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Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)

Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)

Titel: Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)
Autoren: Earl Warren
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profitieren würden.«
    »Jetzt erkläre dich einmal klar und deutlich. Wen willst du eigentlich heiraten? Meine Farm oder mich?«
    »Dich, Phoebe...«
    »Und die Farm noch dazu«, unterbrach ihn Phoebe. »Verstehe. Du hast dich unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen in mein Haus eingeschlichen, Ted. Du hast mir den guten und selbstlosen Freund vorgespielt, während du in Wirklichkeit von Anfang an ganz andere Absichten hattest. Nämlich dir eine hübsche junge Frau ins Bett zu holen und zudem noch eine gutbewirtschaftete große Farm neben der deinen zu erwerben. – Sei wenigstens einmal ein Mann und gib das zu.«
    Hätte Addams' Phoebe wirklich geliebt, wäre er empört gewesen. So aber wand er sich.
    »Nein... Aber... So kannst du das nicht sehen. Ich habe so viel getan und viele Arbeitsstunden für dich aufgewendet...«
    »Dazu habe ich dich nicht gezwungen. Das tatest du freiwillig, und das gibt dir kein Recht, dafür jetzt Ansprüche anzumelden. So wie ich das sehe, ist es besser, wenn du jetzt meine Farm verlässt und auch nicht mehr zurückkommst. Ich werde schon allein fertig. – Halt, eine Frage hätte ich noch. Wie wolltest du denn dem Spuk eine Ende machen?«
    Addams schaute unglücklich drein. Er antwortete aber.
    »Ich würde Randys Leiche ausgraben und verbrennen. Das ist ein probates Mittel, um einen Spuk zu beenden. Punktum.«
    »Mein Bruder wird nicht verbrannt. Außerdem glaube ich nicht, dass das nutzen würde. – Leb wohl, Nachbar Addams. Ich wünsche dir eine gute Ernte.«
    Der Abschied war kühl und deutlich. Addams nahm seinen Hut vom Garderobeständer. An der Tür schaute er sich noch einmal um, als ob er etwas sagen wollte. Doch dann ging er wortlos hinaus und fuhr weg.
    Phoebe schaute ihm nach. Jetzt war sie wieder ganz allein auf sich gestellt. Auch ihres letzten Helfers hatte sie sich beraubt. Vielleicht wäre es klüger gewesen, Addams hinzuhalten, also seine Hilfe in Anspruch zu nehmen und ihm erst nach einer längeren Bedenkzeit zu eröffnen, dass es mit ihnen nichts werden könne.
    Die Farmerin war aber zu offen und ehrlich, um so verfahren zu können. Zudem empörte es sie, wie sich Addams ihr gegenüber verstellt hatte. Da hatte er schon die ganze Zeit auf die Farm und auf sie geschielt. Kaum dass Phoebe allein war, segelte er unter der Flagge des Selbstlosen an.
    Jetzt hatte Phoebe sie ihm gestrichen. Der alte Heuchler, dachte sie. Soll er doch seine stockhässliche Haushälterin heiraten, wenn er unbedingt eine Frau braucht. Die Farmerin bereitete ihr Abendessen. Momentan hatte Phoebe Starr keine gute Meinung von den Männern, die sie alle für egoistisch, berechnend und wankelmütig hielt.
    Nach dem, was sie mit Bill Jackson und Ted Addams erlebt hatte, war das auch nicht verwunderlich. Wieder stand Phoebe eine schreckliche Nacht bevor. Von allen im Stich gelassen, bereitete sie sich darauf vor.
    Was würde diesmal geschehen?
     
    *
    Vorm Haus erklang eine Autohupe. Phoebe lief zur Haustür und schloss auf. Sie hatte schon abgesperrt und auch die Fensterläden geschlossen. Es war 21 Uhr.
    Al Hill, der Feuerwehrchef von San Antonio, stieg aus seinem roten offenen Ford Mustang Mach III, einem schnittigen Sportwagen. Hill trug diesmal zivil, einen Jeansanzug und ein hübsches blaues Hemd mit gesteppten Ziernähten. Er hatte den in Texas unvermeidlichen Stetson aufsitzen.
    »Guten Abend, Miss Starr. Ich habe vorhin erst erfahren, was Sie letzte Nacht an das Sheriff's Office meldeten. Da bin ich gleich hergefahren.«
    »Treten Sie ein.«
    Phoebe war verwundert, den als Casanova verschrienen Feuerwehrchef bei sich zu sehen und fragte sich, was er wohl wollte. Ihre Notlage und Einsamkeit ausnutzen vielleicht?
    Im Wohnzimmer setzte Hill sich lässig hin und legte den rechten Fuß auf sein Knie. Er hatte hochhackige Boots an.
    Phoebe bot ihm einen Drink an, den er dankend annahm.
    Dann fragte sie direkt: »Halten auch Sie mich für verrückt?«
    »Ich bin noch nie einem Gespenst begegnet«, antwortete Hill, »und warte noch auf das erste. Ich weiß aber durchaus, dass die Parapsychologie, also die Lehre von den übernatürlichen, unerklärlichen Ereignissen und Kräften eine ernstzunehmende Wissenschaft ist. Auch gibt es eine Menge Zeugenaussagen über Spuk und Geistererscheinungen von durchaus ernstzunehmenden Zeitgenossen. Du kommst mir vernünftig vor, Phoebe.«
    »Danke. Wenigstens einer, der noch dieser Meinung ist. Was führt dich konkret zu mir?«
    »Unter anderem will ich
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