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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen
Autoren: Phillip Margolin
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wirst für den Rest deines Lebens darin eingesperrt sein.«
    Samantha baute sich vor Darius auf und zielte auf sein rechtes Knie.
    »Sie da drin! Ich bin William Tobias, der Polizeichef. Ich will mit Ihnen reden.«
    Samantha drehte den Kopf, in diesem Augenblick bewegte sich Darius mit unglaublicher Geschwindigkeit. Sein linker Fuß schoss hoch und traf Samanthas Handgelenk. Die Waffe flog über den Tisch. Betsy sah sie auf sich zukommen, während Samantha Reardon zurückstolperte.
    Betsys Hand schloss sich um die Waffe, während Darius nach Samanthas Handgelenk griff, um ihr die Spritze zu entwinden. Samantha holte mit dem Fuß aus und trat Darius gegen das Schienbein. Mit den Fingern ihrer freien Hand stach sie nach Darius' Augen. Darius wich aus, der Stoß traf ihn an der Wange. Samantha sprang vor und schlug ihre Zähne in seinen Hals. Er schrie auf. Sie knallten gegen die Wand, wobei Darius die Hand, in der sie die Spritze hielt, fest umklammerte. Mit der freien Hand griff er nach Samanthas Haaren und versuchte sie wegzuziehen. Betsy bemerkte, wie Darius bleich vor Schmerz wurde. Samantha versuchte verzweifelt, die Hand mit der Spritze freizubekommen. Darius ließ ihr Haar los und schlug ihr mit der Faust einige Male gegen den Kopf. Ihr Griff lockerte sich, und Darius kam frei. Sein Hals war aufgerissen und blutüberströmt. Darius griff wieder Samanthas Haar, hielt ihren Kopf vor sich und schlug mit seiner Stirn gegen ihre Nase. Sie verlor das Bewusstsein und brach zusammen. Darius drehte ihr Handgelenk um, und die Spritze fiel zu Boden. Dann trat er hinter Samantha und legte ihr einen Arm um den Hals.
    »Nein!« schrie Betsy. »Bringen Sie sie nicht um. Sie ist die einzige, die weiß, wo Kathy ist.«
    Darius hielt inne. Samantha war bewusstlos. Er hielt sie hoch, so dass nur noch ihre Zehen den Boden berührten. Sein fester Griff drückte ihr die Luft ab.
    »Bitte, Martin!« bettelte Betsy.
    »Warum sollte ich Ihnen helfen?« schrie Darius. »Sie haben mich hereingelegt!«
    »Das musste ich. Sie hätte Kathy sonst umgebracht.«
    »Dann wird Kathys Tod die richtige Strafe für Sie sein.«
    »Bitte, Martin!« bettelte Betsy wieder. »Sie ist doch meine kleine Tochter.«
    »Daran hätten Sie denken sollen, als Sie mich in die Scheiße zogen«, sagte Darius und verstärkte seinen Griff.
    Betsy hob die Waffe und zielte auf ihn.
    »Martin, ich erschieße Sie, wenn Sie sie nicht loslassen. Das schwöre ich. Ich schieße, bis keine Kugel mehr im Lauf ist.«
    Darius blickte über Samanthas Schulter. Sie sahen sich fest in die Augen. Er versuchte, die Lage abzuwägen, dann lockerte er seinen Griff, und Samantha brach auf dem Boden zusammen. Darius trat von ihr weg. Betsy griff hinter sich.
    »Ich mache jetzt die Tür auf. Nicht schießen. Alles ist in Ordnung.«
    Betsy öffnete die Tür zum Gerichtssaal. Darius setzte sich auf den Tisch, die Hände im Schoß gefaltet. Zuerst kamen zwei bewaffnete Polizisten herein. Einem von ihnen gab Betsy die Waffe, der andere legte Samantha Handschellen an. Betsy brach auf einem der Stühle zusammen. Weitere Polizisten kamen von der Halle her herein. In kürzester Zeit war das Geschworenenzimmer voller Menschen. Zwei Beamte hoben Samantha vom Boden auf und setzten sie auf einen Stuhl, der Betsy gegenüber stand. Sie schnappte immer noch nach Luft. Alan Page setzte sich neben Betsy.
    »Sind Sie in Ordnung?« fragte er.
    Betsy nickte automatisch. Ihre Aufmerksamkeit galt Samantha.
    »Samantha, wo ist Kathy?«
    Samantha hob langsam den Kopf. »Kathy ist tot.«
    Betsy wurde bleich, ihre Lippen zitterten im verzweifelten Bemühen, nicht die Fassung zu verlieren. Samantha blickte zu Alan Page.
    »Wenn Sie nicht genau das machen, was ich sage.«
    »Ich höre.«
    »Ich will das, was Peter Lake bekommen hat. Ich will Straffreiheit für alles, was ich getan habe. Der Polizeibeamte im Korridor, die Frauen, die Entführungen. Ich will, dass mir der Bundesstaatsanwalt Straffreiheit zusichert. Ich will, dass der Gouverneur hier persönlich erscheint. Wir nehmen die Unterzeichnung auf Video auf. Ich gehe frei aus, genau wie Peter Lake. Völlige Freiheit.«
    »Wenn Sie ihre Straffreiheit haben, werden Sie uns dann sagen, wo Sie Kathy Tanenbaum gefangen halten?«
    Samantha nickte. »Und Nancy Gordon.«
    »Sie lebt?« fragte Page.
    »Natürlich. Nancy war die einzige, die Martin auf der Spur geblieben ist. Sie war die einzige, die mir geglaubt hat. Sie würde ich nicht töten. Und da ist noch
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