die Schultern. „Außerdem muss man wissen, wo man exotische Blumen bekommt, wie lange es dauert, bis sie per Luftfracht geliefert werden, und wie viel es kostet.
    Leider gibt es immer wieder Menschen, die das Beste ausgesprochen billig haben wollen."
    „Ich bin sicher, es gelingt dir, deine Kunden zu überzeugen, dass gute Qualität ihren Preis hat."
    „Jace, lass dich nicht täuschen von Anas und Rebekahs zierlicher Gestalt", ertönte in dem Moment Lucs Stimme. Er lächelte freundlich. „Glaub mir, die beiden sind sehr wortgewandt."
    Er drehte sich zu Ana um und streichelte ihr die Wange. „Das trifft ganz besonders auf meine Frau zu."
    „Das ist reiner Selbsterhaltungstrieb", erwiderte sie zuckersüß, während der Kellner den Tisch abräumte.
    Rebekah musterte Jace abschätzend. Der perfekt sitzende Designeranzug unterstrich seine breiten Schultern, und das hellblaue Seidenhemd mit der Seidenkrawatte betonte seine gebräunte Haut. Rebekah brauchte ihn nur anzusehen, und sogleich breitete sich Wärme in ihr aus. Bei dem Gedanken daran, wie er seine Lippen auf ihre gepresst hatte, gerieten ihre Gefühle in Aufruhr. Es genügte eine Kleinigkeit, und ihre Emotionen würden völlig außer Kontrolle geraten. Sie brauchte sich nur auszumalen, was für ein herrlicher Körper sich unter der eleganten Kleidung verbarg.
    Sie war sich seiner Gegenwart allzu sehr bewusst, sie war nervös und angespannt. Spürte Jace, was in ihr vorging? Du liebe Zeit, hoffentlich nicht, dachte sie. Sie aß nur mit ihm zu Abend, das war alles. Es musste ihr doch gelingen, das Gefühl der Verletzlichkeit und die Nervosität zu überwinden. Zumindest konnte sie sie verbergen oder überspielen. Jace Dimitriades war ein Mann wie jeder andere. War nicht auch Brad zu Anfang überaus charmant gewesen? Erst später hatte er sich als Wolf im Schafspelz entpuppt. Doch sie durfte Jace Dimitriades nicht mit ihrem Exmann vergleichen. Das hatte Jace nicht verdient.
    Am liebsten wäre sie aufgestanden und hätte das Restaurant verlassen. In ihrem Auto und in ihrem Apartment würde sie sich sicher fühlen, dort wäre ihre Welt wieder in Ordnung.
    Aber es wäre feige, einfach davonzulaufen. Und wie sollte sie begründen, dass sie gehen wollte? Ich muss mich zusammennehmen, forderte sie sich insgeheim auf. Tagtäglich musste sie
    im Geschäft mit schwierigen Kunden umgehen, was ihr immer gut gelang. Wieso war es dann plötzlich ein Problem, einige Stunden mit Jace Dimitriades zu verbringen? Außerdem war sie nicht mit Jace allein, Ana und Luc waren auch da, so dass es ihr leicht fallen müsste, mit der Situation fertig zu werden.
    Daran war jedoch nicht zu denken. Rebekah saß da wie auf glühenden Kohlen.
    Warum hatte sie nicht auf ihre innere Stimme gehört und sich überhaupt auf die Sache eingelassen? Weil meine Schwester mich darum gebeten hat, gab sie sich sogleich selbst die Antwort. Stimmte das wirklich? Machte sie sich nicht selbst etwas vor? Darüber wollte sie momentan lieber nicht nachdenken.
    Vielleicht würde es helfen, noch ein Glas Wein zu trinken. Es müsste ihr doch gelingen, sich zu entspannen. Sie forderte den Getränkekellner mit einer Handbewegung auf, ihr Wein nachzuschenken. Dann trank sie einen großen Schluck.
    Zu ihrer Erleichterung wurde schließlich der zweite Gang serviert. Doch Rebekah war der Appetit vergangen. Ihre Geschmacksnerven schienen zu streiken, obwohl die Gerichte mit Sorgfalt und Fantasie zubereitet waren.
    Ich muss mich auf das Essen konzentrieren, mahnte sie sich. Irgendwann wäre der Abend zu Ende, und sie würde sich nie wieder in so eine Situation begeben.
    Aber sie
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