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Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)

Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)

Titel: Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)
Autoren: Earl Warren
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dich im Anbau erreichen, wo kein Telefon, wenn Gefahr droht? Wenn ich hingehe, könnte mir unterwegs etwas zustoßen.«
    »Das ist kein Problem. Ich habe zwei Walkie-Talkies dabei, tragbare Funkgeräte. Du kannst mich jederzeit rufen.«
    »Du bist Feuerwehrchef. Was ist, wenn ein Brand ausbricht und du dringend gebraucht wirst?«
    »Dann fahre ich zu der Brandstelle, oder erst mal nach San Antonio und steige gleich in den Löschzug. Ich habe ein transportables Autotelefon. Das nehme ich einfach mit in mein Zimmer. Wenn mich die Brandwache erreichen will, kann sie es jederzeit übers Autotelefon. Ich könnte mir auch den Signalpiepser einstecken, der jeweils anschlägt, wenn ich angewählt werde, und zum Auto ans Telefon gehen. Aber die erste Möglichkeit ist einfacher und bequemer.«
    »Du bist ja für alle Fälle gerüstet«, sagte Phoebe.
    Insgeheim dachte sie, in wie vielen fremden Betten der virile Al Hill wohl schon Anrufe erhalten hatte. Mit technischen Mitteln hatte er seine ständige Einsatzbereitschaft gesichert. Wenn er plötzlich abberufen wurde, war es wohl oft nicht im Sinn seiner jeweiligen Freundin.
    Doch wenn es brannte, dann brannte es, und das Argument einer liebeshungrigen Texanerin, bei ihr sei der Brand heißer, durfte den Feuerwehrchef nicht abhalten.
    Da habe ich mir was Schönes angelacht, dachte Phoebe. Doch sie konnte nicht wählerisch sein. Hilfe nahm man da, wo man sie kriegte.
    »Gut, Al, zieh in den Anbau. Und tausend, tausend Dank.«
    Hätte Al Hill jetzt gesagt, er wisse schon eine Möglichkeit, wie sich Phoebe bei ihm bedanken könne, würde sie ihm eine Ohrfeige gegeben und ihn hinausgeworfen haben, und wenn ganze Gespensterheere vor der Tür gestanden hätten. Doch bei ihr zeigte sich Hill von seiner besten Seite.
    Im Anbau allerdings, als sie das Bett machte, schlug sein Telefon an. Die Brandwache, dachte Phoebe.
    Doch Hill sagte, nachdem er abgehoben hatte: »Ich bin gerade unterwegs, Sharon. – Nein, ich habe dich nicht vergessen. – Bloß jetzt im Moment... Der aufreibende Dienst schafft mich komplett. – Nein, der Dienst ist weder schwarzhaarig noch blond, und ein treuloser Mistkerl bin ich auch nicht. – So long, Sharon, und überleg dir gelegentlich mal, wozu du eigentlich verheiratet bist.«
    Hill schaute Phoebe an.
    »Das war eine Freundin – Exfreundin, würde ich sagen.«
    »Du hast viele Freundinnen?«
    »Ja, aber ich habe immer nur die eine gesucht, die wirklich zu mir passt.«
    »Wie vielen hast du das schon erzählt?«
    Das Schlitzohr Hill grinste.
    »Da habe ich schon vor Jahren aufgehört zu zählen. Was dich angeht, Phoebe, du kannst dich auf mich verlassen. Al Hill hält sein Wort, was Freundschaft und Hilfe betrifft. Ich bin wirklich ohne Nebenabsichten und Hintergedanken da, um dir beizustehen.« Der Feuerwehrchef seufzte. »Es ist schlimm. Einmal im Leben suche ich eine hübsche junge Frau mit völlig lauteren Absichten auf – und keiner will es mir glauben.«
    »Wie kommt das wohl?«, konnte Phoebe sich nicht verkneifen zu fragen.
     
    *
    In dieser Nacht geschah nichts, weder was den Spuk betraf noch zwischen Al Hill und Phoebe. In den drei folgenden blieb es genauso. Der Feuerwehrchef half auf der Farm mit. Wenn er Dienst hatte, fuhr er jeweils nach San Antonio. Die Klatschbasen in der Umgebung verrissen sich die Mäuler über das vermeintliche Liebespaar.
    Bill Jackson fuhr auf die Farm und stellte Phoebe zur Rede, wegen – wie er sagte – lockeren Lebenswandels. Phoebe nutzte die Gelegenheit, um ihm seinen Verlobungsring hinterherzuwerfen. Sie jagte den Lehrer zum Teufel.
    »Lass dich bei mir nicht mehr blicken, Bill Jackson! Du niederträchtiger Lump. Hast du mir vielleicht gegen den Spuk geholfen? Na siehst du.«
    »Du hättest ja die Farm aufgeben und zu mir nach San Antonio ziehen können.«
    »Lieber würde ich auf der städtischen Müllkippe hausen. – Verschwinde!«
    »Du treibst es ganz schön, kaum dass ich weg bin. Erst hast du Ted Addams verführt, den biederen Farmer, und jetzt unterhältst du auch noch ein Verhältnis mit dem Feuerwehrchef.«
    Klatsch, hatte der baumlange frühere Footballchampion eine Ohrfeige weg, dass ihm der Stetson vom Kopf flog. Jackson rieb sich die Wange, auf der sich brennend rot alle fünf Finger von Phoebe abzeichneten. Als Farmerin musste sie kräftig zupacken und war entsprechend stark.
    Seine Würde als Mann und als Macho verbot es Jackson, zurückzuschlagen. Ohne Phoebe noch einmal anzuschauen, fuhr er
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