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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen
Autoren: Phillip Margolin
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verließ.
    Der Wachbeamte stellte sich draußen vor die Tür zum Gerichtssaal. Ein weiterer war vor der Tür zum Korridor platziert. Betsy zog sie hinter sich zu und schloss ab. In der Mitte des großen Raumes befand sich ein Tisch, an dem zwölf Stühle Platz hatten. In der einen Ecke des Raumes führte eine Tür in eine enge Toilette, an der einen Wand befand sich ein Spülbecken sowie eine Anrichte, in der sich Plastiktassen und Teller befanden. An der anderen Wand hing eine Pinnwand mit Ankündigungen und Zeichnungen über Richter und Geschworene.
    Darius setzte sich an das eine Ende des Tisches. Ertrug immer noch die Kleider, in denen er verhaftet worden war. Die Hose und das Hemd waren verknittert. Er trug keine Krawatte, und seine Füße steckten in Gefängnissandalen.
    Betsy stand an der Tischkante und versuchte, nicht zu der Tür, die auf den Korridor führte, zu blicken.
    »Was ist los?« wollte Darius wissen.
    »Page weiß von dem Abkommen. Colby hat es ihm erzählt.«
    »Dieser Scheißkerl.«
    »Page will, dass der Richter Colbys Aussage unter Ausschluss der Öffentlichkeit anhört, so dass die Chancen, dass der Senator zum Obersten Richter ernannt wird, nicht beeinflusst werden.«
    »Scheiß drauf! Wenn er mich hereinlegen will, dann mache ich ihn kaputt. Sie können dieses Abkommen sowieso nicht benutzen, oder?«
    »Das weiß ich nicht. Das ist eine sehr komplizierte Angelegenheit.«
    An der Tür zum Korridor wurde geklopft. Darius bemerkte, wie Betsys Kopf herumflog.
    »Erwarten Sie jemanden?« fragte Darius misstrauisch.
    Ohne zu antworten, öffnete Betsy die Tür. Samantha Reardon stand hinter dem Wachbeamten. In der Hand hielt sie eine schwarze Einkaufstasche.
    »Diese Dame hier behauptet, sie würde von Ihnen erwartet«, sagte der Beamte.
    »Das stimmt«, bestätigte Betsy.
    Darius stand auf. Er starrte Samantha Reardon an. Seine Augen weiteten sich. Samantha schaute ihm direkt in die Augen.
    »Nein...«, setzte Darius an. Samantha schoss dem Wachbeamten in die Schläfe. Sein Kopf zerbarst, Blut und Knochenteile spritzten dabei über ihren Regenmantel. Betsy war wie erstarrt. Der Beamte fiel zu Boden. Samantha stieß Betsy zur Seite, warf die Tasche weg und verschloss die Tür.
    »Hinsetzen!« befahl sie und deutete mit der Waffe auf Darius. Er machte ein paar Schritte zurück und setzte sich auf einen Stuhl am anderen Ende des Tisches. Samantha wandte sich an Betsy.
    »Nehmen Sie sich einen Stuhl, und setzen Sie sich ans andere Ende des Tisches, weg von Darius! Legen Sie ihre Hände auf den Tisch! Wenn Sie eine Bewegung machen, dann stirbt Kathy.«
    Darius starrte Betsy an. »Haben Sie das eingefädelt?«
    »Halt's Maul, Martin!« schrie Samantha mit weit aufgerissenen Augen. Sie machte den Eindruck einer Verrückten. »Hunde sprechen nicht. Wenn du einen Ton von dir gibst, ohne dazu aufgefordert zu sein, dann wirst du Schmerzen ertragen müssen, die du dir jetzt noch nicht vorstellen kannst.«
    Darius hielt den Mund, seine Augen starr auf Samantha gerichtet.
    »Du hast mich in puncto Schmerzen zu einer Expertin gemacht. Gleich wirst du sehen, wie gut ich gelernt habe. Der einzige Nachteil ist: Hier ist keine so private Atmosphäre, wie du sie mit mir hattest. Diese Tage, an denen ich vor dir um Schmerzen betteln musste. Ich erinnere mich an jede Minute, die wir zusammen verbrachten. Wenn wir Zeit hätten, würde ich dich jede einzelne davon wiedererleben lassen.«
    Samantha hob die Tasche auf und stellte sie auf den Tisch.
    »Ich möchte dich etwas fragen, Martin. Es ist eine ganz einfache Frage. Es sollte dir keine Schwierigkeiten bereiten, sie zu beantworten. Du hast die Erlaubnis zu antworten, wenn du kannst. Wenn man die Zeit bedenkt, die wir zusammen verbrachten, ist es eine Kleinigkeit. Wie heiße ich?«
    Jemand donnerte an die Tür. »Aufmachen. Polizei!«
    Samantha drehte sich halb zur Tür, ohne Darius aus den Augen zu lassen.
    »Hauen Sie ab, oder ich bringe alle hier drin um! Ich habe Betsy Tanenbaum und Martin Darius in meiner Gewalt. Wenn ich jemanden an der Tür höre, dann sterben sie. Das ist mein völliger Ernst.«
    Von der Tür zum Gerichtssaal kam ein Kratzen. Samantha feuerte einen Schuss durch den oberen Teil der Tür. Betsy hörte Schreie.
    »Haut von den Türen ab, oder alle sterben!« brüllte Samantha Reardon.
    »Wir ziehen uns zurück!« rief jemand im Korridor.
    Samantha richtete die Waffe auf Betsy. »Reden Sie mit ihnen. Erzählen Sie denen von Kathy. Sagen Sie ihnen,
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