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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen
Autoren: Phillip Margolin
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etwas.«
    »Ich höre.«
    »Ich kann Ihnen den Beweis liefern, mit dem Sie Martin Darius wegen Mordes verurteilen können.«
    Darius saß bewegungslos am anderen Ende des Tisches.
    »Was für ein Beweis soll das sein?« fragte Page.
    Samantha drehte sich zu Darius und lächelte.
    »Du hast geglaubt, du hättest gewonnen, Martin. Du hast geglaubt, niemand wurde mir glauben. Die Geschworenen werden einer verrückten Frau glauben, wenn sie einen Beweis für ihre Aussage hat. Wenn sie Fotografien hat.«
    Darius rutschte etwas auf seinem Stuhl nach vorn.
    »Fotografien von was?« erkundigte sich Page.
    Samantha sprach zu Page, doch ihre Augen blieben auf Darius gerichtet.
    »Er hat eine Maske getragen, eine Ledermaske. Wir mussten auch Masken tragen, Ledermasken über unseren Augen. Aber einmal, einen kurzen Moment lang, sah ich sein Gesicht. Nur einen Augenblick, aber lang genug. Letzten Sommer hat mir ein Privatdetektiv namens Samuel Oberhurst Bilder von Martin gezeigt. Als ich die Bilder sah, wusste ich, dass er es ist. Da war der Vollbart, das dunkle Haar, er war älter geworden, aber ich erkannte ihn. Ich flog nach Portland und verfolgte Martin. Ich bin ihm überallhin gefolgt und habe ein Fotoalbum von dem angelegt, was ich gesehen habe.
    In der Woche, in der ich ankam, gab Martin eine Feier zur Eröffnung eines neuen Einkaufszentrums. Ich mischte mich unter die Gäste und wählte einige Frauen aus, die ich als Beweise gegen Martin verwenden wollte. Eine davon war seine Geliebte, Victoria Miller. Ich schickte ein Bild, auf dem zu sehen ist, wie Martin das Hacienda Motel verließ, an Nancy Gordon, um sie nach Portland zu kriegen.
    Am Abend, nachdem ich Victoria in meine Gewalt gebracht hatte, folgte ich Martin. Er fuhr aufs Land zu Oberhursts Haus. Ich habe Stunden dort zugebracht, während Martin Oberhurst folterte. Als Martin die Leiche zum Baugelände brachte, war ich da und habe Fotos gemacht. Die meisten sind nichts geworden, weil es dunkel war und stark geregnet hat, aber es gibt eine hervorragende Aufnahme, wie Martin die Leiche aus seinem Kofferraum holt. Die Kofferraumlampe beleuchtet alles.«
    Page schaute Darius über den Tisch hinweg an. Darius hielt seinem Blick ausdruckslos stand. Page wandte sich wieder zu Samantha.
    »Sie bekommen Straffreiheit. Wir gehen in mein Büro. Es wird etwas dauern, bis alles soweit ist. Werden Kathy und Nancy Gordon so lange durchhalten.«
    Samantha nickte und lächelte dann Betsy an.
    »Sie müssen sich keine Sorgen machen. Dass sie verhungern könnte, war gelogen. Bevor ich hierher gekommen bin, habe ich ihr etwas zu essen gegeben und sie schlafen gelegt. Ich gab ihr auch das Stofftier und habe mich vergewissert, dass sie es warm und gemütlich hat. Ich mag Sie, Betsy. Sie wissen, dass ich Ihnen nicht weh getan hätte, wenn es nicht notwendig gewesen wäre.«
    Page wollte gerade zwei Beamte anweisen, Samantha in sein Büro zu bringen, als Ross Barrow in den Raum schoss.
    »Wir wissen, wo das Mädchen ist. Sie ist unversehrt. Mrs. Tanenbaums Privatdetektiv hat sie in der Gegend von Washington County gefunden.«
3
    Die Frau, die von den Sanitätern aus dem dunklen Keller getragen wurde, hatte keine Ähnlichkeit mehr mit der athletischen Frau, die Alan Page von Hunters Point erzählt hatte. Nancy Gordons Körper war ausgemergelt, die Wangen eingesunken und das Haar verfilzt. Kathy dagegen sah wie ein Engel aus. Als Stewart sie fand, schlief sie unter der Einwirkung eines Mittels auf dem Schlafsack liegend, Oliver im Arm. Die Ärzte erlaubten Betsy, Kathys Stirn zu streicheln, ihr einen Kuss zu geben, und brachten das Mädchen dann ins Krankenhaus.
    Im Wohnzimmer des Hauses hörte Ross Barrow der Aussage des aufgeregten Reggie Stewart zu, während Randy Highsmith sich Fotografien von Martin Darius ansah, die bei der Durchsuchung gefunden worden waren. Auf einem der Bilder sah man deutlich, wie Darius im Licht der Kofferraumbeleuchtung die Leiche von Samuel Oberhurst aus dem Kofferraum seines BMW hob.
    Alan Page trat auf die Veranda hinaus. Betsy stand am Geländer. Es war kalt, wie Page an ihrem Atem, der kleine Wölkchen bildete, sehen konnte.
    »Geht es Ihnen jetzt besser, nachdem Kathy in Sicherheit ist?« fragte Page.
    »Die Arzte meinen, dass Kathy körperlich ganz gesund ist, aber ich mache mir Sorgen um die psychischen Schäden. Sie muss ganz verängstigt sein. Ich habe Angst vor dem, was Samantha Reardon tun wird, wenn sie jemals wieder freikommt.«
    »Darüber
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