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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen
Autoren: Phillip Margolin
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brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Sie wird ihr Leben lang hinter Gittern bleiben.“
    »Wie können Sie so sicher sein?«
    »Ich werde sie zivilrechtlich verurteilen lassen. Ich hätte das auch getan, wenn ich ihr hätte Straffreiheit gewähren müssen. Dieses Abkommen hätte sie nicht davor bewahrt, in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen zu werden, weil sie verrückt und gefährlich ist. Samantha Reardon hat eine Krankengeschichte und Beurteilungen von Krankenhäusern. Ich habe mit den Leuten am Staatskrankenhaus gesprochen. Natürlich wird eine Untersuchung stattfinden. Sie wird einen Anwalt bekommen. Bestimmt gibt es da ein paar Klippen. Aber das Endergebnis bleibt das gleiche: Samantha Reardon ist krank und wird nie wieder auf die Menschheit losgelassen.«
    »Und Darius?«
    »Ich streiche alle Anklagepunkte bis auf den Mord an Mister X. Mit dem Bild von ihm mit der Leiche von Oberhurst im Zusammenhang mit der Sache in Hunters Point, denke ich, dass er zum Tode verurteilt wird.«
    Betsy starrte auf den Vorgarten. Die Krankenwagen waren weg, aber es standen immer noch ein paar Polizeifahrzeuge herum. Betsy schlang die Arme um sich und zitterte.
    »Etwas in mir kann nicht glauben, dass Sie Darius kriegen. Samantha Reardon schwört, dass er der Teufel ist. Vielleicht ist er es.«
    »Selbst der Teufel brauchte einen guten Anwalt, mit dem, was wir in der Sache jetzt in der Hand haben.«
    »Darius wird die Besten haben, AI. Er hat genug Geld, um jeden anzuheuern.«
    »Nicht jeden«, gab Page zurück und sah sie an, »und nicht den Besten.«
    Betsy errötete.
    »Es ist zu kalt, um hier draußen herumzustehen«, bemerkte Page. »Soll ich Sie ins Krankenhaus fahren?«
    Betsy folgte Page die Veranda hinunter. Page hielt ihr die Wagentür auf, und sie stieg ein. Er ließ den Motor an, während Betsy noch einmal zu Kathys Gefängnis zurückblickte. Ein so schöner Ort. Wenn man ihn betrachtete, kam man nie darauf, was sich im Keller abgespielt hatte. Bei Samantha Reardon hätte das auch niemand vermutet. Oder bei Darius. Die wirklichen Monster sahen nicht wie Monster aus, und sie liefen frei herum.
    Epilog
    An einem schwülen Sommermorgen um halb zwölf legte Raymond Francis Colby seine linke Hand auf die Bibel, die von dem Obergerichtsdiener des Supreme Court der Vereinigten Staaten gehalten wurde. Er hob seine rechte Hand und wiederholte den Schwur, den die Richterin Laura Healy ihm vorsprach.
    »Ich, Raymond Francis Colby, versichere feierlich, dass ich das Gesetz ohne Ansehen der Person anwenden werde, gleiches Recht für Reiche und Arme sprechen werde und dass ich gewissenhaft und unparteiisch alle Pflichten erfüllen werde, die sich aus meiner Stellung als Höchster Richter des Supreme Court der Vereinigten Staaten von Amerika ergeben werden, gemäß der Verfassung und den geschriebenen Gesetzen der Vereinigten Staaten von Amerika. So wahr mir Gott helfe.«
    »Ist sie auch ein Richter, Mama?« fragte Kathy Tanenbaum.
    »Ja«, flüsterte Betsy.
    Kathy drehte der Zeremonie den Rücken zu. Sie trug ein neues blaues Kleid, das ihr Betsy extra für die Reise nach Washington gekauft hatte. Ihr Haar roch nach Blumen und Sonne, wie nur das frisch gewaschene Haar eines kleinen Mädchens riechen kann. Niemand, der Kathy sah, konnte die Leiden erahnen, die sie durchgemacht hatte.
    Die Einladung zu Colbys Vereidigung war eine Woche, nachdem der Senat ihn bestätigt hatte, eingetroffen. Die Straffreiheit für Lake war wochenlang die wichtigste Meldung im ganzen Land gewesen. Es gab Spekulationen, dass Colby darüber, dass er den Rosenmörder hatte davonkommen lassen, zu Fall käme. Dann dankte Gloria Escalante Colby öffentlich, dass er ihr Leben gerettet hatte, und Alan Page lobte des Senators Mut, diese Sache publik zu machen, obwohl er noch nicht bestätigt war. Die endgültige Abstimmung für die Bestätigung zeigte größere Zustimmung als erwartet.
    »Ich denke, er wird ein guter Richter sein«, meinte Alan Page, als sie den Gerichtssaal verließen und zum Konferenzraum gingen, wo der Empfang für die Richter und ihre Gäste stattfand.
    »Mir liegt Colbys politische Einstellung nicht«, gab Betsy zurück, »aber ich mag den Mann.«
    »Was ist mit seiner Einstellung nicht in Ordnung?« wollte Page wissen. Betsy lächelte.
    An einem Ende des Raumes war ein Büffet aufgebaut. Durch die hohen Glastüren kam man auf einen Hof mit einem Springbrunnen. Betsy machte für Kathy einen Teller mit Leckerbissen zurecht. Nahe
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