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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)
Autoren: Spencer Quinn
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erzählt. Ursprünglich ging es nur um ein bisschen Publicity für die Hundeschau.«
    »Das haben Sie geglaubt?«, fragte Bernie.
    Keine Antwort.
    Der Sheriff bremste und bog in eine lange ungepflasterte Einfahrt ein.
    »Das Verrückte war, dass uns der Hund weglief. Wir haben überall nach ihm gesucht. Der Graf war stinksauer.«
    »Machen Sie die Scheinwerfer aus«, befahl Bernie.
    Der Sheriff machte die Scheinwerfer aus. Ich sah mich um, konnte im Mondlicht prima sehen: große Bäume, ein umgekippter Traktor und ein paar andere Maschinen, ein kleines Haus mit einem erleuchteten Fenster.
    »Les hat einen Schaufellader?«, fragte Bernie.
    »Er hatte mal ein kleines Baugeschäft.«
    »Wie praktisch«, meinte Bernie.
    Die Einfahrt führte hoch zu einer Garage. Bernie deutete darauf. »Da rüber.« Der Sheriff hielt auf der vom Haus abgewandten Seite der Garage an. Bernie zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und griff nach der Taschenlampe. »Sie bleiben hier«, sagte er.
    »Bleibt mir was anderes übrig?«, fragte der Sheriff und klapperte ein bisschen mit den Handschellen am Lenkrad.
    Bernie und ich stiegen aus. Das Erste, was Bernie machte, war, die Motorhaube hochzuklappen. Owei. Kam dabei jemals was Gutes heraus? Bernie griff hinein und riss ein Kabel ab. »Für den Fall, dass er auf die Idee kommt zu hupen.« Bernie hielt das Kabel ins Licht der Taschenlampe, damit der Sheriff es sehen konnte. Wow. So war Bernie, immer der klügste Mensch weit und breit.
    Wir gingen um die Garage herum, blieben an der Ecke stehen und sahen über den Garten zum Haus. Das Licht kam von der Vorderseite. Wir gingen zur Rückseite, Bernie mit der im Mondlicht schimmernden 38er Special im Gürtel und ich mit hoch aufgestellten Ohren.

Kapitel 31
    So was hatten wir schon öfter gemacht, Bernie und ich, uns mitten in der Nacht an das Haus eines Bösewichts rangeschlichen. Bernie sondierte vorher immer gern die Lage, also machte ich das auch. Das bedeutete, schnell den verwilderten Garten – überall Steine und Unkraut – zu durchqueren, das ungeschützte Gelände hinter uns zu lassen und dann auf der Rückseite des Hauses im Schatten zu stehen und zu lauschen.
    Ich wusste nicht, was Bernie hörte, aber ich hörte ganz schwach Fernsehstimmen durch die Wand. Ich konnte sogar ein paar Worte verstehen, wie »Red Zone« und »Blitz«; das bedeutete Football. Zu Hause sahen wir uns viele Footballspiele an. Bernie mochte College-Football lieber als Profi-Football. Einmal hatte er deswegen einen Riesenstreit mit einem Bösewicht gehabt, den wir hinten in einem Bierlaster festgebunden hatten. Eine merkwürdige Geschichte; vielleicht erzähle ich sie ein anderes Mal.
    Wir schlichen an der Rückseite des Hauses entlang und um die Ecke herum auf die andere Seite. Bernie legte sein Ohr an die Wand. Hörte er irgendwas? Wahrscheinlich nicht. Ich hörte auch hier die Fernsehstimmen, aber jetzt noch schwächer. Bernie machte ein, zwei Schritte und schaute durch ein dunkles Fenster. Für mich war es zu hoch, deshalb schaute ich durch ein anderes dunkles Fenster knapp über dem Boden.
    Zuerst sah ich gar nichts, nur Finsternis hinter einer staubigen Scheibe. Aber dann hatte ich das Gefühl – passiert Ihnen das auch manchmal? –, dass mich jemand beobachtete. Ein unangenehmes Gefühl: Ich drehte den Kopf hin und her, damit es wegging, aber es ging nicht weg. Deshalb schaute ich weiter durch das Fenster am Boden, und nach einem Weilchen war die Finsternis auf der anderen Seite nicht mehr ganz so finster. Ich stellte fest, dass ich in einen Keller schaute. Der Mond schien schwach auf dies und das: den Henkel eines Farbeimers, die Zähne eines Rechens – und was war das? Ein Paar Augen? Ja, ein Paar Augen! Sie schimmerten silbern im Mondlicht und waren rund, so rund wie Menschenaugen. Meine Nackenhaare stellten sich auf.
    »Chet?« Bernie flüsterte so leise, dass ich ihn fast nicht hören konnte. Er ging in die Hocke und sah mich an. Ich habe da so ein gedämpftes Bellen drauf, leise und kurz, ganz hinten in meiner Kehle. Dieses Bellen gab ich jetzt von mir. »Schhh«, machte Bernie. Er richtete die Taschenlampe auf das niedrige Fenster, schaltete sie schnell einmal ein und aus.
    Aber ich sah trotzdem, was da in dem Keller war. Es blitzte auf wie ein erstarrtes Bild und war sofort wieder weg: oh, Mann. Suzie! Ja, Suzie. Ihre Augen waren dunkel und glänzten wie die Marmorplatte in unserer Küche – niemand hatte solche Augen wie Suzie. Das
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