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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)
Autoren: Spencer Quinn
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hing.
    Bernie drehte sich um, packte den Sheriff am Schlafittchen und zerrte ihn zu dem Loch, bis die Kette straff gespannt war. Earl Ford starrte hinein.
    »Allmächtiger.«
    »Mehr fällt Ihnen dazu nicht ein?«
    »Les hat gesagt, er hätte sie da reingeworfen. Mehr weiß ich auch nicht.«
    Ihre Gesichter waren dicht nebeneinander. Der Sheriff schwitzte immer noch, obwohl es aus dem Loch kalt heraufzog; Bernies Gesicht war trocken. »Sie lügen«, sagte Bernie.
    »Nein, das ist die Wahrheit.«
    Langsam, ganz langsam ließ Bernie den Sheriff los. Dann ging er in die Hocke, legte eine Hand auf den Rand des Lochs und sprang mit einer geschickten Drehung hinein. Ich hatte gar nicht gewusst, dass er so etwas konnte.
    »Nein, mein Junge«, sagte er, ohne mich anzusehen. Woher wusste er, dass ich ihm hinterherspringen wollte?
    Unten im Loch pulte Bernie das glitzernde Ding aus dem Spinnennetz. Er hielt es hoch. Genauer gesagt waren es zwei glitzernde Dinger, zwei Plättchen an einem winzigen Ring. Hey! Ich wusste, was das war; ich hatte selbst zwei davon.
    »Princess’ Hundemarken«, sagte Bernie.
    »Noch nie gesehen«, behauptete der Sheriff.
    »Wissen Sie, was mir das sagt?«, fragte Bernie. Der Sheriff schwieg. »Das sagt mir, wer die Entführer waren. Na, wie wär’s, wollen Sie mal Ihr Glück versuchen, Earl? Wenn Sie richtig raten, lassen wir Sie zur Belohnung nicht hier.«
    »Hier?«
    »In diesem Loch. Mutterseelenallein und die Tür fest zugenagelt.«
    »Das würden Sie nicht tun.«
    Bernie steckte Princess’ Marken in die Tasche und kletterte aus dem Loch. Er machte die Handschellen von der Kette am Tresen los und zerrte den Sheriff zu der Öffnung. »Rein mit Ihnen«, fuhr er ihn an.
    »Les und ich«, sagte der Sheriff. »Wir haben sie entführt.«
    »Dann wollen wir ihn mal abholen.«
    Earl Ford fuhr. Sein unverletzter Arm war jetzt mit den Handschellen ans Lenkrad gefesselt, Bernie saß auf dem Kopilotensitz, ich hinten, über uns hing der Mond tief am Himmel. Bei dem Anblick bekam ich Lust, ein bisschen zu heulen. Keine Ahnung, warum, aber ich wusste, das war nicht der richtige Zeitpunkt. Deshalb ließ ich es bleiben und saß still da, kratzte nur ein bisschen am Sitzpolster.
    »Wie viel Geld ist in dem Umschlag?«, fragte Bernie.
    »Ich hab nicht zu Ende gezählt«, antwortete der Sheriff.
    »Mit Humor ist das so eine Sache, Earl. Ich an Ihrer Stelle würde es lieber lassen.«
    Schweigen. Manchmal kann ich spüren, was mit Menschen los ist. Bei Bernie und Suzie zum Beispiel bin ich immer ziemlich sicher, dass sie sich sehr mögen. Und Bernie hat ganz große Gefühle für Charlie, und zwar lauter gute, bis auf das bisschen Traurigkeit, das daruntergemischt ist. Jetzt in dem Auto spürte ich großen Hass, der zwischen Bernie und Earl Ford hin und her ging. So viel Hass zwischen zwei Männern hatte ich noch nicht oft gespürt, und wenn, dann wurde immer kurz darauf einer von ihnen gewalttätig. Ich rutschte ein Stückchen, bis ich genau vor dem Spalt zwischen den beiden Vordersitzen saß.
    »Ich erkenne hier verschiedene Raster«, sagte Bernie nach einer Weile.
    »Ich hab keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    In diesem Punkt musste ich dem Sheriff recht geben. Raster: Ich hatte Bernie schon früher davon reden hören, aber was war das? Etwas, das man sehen konnte? Ich blickte mich um, konnte jedoch nichts entdecken, das nach Raster aussah.
    »Hier das erste«, sagte Bernie. »Diese Wiederholung von unerwarteten Funden unter der Erde.«
    »Ich versteh Sie nicht.«
    »Nein? Wir graben Suzies Auto aus und finden Adelina. Dann sagen Sie uns, wo Suzie angeblich ist, und wir finden Princess’ Marken. Das ist ein Raster, und zwar ein perverses, und deshalb nehme ich an, dass wir nach jemand Perversem suchen. Verstehen Sie es jetzt?«
    »Nein.«
    »Dann waren Sie wohl kein besonders guter Polizist.«
    »Ich bin Polizist«, sagte der Sheriff mit leiser Stimme. »Ein guter Polizist.«
    »Sie sind kein Polizist, Earl.«
    Der Sheriff drehte sich zu Bernie, und seine Stimme wurde lauter. »Dann war ich es eben, Sie Supernase. Ich war ein guter Polizist.«
    Mochte ich das, wenn jemand Bernie beschimpfte? Nein. Aber ich wusste, dass das hier eine Art Befragung war, und Bernies Befragungen waren mit das Beste an unserer Arbeit. Außerdem wusste ich nicht genau, was an einer Supernase eigentlich schlimm gewesen wäre.
    »In Ordnung, akzeptiert«, sagte Bernie. »Sie waren ein guter Polizist. Was ist dann passiert?«
    Der
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