Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)

Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)

Titel: Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)
Autoren: Earl Warren
Vom Netzwerk:
dir wegen deines Bruders und Sue-Ann Nolan etwas mitteilen. Und ich will dich unterstützen, nämlich herausfinden, was es mit dem Spuk auf der Starr-Farm auf sich hat. – Hilft Ted Addams dir übrigens noch?«
    »Nein. Ich habe ihn weggeschickt.«
    Mehr sagte Phoebe dazu nicht. Die beiden unterhielten sich zwanglos. Hill war für einen Feuerwehrchef noch sehr jung; nämlich um die Dreißig. Er verfügte über eine beachtliche fachliche Qualifikation. Er war Ingenieur und hatte sogar schon beim Löschen von brennenden Ölquellen mitgewirkt. Dabei wurde die Riesenfackel, die durch ausströmendes Erdgas und vorsprudelndes Öl entstand, Millionen Barrel pro Tag, mit Sprengstoff ausgeblasen. Die Feuerwehr von San Antonio genoss einen ausgezeichneten Ruf und trat im gesamten County und auch außerhalb zur Bekämpfung größerer Brände an.
    »Was weißt du über meinen Bruder und Sue-Ann Nolan?«, fragte Phoebe den Mann, der seit einem knappen Jahr erst Feuerwehrchef war.
    »Über deinen Bruder weniger. Aber ich erfuhr, Männer reden untereinander sehr offen über solche Dinge, dass Sue-Ann reihenweise Männerbekanntschaften hatte. Sie war nymphoman.«
    »So was hörte ich auch schon«, sagte die Farmerin. »In einem solchen Fall liegt eine psychische Störung vor. Sue-Ann hat für ihre Veranlagung mit ihrem Leben gebüßt.«
    »Leider. Vielleicht hätte sich das bei ihr noch gegeben, oder es wäre ihr durch eine psychiatrische Behandlung zu helfen gewesen. Ich bin am Gericht gewesen und habe mir die Prozessakten angeschaut. Mir erscheint es logisch, dass Sue-Ann den geistig zurückgebliebenen, aber körperlich stark entwickelten, bullenstarken Randy aus purer Wollust reizte und verhöhnte, als er ihr nicht das geben konnte, was sie wollte. Er ist einfach unfähig und zu tapsig gewesen. Ob er sie nun zu grob anfasste, ob sie den Spott zu weit trieb, weiß ich nicht. Jedenfalls ist es dann zu dem Unglück gekommen.«
    »Ja«, sagte Phoebe, »es war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Wer mehr Schuld hatte, das mag Gott richten. Sue-Ann und auch Randy sind nicht mehr auf dieser Welt.«
    Hill räusperte sich.
    »John Nolan ist bei mir gewesen, Sue-Anns Vater. Wir sind entfernt verwandt, wie du vielleicht weißt. Sue-Ann war eine Base von mir. John Nolan lässt dir ausrichten, dass die Nolans die nichts mehr nachtragen. Wenn jemand den Spuk initiiert, um dich zu terrorisieren, weil du Randy Starrs Schwester bist, distanzieren die Nolans sich davon und verurteilen das streng. Sie haben damit nichts zu schaffen.«
    »John Nolan hat es nicht fertiggebracht, mir das selbst zu sagen«, bemerkte Phoebe.
    »Er wusste nicht, wie du es auffassen würdest. Schließlich bist du in den vergangenen anderthalb Jahren von den Nolans angefeindet worden. In entschuldige mich hiermit in aller Form dafür. John und Martha Nolan, seine Frau, werden dich zu gegebener Zeit selbst aufsuchen, um sich mit dir auszusöhnen. Die unglückliche Veranlagung Sue-Anns ist ihnen inzwischen bekannt.«
    »Na gut, es ist ja schön, dass die Nolans überhaupt einsehen, wie wenig ich zu dem allem kann. Doch was die Nolans von mir denken, ist im Moment meine geringste Sorge.«
    Die junge Frau schilderte Al Hill, was sie in den letzten Tagen erlebt hatte. Sie fasste Vertrauen zu dem Feuerwehrchef. Sie hatte ihn falsch eingeschätzt aufgrund der Gerüchte, die über ihn umliefen. Gerade ihr, die selber unter den Folgen von Tratsch und Verleumdungen zu leiden hatte, hätte das eigentlich nicht passieren sollen.
    »Wenn du gestattest, ziehe ich in den Anbau, Phoebe«, schlug Al Hill. »Dann wohne ich hier eine Weile.«
    »Für die Klatschmäuler in San Antonio und Umgebung wird das ein gefundenes Fressen sein. Ausgerechnet wir beide.«
    »Ich habe es nicht nötig, mich als der Nothelfer bei einer attraktiven Frau einzuschleichen wie Ted Addams, Phoebe. Ich sage dir gleich, dass ich dich schön finde und nicht aus Stein bin. Aber ich komme, um dir in dieser schwersten Krise deines Lebens beizustehen – und um meiner eigenen Selbstachtung willen. Ich will mir nicht vorwerfen müssen, sollte dir etwas zustoßen, zu denen gehört zu haben, die dich aus Feigheit und Bequemlichkeit oder aus Furcht vor dem Gerede der Leute im Stich gelassen zu haben.«
    Phoebe fiel eine Zentnerlast vom Herzen, als sie dieses unerwartete Hilfsangebot hörte. Am liebsten hätte sie Hill umarmt und geküsst. Doch sie beherrschte sich. Außerdem waren noch Fragen offen.
    »Wie soll ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher